Lesesonntag im April

April 16, 2023 at 11:44 (Aktionen) ()

Und schon ist der Vormittag fast vorbei… Meine Tochter hat relativ spontan bei der Oma übernachtet; wir haben also ausgeschlafen und dann war ich länger als gedacht von „Against the Storm“ abgelenkt, einem PC-Spiel, das ich gestern erworben und in dem ich soeben die zweite Tutorial-Mission verloren habe. Das Setting des Spiels gefällt mir sehr: eine sturmgeplagte Welt, in der es immer regnet und in der wir von der Stadt der Königin ausgehend kleine Erkundungsmissionen in den umgebenden Wald starten. Die Aufgabe ist es dann, eine Siedlung zu errichten.

In den letzten Tagen hat mich noch ein weiteres PC-Spiel beschäftigt, das eine wunderbare Atmosphäre transportiert: „Dredge“ ist ein eigentlich entspanntes Fischerspiel, aber die seltsam geformten Spezies, die wir manchmal fangen, und die eigenartigen Bewohner der Region lassen schnell eine gewisse Beunruhigung aufkommen. Etwas für Liebhaber cthuloider Seeabenteuer.

Lesetechnisch war ich in der letzten Woche mit der Ballade von Tam Lin unterwegs, zuerst in Diana Wynne Jones‘ „Fire and Hemlock“ und dann in Pamela Deans „Tam Lin“. Darin fange ich heute das 9. Kapitel an. Die Geschichte spielt in den 1970er Jahren, Janet beginnt ihr Studium am Blackstock College. Die phantastischen Elemente sind vorerst sehr hintergründig, die Geschichte entwickelt sich wunderbar langsam und detailliert.

Darin möchte ich heute auf jeden Fall weiterlesen, aber ich werde vermutlich parallel auch noch zu etwas anderem greifen (und versuchen, der Verlockung durch „Dredge“ und „Against the Storm“ ein Weilchen zu widerstehen).

14:00

Ich stecke noch im 9. Kapitel, in dem Vorbereitungen für eine Halloweenparty am College getroffen werden, unterbrochen von Diskussionen über Aristophanes, Milton und Shakespeare. Da Halloween für den Balladenhintergrund ein wichtiges Datum ist, bin ich gespannt, ob wir im Verlauf des Kapitels etwas davon bemerken werden. Das Buch erschien 1991, und ich stelle immer wieder fest, dass diese ältere Form von Urban Fantasy besser zu mir passt als die jüngeren Paranormals mit kämpfenden Protagonistinnen.

20:00

Ich habe dann doch noch eineinhalb Missionen in „Against the Storm“ gespielt, und so langsam läuft es. Ich spiele aber auch auf der leichtesten Schwierigkeitsstufe. Es ist kein Endlosspiel wie Anno und auch nicht so entspannt, weil es durch wachsende Ungeduld der Königin doch etwas Zeitdruck gibt, aber das Spiel hat wirklich interessante Mechaniken. Von „Dredge“ habe ich mich heute aber ferngehalten, um zwischendurch auch Zeit für’s Buch zu finden…

Ich habe das Halloweenkapitel in „Tam Lin“ beendet, eines der ersten, in dem der phantastische Aspekt – nach immerhin 200 Seiten – deutlicher wird. Janet und einige Freunde feiern Halloween in ihrem Collegezimmer – voll Retroflair mit Kostümen von Tenniels Alice bis zum Patchwork Girl aus Oz, Keats‘ „La Belle Dame sans Merci“, Gingerbread und Pumpkin Cookies sowie dem Erzählen von Geistergeschichten. Später beobachten sie die Prozession der Classics-Studenten und ihrer Lehrkräfte, die schon etwas fremdartig anmutet, was wir aber immer noch auf die allgemeine Merkwürdigkeit der Classics-Studenten schieben können.

