[Ich lese] Berlin / 30er Jahre

Februar 28, 2013 at 14:07 (Ich lese)

Das Berlin der 20er und 30er Jahre vom Ende der Weimarer Republik bis zur Zeit des Nationalsozialismus ist für Krimis natürlich ein spannender Schauplatz. Zwei Autoren, die Reihen in diesem Kontext angesiedelt haben, habe ich schon länger im Auge; jetzt habe ich die Bücher auch endlich da und konnte mir einen Leseeindruck verschaffen… Das schreit natürlich nach einem ersten kurzen Vergleich.

Philip Kerr ist ein britischer Autor und hat bereits 1989 seinen ersten Roman vorgelegt, der im besagten Setting spielt (übrigens stammt von ihm auch die Kinderbuchreihe „Die Kinder des Dschinn“ :-)). Inzwischen snd die Bücher um den Privatdetektiv Bernhard Gunther zu einer Reihe angewachsen. Unter anderem gibt es die „Berlin-Trilogie“ zu kaufen. Ich habe nun mit „Die Adlon Verschwörung“ – das ich als Mängelexemplar ergattern konnte – offenbar den 6. Teil erwischt und hoffe, trotzdem keine Einstiegsschwierigkeiten zu haben. Der Roman spielt 1934, die Nationalsozialisten sind also bereits an der Macht und spielen für die Handlung eine große Rolle.

Darin liegt ein Unterschied zu Volker Kutschers „Der nasse Fisch“, Band 1 der Reihe um Kriminalkommissar Gereon Rath, der zur Abwechslung mal in der Bibliothek verfügbar war. Mir ist die Reihe zuerst durch die stimmungsvollen Cover aufgefallen, bevor ich überhaupt eine Vorstellung vom Inhalt hatte. Der Autor ist an der ausgehenden Weimarer Republik besonders interessiert, das Buch spielt noch 1929 (die Folgebände jeweils ein Jahr später, insofern kommt man wahrscheinlich auch bei dieser Reihe irgendwann im Jahr 1934 an ;-)); außerdem scheint er bewußt auch gelegentlich von den politischen Ereignissen wegzugehen – Teil 2 der Reihe nimmt sich etwa die Filmindustrie vor.

Darüber hinaus kann ich noch nicht viel mehr sagen als daß mir beide Roman-Einstiege sehr gefallen haben, angemessen in der Darstellung einer Zeit mit vielen Schattenseiten scheinen und die Epoche wirklich lebendig werden lassen. Augenfällig sind neben der etwas abweichenden zeitlichen Schwerpunktsetzung auch stilistische Unterschiede, die schon am ersten Satz schön überspitzt deutlich werden:

„Wann würden sie zurückkommen?“ (Der nasse Fisch)

vs.

„Es war so ein Lärmen, wie man es aus der Ferne vernimmt und zunächst nicht einordnen kann: ein schmutziger Frachtdampfer, der die Spree hinunterstampft, das Schnaufen einer rangierenden Lok unter dem großen Glasdach des Anhalter Bahnhofs, der ungeduldige Odem eines gewaltigen Untiers – als wäre einer der steinernen Dinosaurier des Berliner Zoos zum Leben erwacht und rumpelte nun die Wilhelmstraße entlang.“ (Die Adlon-Verschwörung)

Und ja, der Eindruck, daß Kerr blumiger formuliert, bleibt auch weiterhin bestehen. Bei Kutscher sind Noir-Assoziationen sehr stark – was positiv gemeint ist.

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Geburtstags-Neuzugänge

Februar 26, 2013 at 18:11 (gekauft)

Durch meinen Geburtstag sind wieder einige sehr schöne Bücher bei mir eingezogen, die ich teilweise schon längere Zeit haben wollte. Erhöht hat sich die Anzahl durch zwei Thalia-Gutscheine, dank derer ich heute die Gelegenheit genutzt habe, mal wieder im Buchladen stöbern zu gehen, wo ich erfolgreich Beute gemacht habe 🙂

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Fred Vargas: Der verbotene Ort

Gutscheinbuch 1. Ich bin in meiner Sammlung-interessanter-Konsumvorschläge-aus-Zeitschriften wieder auf das Buch gestoßen und bin nun nach kurzer Recherche auf die Autorin sehr neugierig. Untypischer Kauf mitten aus der Reihe, aber den Einstiegsband gab es leider nicht. Hoffentlich wirkt sich das nicht allzu nachteilig aus.

Martin Suter: Allmen und der rosa Diamant

Gutscheinbuch 2. Der erste Allmen-Band hat mir recht gut gefallen, und der zweite ist Anfang des Jahres nun auch als Taschenbuch herausgekommen. Allzu lange wird er bei dieser geringen Seitenzahl sicher auch nicht ungelesen bleiben.

Angela Carter’s Book of Fairy Tales / Sean McMullen: Seelen in der großen Maschine

Diese beiden Bücher habe ich von Freunden bekommen, die sich noch immer wagemutig trauen, mich mit Büchern zu beschenken, ohne zu fürchten, ich hätte sowieso schon alles *lob* 😉 Von Angela Carter habe ich schon gehört, war mir bisher aber unsicher, ob ihre Herangehensweise etwas für mich ist – das wird sich ja nun herausstellen. Und in dem McMullen habe ich schon einmal im fremden Regal interessiert geblättert.

Mark Hodder: Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack

Gutscheinbuch 3. Eine der Neuerscheinungen, auf die ich 2013 am meisten gespannt bin – und nun ist es mein… Der optische Eindruck ist schon einmal sehr gut; ich hoffe, das Innenleben hält das Versprochene.

John Oldale: Doktor Oldales geographisches Lexikon

Gutscheinbuch 4 (das waren jetzt auch alle). Ein ganz wunderbares Buch, das ich nur weiterempfehlen kann – ich habe es schon einmal aus der Bibliothek entliehen und wollte es seitdem auch selbst besitzen; voller kurioser und weniger bekannter Fakten über die Länder der Erde in sehr ansprechendem Design.

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Markus Heitz: Ulldart IV

Ich lese noch immer (und wohl auch noch eine Weile) an Band I, aber da diese Sonderausgabe bereits wenige Monate nach Erscheinen nicht mehr vollständig neu zu kaufen war (*grrr*) und ich mich eigentlich schon damit abgefunden hatte, nach „Zeit des Alten“ einen Schnitt zu machen und auf „Ulldart IV“ zu verzichten, fand sich selbiges doch noch im Buchladen und wurde von meinem Freund als Geschenk akquiriert.

Internationales Privat- und Verfahrensrecht

Fällt natürlich unter die Kategorie „Notwendiges Übel“ (ich kann ja eigentümliche Lesevorlieben entwickeln, Gesetzestexte gehören aber nicht dazu) und ist insofern geschenkt viel angenehmer als selbst gekauft.

Jim Butcher: Die Befreier von Canea

Und damit habe ich die Reihe vollständig (eine weniger, bei der man mit ängstlichem Blick verfolgen muß, ob auch noch alle Teile verfügbar sind).

Das große Hobbit-Buch

Nunmehr endlich auch in 2. Auflage erhältlich, d.h. ohne den recht peinlichen Fehler der 1. Auflage. Futter für Literaturwissenschaftler und sonstige Liebhaber kommentierter Ausgaben!

The Steampunk Bible

Ein Überraschungsgeschenk, das bei der Geburtstagsfeier letztlich von jedem mindestens einmal durchgeblättert wurde – daran sieht man, wie schön das Buch gestaltet ist 😉 Fundgrube für Steampunk-Anhänger.

Yvette van Boven: Home Made

Kochbuch-Wälzer, der auch Rezepte zum selbst Käse, Ketchup, Senf u.ä. herstellen enthält. Und natürlich noch vieles andere, was zum Nachmachen anregt.

Cthulhu: New York

Paßt derzeit sehr gut, weil ich vor kurzem mit großer Begeisterung Libba Brays „The Diviners“ gelesen habe, das ja nun im New York der 20er spielt. Mal nachsehen, ob mir Orte bekannt vorkommen…

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[Neuerscheinungen] März

Februar 24, 2013 at 12:17 (vorbestellt)

Mindee Arnett: The Nightmare Affair

Sixteen-year-old Dusty Everhart breaks into houses late at night, but not because she’s a criminal. No, she’s a Nightmare. Literally. Being the only Nightmare at Arkwell Academy, a boarding school for magickind, and living in the shadow of her mother’s infamy, is hard enough. But when Dusty sneaks into Eli Booker’s house, things get a whole lot more complicated. He’s hot, which means sitting on his chest and invading his dreams couldn’t get much more embarrassing. But it does. Eli is dreaming of a murder. Then Eli’s dream comes true. Now Dusty has to follow the clues – both within Eli’s dreams and out of them – to stop the killer before more people turn up dead. And before the killer learns what she’s up to and marks her as the next target.

James P. Blaylock: Lord Kelvin’s Machine

Within the magical gears of Lord Kelvin’s incredible machine lies the secret of time. The deadly Dr. Ignacio Narbondo would murder to possess it and scientist and explorer Professor Langdon St. Ives would do anything to use it. For the doctor it means mastery of the world and for the professor it means saving his beloved wife from death. A daring race against time begins…

 

Cassandra Clare: Clockwork Princess

If the only way to save the world was to destroy what you loved most, would you do it? The clock is ticking. Everyone must choose. Passion. Power. Secrets. Enchantment. Danger closes in around the Shadowhunters…

 

 

Sarah B. Elfgren: Feuer

Den Sommer über hatten Minoo und Vanessa, Ida, Anna-Karin und Linnéa mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen. Nun geht die Schule weiter. Und ob es ihnen gefällt oder nicht: Die fünf Auserwählten müssen stärker zusammenhalten als jemals zuvor. Das Böse ist zurück in Engelsfors und es droht alles und jeden zu verschlingen. Nur wenn die fünf Mädchen ihre Kräfte annehmen und sich gegenseitig bedingungslos vertrauen, haben sie eine Chance zu gewinnen.

Will Hill: Department 19 ~ Die Wiederkehr

Nach der grauenvollen Attacke auf die Insel Lindisfarne müssen Jamie und Larissa mit ihrem Schmerz zurechtkommen: Während Jamie den Tod seines Freundes Frankenstein betrauert, hadert Larissa mehr denn je mit ihrem Vampirdasein. Doch ihnen bleibt kaum Zeit zum Atemholen: Denn die Asche von Dracula ist wieder in Feindeshand. Die Vampire rotten sich zusammen. Und das Department hat nur 91 Tage Zeit, um den mächtigsten Vampir der Welt zu finden und zu stoppen, bevor er wieder zu voller Stärke kommt.

Ralf Isau: Die Masken des Morpheus

London 1793: Arian Pratt, Akrobat, Illusionist und Zirkusstar, kann es kaum fassen, als er sich während einer Vorstellung plötzlich im Körper eines geheimnisvollen Fremden wiederfindet – und dieser in seinem! Arian nimmt die Verfolgung auf – und wird selbst zum Gejagten. Doch der Junge lässt sich nicht einschüchtern: Er will wissen, wer hinter dem mysteriösen Tausch steckt – und er möchte seinen Körper zurück! Zusammen mit der jungen Mira macht er sich auf eine abenteuerliche Reise und kommt einem grausamen Geheimnis auf die Spur…

Maureen Johnson: The Madness Underneath

When madness stalks the streets of London, no one is safe… There’s a creepy new terror haunting modern-day London. Fresh from defeating a Jack the Ripper killer, Rory must put her new-found hunting skills to the test before all hell breaks loose… But enemies are not always who you expect them to be and crazy times call for crazy solutions.

 

Gunnar Kunz: Lagunenrauner

Venedig um 1500: In der Lagunenstadt verschwindet plötzlich all das Wasser und macht einem schrecklichen Nebel Platz. Einem schwarzen Nebel, der eine tödliche Krankheit mit sich bringt und die Menschen in Angst und Schrecken versetzt. Der 16-jährige Marco kann mit dem Wasser sprechen und die Lubriche, Fischmenschen, die in den unterirdischen Wasserströmen leben, herbeirufen. Seine beste Freundin Chiara ist davon überzeugt, dass er deshalb der Einzige ist, der Venedig zu retten vermag. Doch Marco verleugnet seine Gabe, schließlich hat ihm das Wasser vor Jahren seine kleine Schwester genommen. Erst als Venedig kurz vor dem Untergang steht, lässt sich Marco auf seine Gabe und die Macht des Wassers ein, ohne zu wissen, ob er die Kräfte des Bösen besiegen kann…

Jay Lake: Die Räder der Zeit

Unsere Welt bewegt sich auf Schienen um die Sonne. Sie ist umspannt von einem gewaltigen Zahnkranz, der einen nahezu unüberwindbaren Äquatorwall bildet. Doch neben Rädern, Dampftechnik und mechanischen Konstrukten, gibt es auch auch Magie ? und sie kann ein mächtiges Werkzeug sein. Die Zukunft der Welt steht auf Messers Schneide, denn ein Krieg droht alles zu zerstören. Mittendrin ist die junge Magierin Paolina mit wenigen Gefährten, die den Untergang vielleicht abwenden können. Doch die Zeit läuft ihnen davon!