Für etwas Abwechslung habe ich mir „Psychogeographie“ von Colin Ellard mit in die Badewanne genommen, eine – vermute ich – locker lesbare Einführung zum Thema. Es gesellt sich zu meinen Büchern über Architektursoziologie und imaginäre Städte, aber an diesem speziellen Thema ist wohl Hookland schuld. Ich stecke noch in der Einleitung, die aber auch 30 Seiten umfasst (Wie es mit dem Bauen anfing; Wie Raum uns berührt; Die gebaute Welt smart machen etc.).

Ich werde mich später noch für einen Abschluss melden, denke ich, aber ich lese jetzt erst einmal meiner Tochter etwas zum Einschlafen vor (wir sind gerade im vierten Dolly-Band – ein wenig Kontrast zur Schule der magischen Tiere, die sie mit meinem Mann liest).

22:45

Wir haben ein Dolly-Kapitel gelesen, dann habe ich die zweite Mission in „Against the Storm“ beendet (erfolgreich, obwohl ich mehrfach daran gezweifelt habe, ob ich es noch schaffen kann). Ich lese jetzt trotzdem noch die letzten Seiten der Einleitung in „Psychogeographie“ fertig – sobald ich die Frage geklärt habe, ob Spiegelneuronen eigentlich auch beim Lesen eines Romans anspringen (ich lese gerade hier nach). Ich erinnere mich vage (weil schon etwas her) an eine Studium Generale-Vorlesung zu Architekturpsychologie, die wirklich spannend war; wahrscheinlich erschließen sich ein paar Verbindungen zur Psychogeographie.

Danach ist es eigentlich auch schon Zeit zum schlafen gehen – morgen wollen neue Kollegen weiter eingearbeitet werden. Aber vielleicht ist noch Zeit, um im Bett noch einige Seiten in „Yesterday Crumb“ zu lesen – nachdem Konstanze heute auch darin gelesen hat, würde es als Ausklang bei wachsender Müdigkeit gut passen.

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Lesesonntag im Februar

Februar 19, 2023 at 10:13 (Aktionen) ()

Ich habe gerade festgestellt, dass mein letzter Lesesonntag mit Konstanze bereits im November war, aber das ist wohl bei genauerem Hinsehen doch nicht so überraschend – Dezember- und Januarwochenenden sind durch Weihnachten und den Geburtstag meiner Tochter doch schnell voll. Dafür habe ich es geschafft, nach langer Stille wieder einmal zwei andere Beiträge zu schreiben. Vielleicht gibt es ja wieder einmal einen. Ich habe schon vor Monaten Bücher aus der nordeuropäischen Phantastik zusammengesucht.

Heute bin ich jedenfalls wieder dabei und habe passend auch eine Neuerscheinung dabei, die im Original dänisch ist, nämlich „Rosen & Violen“ von Gry Kappel Jensen. Ich finde diesen reduzierten Stil, den ich normalerweise nicht sehr schätze, bei aus den nordischen Sprachen übersetzten Büchern ziemlich typisch und passend. Ich fühle mich Dark Academia sehr verbunden und freue mich, dass momentan so viele daran angelehnte Bücher erscheinen (genug, damit ich mir daraus die Bücher heraussuchen kann, die mir dann auch tatsächlich gefallen). „Rosen & Violen“ ist ein Jugendbuch und erinnert mich in Stil und Figuren sehr an die Engelsfors-Trilogie; verbunden mit typischen Dark Academia-Elementen wie einem geheimnisvollen Internat, einem Mord usw. Ohne dass der Bestandteil „Academia“ nun besonders betont würde, gefällt es mir trotzdem bisher ziemlich gut.

Gestern haben wir den ersten Kinobesuch unserer Tochter (anlässlich des ersten Halbjahreszeugnisses) nachgeholt, heute haben wir nichts Besonderes vor – sie bekommt Besuch von einer Freundin, was mir hoffentlich ein wenig zusätzliche Lesezeit verschafft. Die Bedingungen sind also gut, zumal mein Laptop „Hogwarts Legacy“ nicht mehr schafft, was mich also (leider) nicht ablenken kann.