 

Drew Magary: Die Unsterblichen

2019: Mit einer einfachen Spritze kann der Alterungsprozess gestoppt werden. Immer mehr Menschen lassen sich impfen und ahnen nicht, welche erschreckenden Folgen dies haben wird. 2029: Die Gesellschaft, wie wir sie kennen, löst sich auf. 2039: Der globale Alptraum hat begonnen…

 

 

G.R.R. Martin: Jokers Wild

The streets of New York have erupted in celebration of Wild Card Day – the annual event held every September 15th to remember the dead and cherish the living. It is a day for fireworks, street fairs and parades, for political rallies and memorial banquets, for drinking and fighting in the alleys. With each passing year, the festivities become larger and more fevered. And this year – 1986, the 40th anniversary – promises to be the biggest and best Wild Card Day ever. The media and tourists have discovered the celebration, and taverns and restaurants expect record-setting. But lurking in the background is a twisted genius who cares nothing for the fun and festivity. The Astronomer has only one concern: destruction…

Seanan McGuire: Midnight Blue-Light Special

The Price family has spent generations studying the monsters of the world, working to protect them from humanity–and humanity from them. Enter Verity Price. Despite being trained from birth as a cryptozoologist, she’d rather dance a tango than tangle with a demon, and when her work with the cryptid community took her to Manhattan, she thought she would finally be free to pursue competition-level dance in earnest. It didn’t quite work out that way… But now, with the snake cult that was killing virgins all over Manhattan finally taken care of, Verity is ready to settle down for some serious ballroom dancing—until her on-again, off-again, semi-boyfriend Dominic De Luca, a member of the monster-hunting Covenant of St. George, informs her that the Covenant is on their way to assess the city’s readiness for a cryptid purge. With everything and everyone she loves on the line, there’s no way Verity can take that lying down. Alliances will be tested, allies will be questioned, lives will be lost, and the talking mice in Verity’s apartment will immortalize everything as holy writ–assuming there’s anyone left standing when all is said and done. It’s a midnight blue-light special, and the sale of the day is on betrayal, deceit…and carnage.

E.K. Moore: Mrs Roosevelt und das Wunder von Earl’s Diner

Seit fast vierzig Jahren gehen die drei Freundinnen Odette, Clarice und Barbara Jean miteinander durch dick und dünn. Und ungefähr genauso lang ist das Dreiergespann nur als die »Supremes« bekannt. Jeden Sonntag treffen sie sich gemeinsam mit ihren Ehemännern in Earl’s Diner, wo sie einst ihren Spitznamen erhielten. Unter den wachsamen Augen von Big Earl, dem Besitzer des Diners, wuchsen sie zu dem heran, was sie heute sind: drei kluge, witzige und starke Frauen. Und auch nach seinem Tod hat Big Earl weiterhin ein Auge auf seine »Supremes« – so wie auch andere gute Geister, denn dem Charme dieser außergewöhnlichen Ladys kann einfach niemand widerstehen…

Haruki Murakami: 1Q84 (3)

Als Tengo seinen komatösen Vater im Krankenhaus besuchen will, findet er in dessen Krankenbett eine »Puppe aus Luft« vor, die ein Abbild Aomames als junges Mädchen in sich birgt. Er greift nach ihrer Hand, und eine unsichtbare Verbindung entsteht. Fortan wartet Tengo darauf, der Puppe nochmals zu begegnen, doch vergebens. War das Signal nicht stark genug, um die zwischen Leben und Tod schwankende Aomame zu retten?

 

Jenny-Mai Nuyen: Magierlicht

Im Lebendigen Land tobt ein magischer Krieg ungeahnten Ausmaßes und die junge Sturmjägerin Hel gerät zwischen alle Fronten. Denn die Magiergilde, in deren Auftrag sie auf Dämonenjagd unterwegs ist, verdächtigt Hel, selbst den Untergang der Menschheit herbeiführen zu wollen. Ihr Leben ist in Gefahr und im letzten Moment naht Rettung – von Mercurin, dem Dämon mit den Augen voller Unendlichkeit, den sie eigentlich bekämpfen muss…

 

Bernd Perplies: Im Schatten des Mondkaisers

Auf ihrer Flucht vor dem Lux Dei erreichen die junge Carya und der Templersoldat Jonan das vom Sternenfall verwüstete Frankreich. Sie folgen einer Spur, die ihnen Hinweise auf Caryas Herkunft geben könnte, und gelangen dabei an den Hof des Mondkaisers, der das Land mit eiserner Hand regiert. Dort geraten sie in Intrigen, die nicht nur für ihre Liebe, sondern für die ganze Welt fatale Folgen haben könnten.

 

Maryrose Wood: The Unseen Guest

Since returning from London, the three Incorrigible children and their plucky governess, Miss Penelope Lumley, have been exceedingly busy. Despite their wolfish upbringing, the children have taken up bird-watching, with no unfortunate consequences—yet. And a perplexing gift raises hard questions about how Penelope came to be left at the Swanburne Academy for Poor Bright Females and why her parents never bothered to return for her. But hers is not the only family mystery to solve. When Lord Fredrick’s long-absent mother arrives with the noted explorer Admiral Faucet, gruesome secrets tumble out of the Ashton family tree. And when the admiral’s prized racing ostrich gets loose in the forest, it will take all the Incorrigibles‘ skills to find her. The hunt for the runaway ostrich is on. But Penelope is worried. Once back in the wild, will the children forget about books and poetry and go back to their howling, wolfish ways? What if they never want to come back to Ashton Place at all?

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[10x] Trilogien…

Februar 21, 2013 at 12:22 (10x)

… die ich bereits vollständig in meinem Regal gesammelt habe, ohne den ersten Teil bisher beendet zu haben.

 

Ja, so etwas kommt gar nicht so selten vor. Es ließen sich wohl auch mehr als 10 finden, allerdings – immerhin – nicht viel mehr. Häufig lese ich den ersten Band einer Reihe nämlich ziemlich schnell und brauche für die nächsten deutlich länger.

Zu diesen ungelesenen Trilogien (schwere Bürden für den SuB ;-)) kommt es aus verschiedenen Gründen: dazu gehören Schuber (natürlich ein sehr legitimer Kauf), Panikkäufe aufgrund von nahendem OOP, günstige Angebote – oder manchmal bin ich auch einfach nur sicher genug, daß mir die Bücher gefallen werden, entweder weil ich schon anderes vom Autor gelesen habe oder weil ich Teil 1, soweit ich eben bisher gekommen bin, so klasse finde.