11:30

Inzwischen haben wir Frühstück gegessen, ich habe mich kurz in Dreamlight Valley herumgetrieben (nach etwa sechswöchiger Pause – es gibt nämlich ein neues Update) und ein paar Bücher bestellt („Camp Creepy“ von Kiersten White und „Cruise of Shadows“ sowie „Malpertuis“ von Jean Ray). Zwischendurch schaue ich immer mal nach meiner Tochter, die vor dem Besuch noch ihr Zimmer aufräumen muss. Sie liest inzwischen übrigens auch schon Bücher allein, zum Beispiel die „Flüsterwald“- oder die „Glücksbäckerei“-Reihe.

Gelesen habe ich auch schon einige Seiten, aber noch nicht viel. In „Rosen & Violen“ findet das Julfest statt. Die Schulleiterin besteht auf einer traditionellen Veranstaltung, die in einem großen Zelt stattfindet. Es gibt einen Kessel mit Jultrank, Feuer und Fackeln. Ohne explizit auf nordischer Mythologie und Religion zu basieren finden sich einige Einflüsse wie Runen, nordische Götter oder Opfergaben. Jeder der drei Bände (ich hoffe, dass auch alle übersetzt werden, aber die letzten Male hat das beim Arctis Verlag ganz gut geklappt) behandelt ein Schuljahr – ich nähere mich jetzt der Hälfte und nehme an, dass es während des Fests noch einige Entwicklungen geben wird. Die Mädchen hoffen, Hinweise auf das ermordete Mädchen zu finden, dessen Tod sie aufzuklären versuchen.

16:30

Den Nachmittag habe ich sehr entspannt verbracht. Die Mädels haben Waffeln mit Blaubeercreme gegessen (mein Mann und ich natürlich auch 🙂 ) und spielen im Kinderzimmer. In „Rosen & Violen“ habe ich noch eine Weile weitergelesen, wollte aber irgendwann das Buch wechseln und habe mich seitdem von verschiedenen Seiten inspirieren lassen. Ich mag diesen Aspekt der Lesesonntage.

Ich habe, gefunden bei Konstanze, ein halbes Video zu Cozy Fantasy-Empfehlungen angeschaut und mir zur späteren Inspektion einige Leseproben heruntergeladen. Dann habe ich mich von Anette anschubsen lassen, mit „Lockwood & Co“ auf Netflix zu beginnenn (ich habe Stand jetzt die ersten 10 Minuten geschaut, aber der Tab ist noch offen für später). Bei Instagram bin ich über eine Cozy Mystery-Reihe gestolpert, die nett klingt – sie heißt „Beanstock“ und ein Butler ermittelt. Den Prolog habe ich gelesen. Beim Lesen konnte ich mich insgesamt nicht recht zu etwas durchringen; ich habe ein paar Seiten in „The Lord of Stariel“ gelesen (gefällt mir gut), ein paar in „Queen of the Wicked“ (ich mag die Giftpflanzen, aber die Liebesgeschichte ist doof) und ein paar in „A Phantom Lover“ (dafür brauche ich Konzentration, deshalb nur ein paar). Bereitgelegt habe ich mir auch „The Clacketty“, ein Middle Grade-Buch, aber noch nicht begonnen.

Kurz, ich bin den Nachmittag über hin- und hergeflattert, mal schauen, wo ich zum Abend hin bleibe.

22:00

Die Mädels haben sich vor dem Abendessen gegenseitig codierte Nachrichten geschrieben und sie dann zusammen gelöst, was ich ziemlich cool fand, weil sie wirklich konzentriert bei der Sache waren. Nach dem gemeinsamen Essen wurde die Freundin abgeholt und für unsere Tochter wurde es langsam Zeit für’s Bett.

Ich habe seit dem letzten Update weiter in „Rosen & Violen“ gelesen, und zwar bis zum Beginn des Teils „Frühling“. Damit habe ich etwa zwei Drittel hinter mir. Ein paar Seiten sind auch in „The Lord of Stariel“ noch dazugekommen. Außerdem habe ich die erste Lockwood & Co-Episode zu Ende geschaut und fand sie gar nicht schlecht. Die Geistererscheinungen finde ich ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber die Figuren finde ich gelungen besetzt, und der Soundtrack ist auch nicht uninteressant.