Wie man sehen wird, sich aber auch im Voraus denken kann, betrifft das Phänomen besonders gerne das Fantasy-Genre. Dort sind die Trilogien nach tolkienschem Vorbild bekanntlich eine Zeitlang sehr ausgeufert (bevor die Reihen kamen, die auf ein unbekanntes Ziel jenseits von 27 Bänden hinarbeiten, die momentan alle Buchläden füllen).

Im Fall von Mary Hoffman ist inzwischen doch noch ein vierter Band erschienen, aber in meinem Regal wird es vermutlich als Trilogie bleiben, zumal die Reihe ursprünglich auch als solche erschien. Erst der Erfolg machte weitere Bände möglich, die offenbar aber nicht mehr alle übersetzt werden.

 

Robin Hobb: The Liveship Traders (Bd. 1: Ship of Magic)

Bernard Cornwell: Artus-Trilogie (Bd. 1: Der Winterkönig)

Garth Nix: The Old Kingdom (Bd. 1: Sabriel)

Brandon Sanderson: Mistborn Trilogy (Bd. 1: Mistborn)

Susannah Appelbaum: The Poisons of Caux (Bd. 1: The Hollow Bettle)

Lavie Tidhar: The Bookman Histories (Bd. 1: The Bookman)

Jenna Burtenshaw: Wintercraft Trilogy (Bd. 1: Wintercraft)

Ralf Isau: Neschan-Trilogie (Bd.1: Das Lied der Befreiung Neshans)

D.M. Cornish: Monster Blood Tattoo (Bd. 1: Foundling)

Mary Hoffman: Stravaganza (Bd. 1: Stadt der Masken)

 

  

  

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Roald Dahl: Matilda

Februar 14, 2013 at 21:40 (gelesen)

Erste Kurzgeschichten von Roald Dahl habe ich schon vor vielen Jahren gelesen, ohne die meisten der längeren Erzählungen zu kennen, für die der Autor eigentlich besonders bekannt ist. Im letzten Jahr habe ich zur Vervollständigung vier unterschiedliche Puffin-Ausgaben gekauft, darunter auch „Matilda“ (weil mir ein kurzer Einblick in eine Verfilmung sehr gefiel), das ich nun challengebedingt in Angriff genommen habe.

„Who put superglue in Dad’s hat? Was it really a ghost that made Mom tear out of the house? Matilda is a genius with idiotic parents – and she’s having a great time driving them crazy. But at school things are different. At school there’s Miss Trunchbull, two hundred menacing pounds of kid-hating headmistress. Get rid of the Trunchbull and Matilda would be a hero. But that would take a superhuman genius, wouldn’t it?“

Der bibliophile Leser wird Protagonistin Matilda vermutlich schnell schätzen – das kleine Genie bringt sich nämlich mit drei Jahren selbst das Lesen bei und ist fortan ständig in der Bibliothek zu finden. Dort verschlingt sie zum Erstaunen der Bibliothekarin schließlich auch Bücher für Erwachsene.

Matilda ist zudem offenbar diejenige in ihrer Familie, die sämtliche Intelligenz für sich gepachtet hat; ihre Eltern sind vor allem völlig ignorant und mithin ein Ärgernis, dem sie mit verschiedenen Streichen begegnet. Später in der Schule gibt es dann mit Miss Trunchbull, der bösartigen Direktorin, die immer für kreative Bestrafungsaktionen zu haben ist, einen im wahrsten Sinne des Wortes größeren Gegner – aber auch die sanfte Lehrerin Miss Honey, mit der Matilda Freundschaft schließt.

Nachdem die Szenen im Elternhaus mit der Zeit für mich ein wenig an Reiz verloren, weil die Streiche nicht so richtig Dahls übliches Niveau bieten, wurde es in der Schule wieder interessanter, und am Ende wartet eine zufriedenstellende Lösung. Das beste an Roald Dahl ist der bösartige Humor seiner Geschichten, außerdem kommen seine Kinderbücher häufig ohne moralisches Gebrabbel aus und sind schon deshalb für die Zielgruppe (und auch für alle anderen) zu empfehlen.

Dahl schreibt bildhaft und pointiert und erschafft gleichzeitig sehr prägnante Figuren (gut charakterisiert in den Zeichnungen von Quentin Blake). „Matilda“ hat mir auch wieder sehr gefallen – es gibt unter anderem schöne Sätze über schreckliche Kinder 🙂  -, schafft es allerdings nicht, am Thron von „The Witches“ zu kratzen (das gelingt bisher höchstens „Charlie and the Chocolate Factory“…).

„By the time she was three, Matilda had tought herself to read by studying newspapers and magazines that lay around the house. At the age of four, she could read fast and well and she naturally began hankering after books.“

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[50 Tage – 50 Bücher] Tag 05 ~ Dein langweiligstes Buch im Juni 2012

Februar 11, 2013 at 13:43 (31 Tage - 31 Bücher)

Diese Frage gefällt mir gar nicht recht – in besagtem Juni war nämlich einfach kein wirklich schlechtes Buch dabei, das es verdient hätte, an dieser Stelle exponiert hervorgehoben zu werden. Alles in allem am wenigsten gut – und auf gleicher Bewertungsebene – sind die folgenden Titel weggekommen:

* Adam Slater: Wächter der Toten

* Cleo Coyle: Through the Grinder

* Agatha Christie: Sparkling Cyanide

* Andreas Dresen: Ava und die STADT des schwarzen Engels

Die waren alle ganz gut und haben mich auch unterhalten, hatten aber auch Schwächen, die die es quasi Punktabzug gibt 😉 Von allen vier Autoren habe ich übrigens vor weitere Bücher zu konsumieren. Etwas unwohl ist mir hier trotzdem bei der Nennung Agatha Christies, aber tatsächlich hat mich von ihren bisher gelesenen Titeln „Sparkling Cyanide“ am wenigsten begeistert.

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[Review] Januar-Lektüre

Februar 6, 2013 at 19:01 (Review)

Im Januar habe ich nicht nur sehr viele Blogbeiträge gepostet (und war auch beim Rezensions-Schreiben vergleichsweise fleißig), sondern auch richtig viel gelesen – wohl auch zum Prokrastinationszwecke, schließlich galt es wieder einmal für Klausuren Skripte zusammenzufassen… – daraus sind inzwischen unbezwingbare Karteikartenberge geworden *hmpf*

Es sind diesmal zahlreiche kürzere Bibliotheksbücher dabei, die ja immer möglichst schnell gelesen werden wollen, außerdem einige, bei denen ich nicht mehr viele Seiten zu lesen hatte.