Danach habe ich mir dann „Die raunende Maske“, Band 3 der Buchvorlage, herauszgezogen. Vielleicht klappt es ja diesmal, mit ein bisschen Extraschub durch die Serie – Band 2 habe ich 2015 (!) gelesen und seitdem bin ich in Band 3 nicht richtig vorwärts gekommen. Allerdings ist es mir auch mit Band 2 so ergangen, dass ich einige Anläufe gebraucht habe, bis ich in der Geschichte wirklich angekommen war. Ich lese die ersten 50 Seiten jetzt noch einmal, ich habe den Anfang ja doch nicht mehr präsent. Ich mag die Reihe im Grund recht gern, ich weiß auch nicht, woran es hapert.

Hier werde ich jetzt den Vorhang schließen, das Wochenende ist leider schon fast wieder vorüber. Bis zum nächsten Lesesonntag!

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Kathrin R. Hotowetz: Im Schatten der Hexen

Januar 16, 2023 at 22:37 (Review)

„Oh ja“, sagte die Großmutter. „Es gibt Hexen.“

Die Reihe „Im Schatten der Hexen“ von Kathrin R. Hotowetz ist in den letzten Jahren auf sieben Bücher, diverse Begleitbände zu Rauhnächten und Kräuterkunde, Wandertouren und insgesamt eine Art Tourismuskonzept rund um den Harz, sein Brauchtum und die Geistmühle Halberstadt angewachsen. In dieser frühmittelalterlichen Klostermühle vermietet die Autorin heute Ferienwohnungen.

Ich habe mit größerem Abstand nun die ersten beiden Bände gelesen, „Hexenring“ und „Hexenjahr“. „Hexenring“ kam auf verschlungenem Wege in unseren Haushalt, denn mein Mann erhielt es mit einer Widmung von einem Verwandten der Autorin als Geschenk. Ich habe das Buch 2018 gelesen. Den zweiten Band hat er dann selbst mit einer Signatur der Autorin von der Buchmesse mitgebracht. Die Reihe läuft unter dem Etikett „mystische Harz-Krimis“. Ich mag einen gewissen Mystik-Anteil in Krimis sehr gerne, trotzdem wäre ich ohne diese Umstände wohl nicht auf die Bücher gestoßen.

Es geht um Gerda Hoffmann, die ihren Enkelkindern alte Geschichten aus den Wäldern erzählt, um die Polizisten Joachim Breitner und Sabine Bellmann, die sich mit Vermisstenfällen beschäftigen, und es geht um Hexen, die in der Vergangenheit die Menschen bedrohten und es nun, Jahrhunderte später, wieder tun.

Dinge, die ich mochte:

  • allen voran die Genremischung – interessant verbunden sind Krimiaspekte durch die beteiligten Ermittler, unheimliche, auch mal blutige Szenen, lokale Mythen und Legenden – hier gibt es für die Folgebände noch viele Möglichkeiten, weitere Aspekte einzubinden
  • die Atmosphäre der Harzregion, die in vielen Erzählsträngen erzeugte Spannung, guter Lesefluss, einige wirklich gelungene Beschreibungen der Natur
  • im letzten Jahr habe ich mich ein wenig mit Folk Horror beschäftigt, meist britisch geprägt – die Reihe hat mich darüber nachdenken lassen, wie Folk Horror deutscher Prägung sich gestalten kann
  • die Figuren sind etwas altbacken, auch was die Namen angeht, aber im Grunde abwechslungsreich – ältere, jüngere, Kinder, Frauen, Männer, verschiedene Berufsgruppen; sie entwickeln sich weiter; in den nächsten Bänden hoffe ich, dass es gelingt, Sabine nicht zur Mary Sue zu steigern

Dinge, die ich weniger mochte:

  • stilistische Schnitzer, Dialoge lesen sich oft hölzern – Kommafehler sind häufig, der Ausdruck klingt immer wieder plump; zuletzt im zweiten Band fand ich auch die moderne Ausdrucksweise der Hexen in einer Szene sehr unpassend; immerhin: ab Band 2 wird ein Lektorat genutzt
  • der Grundplot des ersten Bandes ist nicht neu (ab und zu habe ich an „Valentina und die dreizehnte Nacht“ und die Folgebände gedacht), aber die Geschichte ist geeignet, mit weiteren Bänden an Komplexität zu gewinnen
  • deutsche Regionalkrimis erliegen häufig der Versuchung, dümmlichen Humor einzubauen – das ist hier nicht der Fall
  • beim ersten Band erinnere ich mich nicht mehr genau, es ist zu lange her, aber beim zweiten fand ich, dass am Ende nicht ganz aufgelöst wurde, was aufgebaut worden war; da wurde einiges am Ende zu schnell und glatt erklärt
  • es ist zwar schön, dass die Ereignisse in früheren Jahrhunderten wurzeln, aber ich mag die Handlungsstränge in der Gegenwart lieber, zumal es nicht unbedingt gelingt, ein glaubwürdiges Bild des 17. Jahrhunderts zu zeichnen

Wie so oft fällt es mir besonders leicht, über Bücher zu schreiben, bei denen mir sowohl positive als auch negative Aspekte auffallen. Ich habe die beiden Bände von „Im Schatten der Hexen“ trotz der Kritikpunkte gerne gelesen und werde mich auch in Band 3 („Ahnenreise“) vertiefen, aber es ist schon deutlich, dass Dialoge nicht unbedingt die Stärke der Autorin sind – es bleibt ein Krimi, der wirklich ein Korrektorat vertragen hätte, der aber unterhaltsam geschrieben ist und durchaus Lust macht, die Region einmal zu besuchen.

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Lesesonntag im November

November 20, 2022 at 13:45 (Aktionen)

Mein Mann ist heute unterwegs, weshalb ich eigentlich davon ausgegangen bin, dass ich am Lesesonntag nicht teilnehmen kann. Aber im Moment lese ich relativ viel, und er wird am späten Nachmittag wieder da sein, also bin ich nun doch auf Sparflamme mit dabei.

In dieser Woche hat sich meine Lesestimmung so langsam vom Herbst zum Winter gewandelt, befördert dadurch, dass es gestern zum ersten Mal geschneit hat. Es gibt Minusgrade und draußen sind die Dächer und Pflanzen immer noch ein bisschen weiß. Ich fange an, neue Weihnachts- und Winterbücher zu hamstern und passende Bücherstapel anzulegen. Das heißt natürlich nicht, dass ich nicht auch zwischendurch zu ganz anderen Büchern greifen werde.

Das erste winterliche Buch, das ich ausgewählt habe, ist „The Other Side of the Wall“. Von Amy Ephron gibt es noch zwei weitere Geschichten um Max und Tess, die ein wenig an klassische englische Kinderbuchgeschichten erinnern. Ich habe letztes Jahr „The Castle in the Mist“ sehr gemocht und diesen Monat dann die Fortsetzung „Carnival Magic“ beendet. Mit „The Other Side of the Wall“ habe ich dann direkt weitergemacht – es reiht sich in meine kleine Sammmlung winterlicher Hotelgeschichten ein, denn es spielt in Sanborn House in London zur Weihnachtszeit. Die Backwaren stammen übrigens noch von gestern, als wir Frühstücksbesuch hatten und es so viele andere süße Optionen gab, dass wir zu diesen nicht mehr gekommen sind.

Offenbar geht Middle Grade gerade gut, denn die anderen beiden Bücher, die mich momentan begleiten, sind „The Midnight Folk“ von John Masefield und „Wretched Waterpark“, Band 1 der Sinister Summer-Reihe von Kiersten White. Diese beiden passen noch eher in den Sommer.

Ansonsten lese ich gerade als E-Book Teil 1 der „Tales of Mundane Magic“ von Shaina Krevat, kleiner magischer Episoden, die zwei Schwestern an der Flories Boarding School erleben. In der Geschichte, die ich zuletzt gelesen habe, hat Gertie ein Abenteuer erlebt, in dem unsichtbare Bibliothekare und verfluchte Bücher eine nicht unwesentliche Rolle spielen. als sie eigentlich nur ein paar Bände der Flowers of Dark Meadow-Buchreihe aus der Bibliothek ausleihen wollte.