Challenges:

– Bücher, die man gelesen haben muß: Für den Januar hatte ich mir Roald Dahls „Matilda“ vorgenommen – das ist auch gelesen, aber noch nicht rezensiert.

– Chaos-Challenge: Auch dafür zählt „Matilda“, wie ich gerade festgestellt habe. Praktisch 😉

– Meine Lesevorhaben: Zwei Bücher gelesen 🙂

1. David Mitchell: Der Wolkenatlas

2. Martin Suter: Allmen und die Libellen (Allmen 1)

Also, ganz so schmal hatte ich es mir dann doch nicht vorgestellt – die vorhandenen Seiten lasen sich aber richtig gut weg. Der Autor scheint mir für Personen ein Händchen zu haben; gerade der titelgebende Allmen hat mich mit seinem wunderbaren Snobismus (trotz finanzieller Krise) gut unterhalten. Der Charakter als Einführungsband hat mich auch nicht gestört, umso mehr bin ich aber auf den Nachfolger gespannt.

3. Christoph Marzi: Grimm

Nach den Büchern um die „Uralte Metropole“ hat mich ja einiges von Marzi eher enttäuscht, manches habe ich gar nicht erst beendet. „Grimm“ gefiel mir wieder besser, wenn es auch an „Lycidas“ etc. wieder einmal nicht herankommt (schweres Los für einen Autor ;-)). Nach wie vor gilt, daß man Marzis Stil eben mögen muß, anders kann man seine Geschichten nicht genießen. Die Handlung läßt sich langsam an – das ist okay -, drängt sich dann aber stark am Schluß mit zahlreichen Enthüllungen, was nicht ganz so gut ist.

4. Maryrose Wood: The Mysterious Howling (The Incorrigibles 1)

Bin ich froh, dieses Buch gekauft zu haben! Ich hab’s nicht so mit Tiergeschichten und habe hier irgendwie etwas in der Art vermutet, mich dann aber trotzdem zum Test entschlossen – und eine wunderbare Kindergeschichte entdeckt 🙂 Die junge Gouvernante Penelope Lumley entwickelt zu den drei „Wilden“ schnell eine ganz besondere Beziehung, und besagte Kinder mit den schönen Namen Alexander, Beowulf und Cassiopeia sind einfach klasse. Dabei hätte ihr spezieller Sprachstil („Lumawooo?“) grundsätzlich nerven können – tut er aber nicht. Zudem liest es sich so schön britisch, daß ich es keinesfalls auf Deutsch hätte lesen wollen.

5. Halo Summer: Feenlicht und Krötenzauber (Sumpfloch-Chroniken 1)

Das Angenehme bei solchen Büchern ist, daß sie sich einfach nicht so geglättet lesen; da lassen sich einige Entdeckungen machen. Ich fand diesen ersten Band richtig schön, wobei ein Highlight ganz sicher die Unterweisungen zum Thema Gerechtigkeit im „Freundschaft und Eintracht“-Unterricht war 😉 Auch in der Sumpfloch-Schule mit ihren verschiedenen phantastischen Bewohnern habe ich mich gleich wohlgefühlt.

6. Jenny Nimmo: Charlie Bone und das Geheimnis der blauen Schlange (Charlie Bone 3)

Die Reihe entwickelt sich ungefähr den Erwartungen entsprechend und bleibt zuverlässig auf dem sehr-nett-Level. Mittlerweile sind viele Personen und Schauplätze bekannt, mehr Details kommen dazu, auch wenn sich die Grundpositionen kaum ändern.

7. Kai Meyer: Das zweite Gesicht

8. Angie Sage: Physik (Septimus Heap 3)

Bei diesem Band habe ich wohl von den bisherigen dreien am meisten gelacht – Septimus und seine Freunde verschlägt es in eine Vergangenheit, in der wunderbar überzogen eine Art elisabethanisches Englisch gesprochen wird. Großartige Szenen! Die Gestaltung macht wie gehabt einen Teil des Charmes aus, und mit Snorri kommt ein sympathischer Charakter dazu, der wohl auch im Folgeband noch eine Rolle spielen wird.

9. Rick Yancey: Der Monstrumologe und der Fluch des Wendigo (Monstrumologe 2)

Ich finde die Reihe toll – und die Bonus-Illustrationen, die der deutsche Leser bekommt, auch 😉 Besonders mag ich, daß sich hier Horror mit ein wenig Anspruch durch sehr ordentliche Sprache und wissenschaftlichen Entdeckungsdrang der Monstrumologen verbinden. Trotzdem ist dieser Teil nicht so stark wie der erste, was vor allem an der sehr zähen Reise in die Wildnis liegt, die mir „Foliant 4“ ein wenig verleidete. Im weiteren Verlauf kann das Buch aber an alte Stärken anknüpfen.

10. Wolfgang Hagen: Was tun, Herr Luhmann?

Diese „vorletzten Gespräche“ mit Luhmann habe ich gekauft, nachdem mir die „letzten Gespräche“ recht gut gefallen haben. Leider war ich von diesem Buch eher mäßig begeistert – es gibt interessante Stellen, die zahlreich genug sind, um mich den Kauf nicht bereuen zu lassen, aber insgesamt wird doch stark auf die erschienen Werke Luhmanns und die Erläuterung der Gesellschaftstheorie fokussiert, wo ich eigentlich mehr über die Dinge wissen wollte, die eben nicht in seinen Hauptwerken stehen. Außerdem liegt ein Fokus auf der „Kunst der Gesellschaft“, die ich schon sehr gut kenne.

11. Kendare Blake: Anna im blutroten Kleid

Wird eine Reihe, fühlt sich für mich aber nach diesem Teil abgeschlossen an. Man muß also nicht zwingend weiterlesen, um eine vollständige Geschichte zu bekommen – lobenswert. Der Anfang ließ sich stimmungsvoll an, die Geister sind schön düster. Auch gegen Ende, als sich Annas Vergangenheit klärt, wird es wieder interessant. Im Mittelteil macht die nicht ganz nachvollziehbare Liebe des Protagnisten zu Anna allerdings einiges zunichte, vor allem weil sich das in erster Linie als „Uh, ich sollte sie töten… aber ich kann nicht… ich weiß auch nicht, warum“ auswirkt, was wirklich albern ist.

12. Bianka Minte-König: Schrei aus der Vergangenheit

In einer Punkte-Bewertung kämen die Bücher dieser Serie wohl nicht allzu gut weg, aber sie sind doch eine ganz amüsante leichte Lektüre zwischendurch. In diesem Teil ist der Aufhänger eine Fernsehshow, in der die Teilnehmer das Leben um 1900 darzustellen haben, was soweit eine schöne Idee war. Tendenziell ärgerlich ist die immer flache und vorhersehbare Liebesgeschichte, gut gefällt mir dagegen, daß häufig ein historischer Hintergrund eingebaut wird, so daß ich bis jetzt immer ein oder zwei Details erfahren habe, die ich noch nicht kannte.