17:45

Wir haben den Tag zu zweit damit verbracht, in Ruhe zu frühstücken und weitere Überlegungen zu einem Brettspiel anzustellen, das wir uns gestern ausgedacht haben (es geht um Frostbolde, die ein Dorf voller Winterwesen vereisen und das man retten kann, indem man die Frostbolde mit winterlichen Heißgetränken und Suppen ihrer Kräfte beraubt). Dann hat es lange gedauert, bis wir in die Gänge gekommen sind und das Haus verlassen haben – wir wollten in der Innenstadt über einige noch geschlossene Weihnachsmärkte schlendern, so angenehm leer sind sie ja sonst nie. Viele haben wir nicht geschafft, bevor meiner Tochter kalt wurde, aber wir haben Tiger und Drachen auf dem Karussell, die Baba Yaga in ihrem Hühnerbeinhaus und einen Märchenzug betrachtet.

Auf dem Rückweg mussten wir einige Haltestellen laufen, weil wir nicht ewig auf den Bus warten wollten, und haben uns als Belohnung beim Bäcker Bienenstich gekauft. Zu Hause haben wir uns mit dem Kuchen und heißem Tee unter die Decke gekuschelt und zugesehen, wie auf der Straße die Laternen langsam angingen.

Gleich gibt es Mittag-/Abendessen, und dann wird auch noch ein bisschen gelesen. Bisher habe ich nur wenige Seiten in „The Other Side of the Wall“ gelesen (Tess und Max sind mit ihrer Tante gerade draußen in London unterwegs).

21:45

Eine kurze Meldung noch, bevor ich den Laptop schließe, auch wenn ich dann wohl noch ein paar Seiten lesen werde.

Nach dem Essen habe ich einen Abschnitt zu Operationalisierung in dem Pilotkurs zu Data Literacy, den ich gerade mache, bearbeitet (das ist überwiegend nicht neu für mich, aber man vergisst die Details doch immer wieder, wenn man sie eine Weile nicht braucht), dann habe ich „Disenchanted“ zu Ende geschaut (die erste Hälfte habe ich gestern gesehen – hat wie „Enchanted“ damals ein paar nette Stellen und ein paar schlechte, kann man mal sehen, aber muss man nicht).

Gerade habe ich noch eine Geschichte in den „Tales of Mundane Magic“ gelesen – die Schwestern haben sich aus der Schule geschlichen, um einen besonderen Ort zu besuchen. Ich mag die kleinen Episoden gerade sehr, zumal man auf diese Weise nach und nach immer mehr über die beiden erfährt.

In „Wretched Waterpark“ bin ich zum vierten Kapitel vorgedrungen. Auch hier geht es um Geschwister, die von ihrer Tante Saffronia in einem Wasserpark abgeladen werden – dort sollen sie eine Aufgabe erfüllen, die sie noch nicht kennen. Hier gibt es noch viele Fragezeichen, angefangen damit, wie die Kinder überhaupt bei der Tante angekommen sind, aber die Mausoleen zumm Umkleiden, schwarzen Samthandtücher und Spitzensonnenschirme finde ich schon einmal sehr ansprechend.

Bei Tess und Max in London bin ich dagegen noch nicht weitergekommen – Tess wurde gerade zum Skateboardfahren herausgefordert, was mir irgendwie gerade die winterliche Hotelatmosphäre etwas zerstört. Ich wollte viel lieber weiter erkunden, was es mit der Murmel auf sich hat und mit dem Jungen, der aus Petit Fours und Teesandwiches ein Haus gebaut hat und den nicht alle sehen können…

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[Herbstlesen im Oktober 2022] Wochenende 5

Oktober 29, 2022 at 10:53 (Aktionen, gelesen)

Guten Morgen zum Halloween-Herbstlesen-Wochenende bei Konstanze. Ich habe im Verlauf der Woche „Cackle“ beendet – insgesamt fand ich es nicht überragend, aber doch recht zufriedenstellend. Das Thema Frau-emanzipiert-sich-und-trauert-ihrem-Ex-nicht-mehr-hinterher hat man so ähnlich natürlich schon hunderte Male gelesen und fand ich schon beim ersten Mal nicht besonders spannend. Es gab aber einige Schauplätze und sehr stimmungsvolle Szenen. Ich mochte die Spinnen und das Anwesen im Wald mit seinen eleganten Räumen und den Geistern im Keller. Ingesamt passte es wirklich gut in den Oktober.

Danach habe ich zu einem Spontankauf gegriffen, der „Mina Moningham ~ Das Schulhaus am Ende der Galaxis“ heißt. Hier habe ich noch etwa 70 Seiten vor mir, die ich vermutlich in den nächsten Tagen lesen werde. Momentan geht es auf das Finale zu, was wie üblich etwas zu Lasten der schönen Atmosphäre vom Anfang geht. Ich liebe Geschichten über magische Häuser und bin gerade dabei, weitere aus meinem Regal zu ziehen. Ich habe schon ein halbes Dutzend ausfindig gemacht, darunter „House of Many Ways“ und „The House at the Edge of Magic“ – letzteres könnte ich mal weiterlesen. Ich bleibe also für den Moment beim Häuserthema, suche aber gerade weniger nach den unheimlichen als eher nach denen voller kleiner zauberhafter Kuriositäten, die nach Bedarf neue Räume hinzufügen oder deren Stimmung sich auf die Einrichtung niederschlägt. Fallen euch dazu Bücher ein?

17:00

Wo ist der Nachmittag schon wieder hin?

Wir haben einige Zeit damit verbracht, unsere Tochter für die verschiedenen Samstagspflichten zu motivieren (unter anderem ihre Hausaufgaben zu erledigen), danach wurde sie für eine Geburtstagsfeier mit Halloweenthema geschminkt (sie geht als Mortina) und zur Feier gefahren. Wir haben individuell Mittag gegessen, weil sie früher gegessen hat – dafür bot sich Pizza an. Ich habe mir dann unterwegs noch ein paar Zutaten zum Belegen besorgt und später eine Vier-Käse-Variante gemacht.

Gelesen habe ich noch nicht so viel, aber einige Seiten in „Mina Moningham“ bin ich doch vorangekommen. 40 Seiten fehlen mir noch. Ich muss aber gestehen, dass ich die aktuellen Szenen, die irgendwo anders in der Galaxis spielen und nicht in dem Schulhaus, nicht so sehr mag. Auch davor wurden nach einer sehr langsam erzählten ersten Hälfte ganze Wochen und Monate übersprungen, obwohl ich mir gar nicht vorstellen kann, dass in denen nicht jede Menge Spannendes geschehen sein soll. Ob ich hier einen zweiten Band lesen werde, hängt wohl vom Schwerpunkt ab: viel Action auf anderen Planeten (die Idee ist, dass diese sich in verschiedenen Dimensionen befinden und daher noch nicht entdeckt wurden) oder viele Geheimnisse des Hauses und seiner Bewohner erkunden?

21:30

Und schon ist auch der Abend fast um. Wir haben unsere Tochter von der Party abgeholt, dort noch ein paar vergnügliche Minuten mit „Spooky Scary Skeletons“, Halloween-Muffins und der Erkundung des Scooby Doo-Hauses von Playmobil verbracht und sind dann wieder nach Hause gefahren.

Wenig später wollte sie sich nicht mehr daran erinnern können, dass gestern bereits Harry Potter vorgelesen worden war, und da wir zugegebenermaßen an einer spannenden Stelle aufgehört haben und ich auch Lust hatte weiterzulesen, habe ich mich zum Vorlesen außer der Reihe breitschlagen lassen. Dadurch – aufgrund der Feier war es ohnehin später für sie geworden – bin ich erst gegen neun wieder aus ihrem Zimmer aufgetaucht und habe nun mein Buch beendet.