13. Mary Hooper: Im Haus des Zauberers (Lucy Walden 1)

Nicht umfangreich, aber solide – wie schon bei „Velvet“ ist die Protagonistin sympathisch wie auch in ihrer Rolle als Bedienstete passend und die historische Umgebung – Elisabeth I., Dr. Dee –  anschaulich, unterstützt durch Erläuterungen am Ende, ohne belehrend oder zu detailreich zu sein (wer davon mehr will, sollte unbedingt mal in die „Grace Mysteries“ von Grace Cavendish hineinschauen). Vieles ahnt man vor Lucy, aber durch deren mangelnde Bildung ist das auch plausibel.

14. William Beckford: Vathek

Band 3 der Babel-Bibliothek und ein Klassiker, den ich schon lange lesen wollte 🙂 Namen wie Vathek oder Karathis sind durch verschiedene intertextuelle Bezüge verbreitet (wobei ich bei letzterer lange gebraucht habe, bis ich mich erinnert habe, daß sie in den „Uralte Metropole“-Büchern von Christoph Marzi vorkommt). Mir wurde das orientalische Flair zwischendurch etwas viel, aber das Ende ist sehr gelungen – und offenbar auch der Grund, weshalb Broges das Buch ausgewählt hat.

15. Roald Dahl: Matilda

16. Marliese Arold: Das magische Amulett (Magic Girls 2)

Ebenso niedlich wie Band 1, auch wenn hier Liebesprobleme etwas überhand nehmen. Hoffentlich ändert sich das im nächsten Teil wieder.

17. Antonia Michaelia: Solange die Nachtigall singt

18. Martha Grimes: Inspektor Jury küßt die Muse (Jury 4)

Ein wenig Shakespeare zum Mord in diesem Buch, das leider etwas kürzer ausfiel als die bisherigen Teile. Dazu eine amerikanische Reisegruppe, die reichlich überzeichnet ist, und die üblichen gewitzten Kinder. Ein paar mehr Melrose Plant-Szenen hätten mich gefreut 🙂

19. Kai Meyer: Arkadien brennt (Arkadien 2)

Bibliotheksbuch. Zwiespältig. Gut: der Hintergrund – die Mythologie usw. Leider kommt das immer nur am Rande vor. Gar nicht gut: die Charaktere. Rosa und Alessandro sollen jetzt plötzlich Chefs ihrer jeweiligen Mafia-Clans sein. Völlig unglaubwürdig die ganze Sache, und die beiden in ihren Rollen sowieso. Die Liebesgeschichte interessiert mich auch nicht besonders.

20. Kai Meyer: Die Nacht der lebenden Scheuchen (Sieben Siegel 6)

Gab’s aussortiert in der Bibliothek, und weil ich die Reihe noch von früher kenne, habe ich das Buch mitgenommen (Band 8 habe ich aus gleicher Quelle auch schon ;-)), kostet ja nichts. Die Illustrationen gefallen mir sehr gut, das Städtchen Giebelstein mit seinen kauzigen Bewohnern insgesamt auch. Der Plot ist dafür ziemlich stringent und unkompliziert, kriegt aber einen Bonus, weil ich „lebende Scheuchen“ einfach cool finde.

21. Mathias Malzieu: Die Mechanik des Herzens

22. Franziska Gehm: Ein zahnharter Auftrag (Vampirschwestern 3)

Bibliotheksbuch. Mal zum Antesten mitgenommen, zumal ja gerade erst der Film in die Kinos kam. Umgehauen hat mich das Buch nun ehrlich gesagt nicht, auch wenn ich die Schwestern Silvana und Daka mit ihren Eigenheiten gelungen fand. Der Humor ist trotzdem immer mal ziemlich platt.

23. Louise Arnold: Arthur Unsichtbar und der Schrecken von Thorblefort Castle (Arthur Unsichtbar 1)

Bibliotheksbuch. Irgendwo war ich schon über die Buchreihe gestolpert, habe aber nicht viel erwartet. Vielleicht gerade deshalb hat mir der erste Teil der Reihe, die auf Englisch leicht eleganter „Golden & Grey“ heißt, überraschend gut gefallen: eine einfallsreiche Geisterkonzeption, liebenswerte Protagonisten und ein schöner Plot (der für ältere Leser allerdings recht vorhersehbar ist).

24. Yrsa Sigurdadóttir: Die IQ-Kids und die geklaute Intelligenz

Bibliotheksbuch. Ich war gespannt, was die bekannte Island-Thriller-Autorin für ein Jugendbuch abliefern würde. Zwei Kinder, die dafür denkbar ungeeignet erscheinen, landen aufgrund verwechselter Briefe in einem Ferienkurs für Hochbegabte – und dort geht nicht alles mit rechten Dingen zu. Spannend und mit Situationskomik, gegen Ende etwas nachlassend.

25. Thomas Thiemeyer: Der gläserne Fluch (Chroniken der Weltensucher 3)

Die Reihe wird immer besser 🙂 Teil 1 fand ich noch mittelmäßig, Band 2 schon richtig gut, und Band 3 hält das bisher Versprochene. Nach Berg und Meer geht es nun in die Wüste, und neben einem sehr interessanten Plot, der wieder Phantastik, ein wenig Wissenschaftsgeschichte und eine Hommage an klassische Abenteuerromane gekonnt mischt, entwickeln sich erfreulicherweise auch die Charaktere beständig weiter. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit Personen aus Teil 1.

26. Jennifer Estep: First Frost (Mythos Academy 0.5)

Ich bin ja nicht so der Display-Leser, aber für all diese kostenlosen Kindle-E-Books habe ich mir die (gleichfalls kostenlose) Amazon-App heruntergeladen. „First Frost“ ist eine Kurzgeschichte, die vor dem ersten Band der (mir noch unbekannten) Reihe spielt, die mir dazu dienen sollte, einen Eindruck zu bekommen. Okay, aber stilistisch ziemlich mau… jetzt bin ich mir leider immer noch nicht sicher, ob ich es mir der Reihe probieren soll oder nicht *seufz*.

27. Byung-Chul Han: Was ist Macht?

Ein reizvolles Thema fand ich hier eher mittelmäßig abgehandelt. Die Aufteilung in Kapitel wie „Logik der Macht“, „Semantik der Macht“ und „Politik der Macht“ gefällt mir, und es werden auch die Autoren zitiert, die ich erwartet habe. Auffällig ist allerdings, daß der Autor sich extrem auf Hegel und Heidegger kapriziert, die ich auch nach der Lektüre weniger relevant finde; offenbar weil er zu beiden bereits in der Vergangenheit ausführlich publiziert hat. Gut lesbar durchaus als Zusammenfassung, die aber mehr Lust auf die Primärliteratur macht als eine wirklich interessante Diskussion zu liefern.

28. Rick Riordan: The Battle of the Labyrinth (Percy Jackson 4)

Wenn man sich einmal auf die respektlos-moderne Umsetzung der griechischen Mythen in den Percy Jackson-Büchern eingelassen hat (und aufgehört hat, über die USA-als-Zentrum-der-Welt-Sache mit den Zähnen zu knirschen), kann man damit wirklich viel Spaß haben. Außerdem kennt der Autor die Mythologie gut und vermengt die Bestandteile sehr geschickt.

29. Jan Oldenburg: Fantastik AG

Bibliotheksbuch – sehr schön, weil ich das kleine Taschenbuch schon für dieses Jahr zum Kauf vorgemerkt hatte 😉 Mit dem Pixar-Cover hat sich der Verlag allerdings überhaupt keinen Gefallen getan. Humorvolle Bücher sind ja immer so eine Sache; ich fand die Professor-Student-Heldenkombi originell und das Buch in diesem Bereich auch sehr lustig. Bei den anderen Witzen kennt man das eine oder andere schon, da flacht es gelegentlich ein wenig ab; so sind dann auch Anfang und Ende stärker als der Mittelteil. Insgesamt für mich trotzdem lesenswert.

30. Susanne Mittag: Sternenkraut

Bibliotheksbuch. So ein schönes Cover, und die Geschichte klang auch schön… davon habe ich mir irgendwie mehr versprochen. Das Buch ist durchaus ganz nett, aber es ist keines dieser wirklich tollen Kinderbücher, die man in jedem Alter mit Genuß lesen kann.

31. Kathleen Weise: Aschenputtels letzter Tanz

Bibliotheksbuch. Der Ansatz um die Überfälle mit Märchenmotiv hat mir zugesagt, und die ganze Herangehensweise der Autorin fand ich auch besser als erwartet. Für jüngere Jugendliche ist es aber sicher am besten geeignet, denn die wenigstens ungefähre Lösung liegt schnell nahe, und es werden typische Teenie-Probleme angesprochen.

32. Angela Sommer-Bodenburg: Anna von Schlottersteins Nächtebuch

Zufallsfund in der Bibliothek. Ich liebe die Kleiner Vampir-Reihe, und diese recht junge Ergänzung bietet einmal einen anderen Blickwinkel: hier erzählt Anna die Ereignisse der ersten Bücher aus ihrer Sicht, gewürzt mit einigen neuen Informationen, etwa zu ihrer eigenen Vampirwerdung. Ein lohnenswerter kleiner Ausflug in die Welt der von Schlottersteins, der für mich aber nicht ganz an den Charme der eigentlichen Reihe heranreicht.

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Neuzugänge # 23

Februar 3, 2013 at 12:05 (gekauft)

Die Neuzugänge der letzten drei Wochen sind gar nicht so umfangreich, aber es haben sich ein Gewinn und eine umfangreichere Bestellung dazwischen geschlichen 🙂 Sieht diesmal ziemlich bunt gemischt aus.

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John Lanchester: Capital

Zuerst bin ich auf die deutsche Ausgabe bei der Büchergilde aufmerksam geworden, reingelesen habe ich in die englische Ausgabe dann in einem Berliner Buchladen – die Londoner Pepys Road und ihre Geschichte in Zeiten der Finanzkrise; schönes Thema und bisher gut zu lesen.

Anton Zeilinger: Einsteins Spuk ~ Teleportation und andere Mysterien der Quantenphysik

Ich habe für die Teilgebiete der Physik, die sich der Philosophie annähern, etwas übrig 😉 Ein Mysterium nicht nur der Quantenphysik ist für mich aber nach wie vor, warum Physiker so oft eben auch genau so aussehen wie das Klischee im Kopf *grübel*

P.G. Wodehouse: Ohne mich, Jeeves! / SOS, Jeeves! / Der unvergleichliche Jeeves

Zeit für etwas britischen Humor! Ein Band von der Süddeutschen Edition Humor (mein zweites Buch daraus), die anderen beiden praktischerweise bei Arvelle entdeckt. Der findige Butler ist offenbar in Deutschland nicht allzu bekannt, aber das läßt sich ja ändern (wenigstens für mich).

Markus K. Korb: Grausame Städte

Die Reihe heißt „Edgar Allan Poes phantastische Bibliothek“, das ist Band 1. Umfaßt den Venedig- und den Berlin-Zyklus. Bisher habe ich zwei Geschichten gelesen – die erste war eher enttäuschend, die zweite schon besser. Da ist also noch Luft nach oben – das Konzept gefällt mir aber.

Ali Shaw: Das Mädchen mit den gläsernen Füßen

Idas Füße beginnen zu Glas zu werden. Hat ja vielen nicht recht zugesagt, weil sie es so deprimierend und negativ fanden. Ich finde, das klingt vielversprechend und vielleicht nach etwas Besonderem… und sieht auch noch wirklich schön aus.

Pratchett/Gaiman: Good Omens

Für die Challenge 😉 Ich war geradezu schockiert, wie alt dieses Buch schon ist (1990). Ich habe meine Erwartungshaltung daraufhin erst einmal vorsichtig korrigiert, hoffe aber natürlich trotzdem auf eine amüsante Lektüre.

Chris Schlicht: Maschinengeist

Frankfurt/Wiesbaden Ende des 19. Jahrhunderts als riesiger Industriekomplex. – Ich habe mir das eine Weile bei Arvelle angeguckt und war mir unsicher. Beim Reinlesen fand ich den Stil nicht überragend, aber den Hintergrund interessant, und zum ME-Preis scheint es mir den Versuch wert.

William Boyd: Ruhelos

Gab’s kostenlos bei Arvelle mit dazu und war unter den Alternativen am interessantesten; Spionagethematik.

Herbert Rosendorfer: Monolog in Schwarz

Nochmal Arvelle – weil sich die chinesischen Geschichten gut anlassen und diese Sammlung kleinerer Erzählungen (etwa: ein Chemiker bringt Hunde zur Explosion, weil er deren Gebell nicht mehr ertragen kann) spaßig klingt.

Katharina Rutz: Ein Jahr in Peking

Damit sich meine zwei anderen Bände dieser Reihe im Regal nicht so allein fühlen… Nur zum ME-Preis akzeptabel, finde ich, also nehme ich ab und an bei den Arvelle-Bestellungen einfach eines mit. Das Peking-Buch ist bei den Rezensionen nicht so gut weggekommen, aber die Stadt interessiert mich.

Kenneth Oppel: This Dark Endeavor

„A prequel to Mary Shelley’s gothic classic Frankenstein„… „Wolkenpiraten“ von Oppel gefällt mir bisher gut; das hier ist ja etwas ganz anderes, könnte mir aber sogar noch mehr liegen. Interessant finde ich die Cover von Fickling Books und Harper Collins Canada – das gleiche Motiv sehr unterschiedlich in Szene gesetzt (ich mag ersteres mehr).

Alexander Felden: Rabenschwarz

Gewonnen! 🙂 Und zwar ein signiertes Exemplar für das Bestehen der ABC-Challenge im vergangenen Jahr. Freut mich sehr, weil ich tatsächlich ziemlich selten Glück bei Gewinnspielen habe; und auf das Buch bin ich wirklich gespannt: ein Lehrer und seine Klasse kommen den Geheimnissen eines unheimlichen Schlosses auf die Spur.

Japanische Märchen aus dem Süden Japans

Und noch einmal Arvelle (mal sehen, wie lange sich dort Bestellungen noch lohnen – Preise und Mindestbestellwert für versandkostenfreie Lieferung wurden jüngst klammheimlich erhöht). Ich war schon drauf und dran, es doch wieder aus dem Einkaufswagen zu kicken, aber bei einem Blick in die Leseprobe gefielen mir die Titel der Märchen dann doch so gut, daß ich mich umentschied.

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Antonia Michaelis: Solange die Nachtigall singt

Februar 1, 2013 at 14:06 (gelesen)

Viele Käufer dieses Buches haben offenbar vorher mindestens „Der Märchenerzähler“ gelesen und eine gewisse Erwartungshaltung aufgebaut. Für mich war es zwar nicht das erste Buch der vielgelobten Autorin (angefangen liegt bei mir noch „Tigermond“), aber doch das erste, das ich beendet habe.

Die anhaltende Konfusion und Rätselei in diversen Leserunden haben mich sehr neugierig gemacht und die Gestaltung ist insgesamt so gut gelungen, daß ich auch den Kauf des Hardcovers lohnenswert fand (und finde). Von den ersten Lesemeinungen her rechnete ich mit einem Buch, das verwirrend, grausam und dennoch sehr poetisch ist:

„Ein Haus, abgeschieden von der Zivilisation.
Ein Wanderer, der sich verirrt.
Ein Wald mit zu vielen Gräbern.

Völlig unverhofft trifft der achtzehnjährige Jari auf die geheimnisvolle Jascha, deren Schönheit er sich nicht entziehen kann. Er folgt ihr in das abgeschiedene Haus mitten im Wald, wo sie lebt. Und das, obwohl er spürt, dass dieser Ort ein düsteres Geheimnis birgt. Etwas ist geschehen. Etwas, das schrecklicher ist als alles, was Jari sich je hätte ausmalen können. Etwas, das ihn in tödliche Gefahr bringt.“

Beim ersten Durchblättern haben mich Kapitelüberschriften von „Flammseide“ über „Nebelmilch“ und „Heimlichweiß“ bis „Schattengold“ gleich in Stimmung gebracht. Die ersten Sätze um Jari, der sich nach seiner Ausbildung auf – so der Plan – dreiwöchige Wanderschaft in den Wald zwischen Polen, Tschechien und Deutschland begibt, haben demgegenüber erst einmal mein vorsichtiges Interesse geweckt. Das erste Kapitel „Dämmergrün“, in dem er in einer Galerie dem Mädchen Jascha begegnet, entwickelte sich dann aber überraschend, und schon hatte die geheimnisvolle Umgebung auch mich in ihren Fängen 🙂

Der Wald ist wunderbar beschrieben. Noch ist Sommer, doch mit dem Wechsel der Jahreszeiten verändert sich auch die Natur – als Leser erleben wir einen farbenprächtigen Herbst und einen schneereichen Winter mit; die Natur bleibt jedoch immer schön und voller Rätsel (und Gräber…), und genau das beschreibt Michaelis äußerst gekonnt. Die Bilder, die sie malt, sind eindrucksvoll; die reifen Beeren, der aufziehende Nebel, das Knacken im Unterholz – die Sprache ist eine große Stärke der Autorin.

Ohne diese tatsächlich sehr poetische Art der Darstellung wäre dieses Buch wohl nur halb so gut gelungen, denn inhaltlich geschieht neben verschiedenen Verwirrspielen im Mittelteil lange Zeit nicht viel: da ist Jascha, aber da sind auch all die Anzeichen dafür, daß mehrere Personen in dem abgelegenen Haus wohnen, die kaum auseinander zu halten sind – und wenn doch, kann man den eigenen Schlüssen niemals trauen. Jari verhält sich lange Zeit passiv, läßt sich treiben und hat mich damit zeitweise zur Weißglut getrieben.

Zwischendurch gibt es immer wieder Kapitel, die die Geschichte der drei Schwestern erzählen, eine manchmal schonungslos erzählte Entführungsgeschichte, die den Leser immer wieder aus der märchenhaften Gaukelwelt des Waldes in die Realität zurückkatapultiert. Blut, Gewalt und Rausch mischen sich dann auch in die Idylle des Waldlebens und führen zu einem packenden Finale, das tatsächlich alle Fragen beantwortet und einen konsequenten Schlußpunkt setzt. Sicherlich läßt sich das Buch mit viel Gewinn ein zweites Mal lesen – erst dann kann man den geschickten Aufbau wohl wirklich würdigen.

Für „Solange die Nachtigall singt“ muß man sich ein bißchen Zeit nehmen, die Bilder nachwirken lassen und versuchen, den Weg durch das kunstvoll errichtete Dickicht zu finden. Der Mittelteil ist ein wenig schwächer als Beginn und Ende. Das ändert aber nichts daran, daß dieser Roman insgesamt sehr überzeugend ist und eine ganz besondere Mischung aus Realität und Märchen schafft.

„Jaschas Gestalt schwamm vor ihm in den Farben des Herbstes – dem Rot wilder Hagebutten, dem dunklen Violett reifer Holunderdolden, dem Punk und Orange der Pfaffenhütchen. In Birkengelb schwamm sie und in Buchenbraun, in Pappelsilber und Erlengold und Essigbaumkarmin – und zwischen allem lag das Tiefgrün der Fichten wie ein dunkler, voller Baßton.“

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