Kurz nach der Stelle, an der ich gemault habe, wurde es auch schon wieder besser und ich bin wieder versöhnt. Alles in allem habe ich es gerne gelesen und werde mir die Fortsetzung auch näher ansehen. Der Verlag ist klein und hat mir bisher nichts gesagt, aber ich möchte die Buchgestaltung positiv hervorheben, vor allem die Illustrationen, die es nur im gedruckten Buch gibt, nicht im E-Book.

Ich werde mich jetzt noch auf die Suche nach neuem Lesestoff machen, an dem es zum Glück nicht mangelt, und zum Pizza-und-Muffins-Ausgleich ein paar gemixte Vitamine (Apfel-Gurke-Blaubeere) zu mir nehmen. Aktualisieren werde ich wahrscheinlich erst morgen wieder.

Sonntag, 10:55

Guten Morgen zum Vortag von Halloween.

Wir haben mit einem gemütlichen Frühstück den Tag begonnen und überlegt, wie wir den Tag heute gestalten. Der Plan ist jetzt, ein Stückchen durch den Wald zu spazieren und dann bei einem Landgut in der Nähe eine heiße Schokolade zu trinken. Der Biergarten soll dort passend zu Halloween geschmückt sein und am Nachmittag gibt es Kinderschminken. Ob das nett ist oder nervig, weil zu voll und zu prollig, müssen wir vor Ort schauen. Allzu lange bleiben wir so oder so nicht, denn die Nachtwanderungen sind noch zu spät und wahrscheinlich auch zu gruselig für unsere Tochter. Allerdings sind Teile der Innenstadt wegen einer Veranstaltung gesperrt und wir sind noch nicht ganz sicher, ob wir überhaupt zum Zielort kommen. Wir werden sehen – Hauptsache, wir überwinden die kommen ein bisschen raus.

Gestern bin ich dem Thema treu geblieben und vom magischen Schulhaus zur magischen Teestube gewandert. Ich habe „Der Code der Pandora“, den zweiten Band der „Magpie Lodge“ von Stephanie Kempin angefangen, der auch um Halloween herum spielt, insofern heute gut passt. Ansonsten möchte ich heute aber gerne auch ein oder zwei Gruselgeschichten lesen.

16:45

Die Sperrung in der Stadt war zum Glück schon überwiegend wieder aufgehoben, bis wir wirklich das Haus verlassen haben. Wir sind also gut bei unserem Ziel angekommen – nur der Weg, den wir eigentlich durch den Wald spazieren wollten, hat nicht so funktioniert wie gewünscht, weil wir keinen Parkplatz gefunden haben. Wir haben dann an anderer Stelle geparkt und sind von dort aus gelaufen. Die Länge der Strecke war in Ordnung, aber sie führte leider an der Straße entlang, was nicht so entspannend war wie erhofft. Die Laubfärbung in Verbindung mit dem milden Wetter ist aber wirklich schon im Moment.

Vor Ort war schon recht viel los, aber ich denke, dass wir noch eine günstige Zeit abgepasst haben, in der die Lautstärke gemäßigt und die Gäste entspannt waren. Wir haben einige tolle Kostüme gesehen, auch von ein paar Erwachsenen, und uns die ausgestellten Gespenster und anderen Gruselwesen angeschaut. Wir haben Gespenster in den Bäumen gesehen, Fotographien, die sich veränderten, und eine Hexe, die Englisch mit uns sprach. Meine Tochter hat sich vor einer großen Spinne erschrocken, die sie plötzlich ansprang – danach war sie besser gewappnet. Weil es doch ziemlich trubelig war, haben wir uns insgesamt nicht sehr lange aufgehalten. Etwas Kleines zu essen musste es aber doch geben, und wir haben uns für Pancakes mit Ahornsirup entschieden.

Das Buch liegt nur zur Deko daneben, damit ihr es einmal sehen könnt. Über den Tag habe ich ab und an einige Seiten weitergelesen, aber ich halte mich immer noch in den einführenden Kapiteln auf, die sich mit dem täglichen Chaos in der Teestube beschäftigen. Die Protagonistin ist selbst keine Magierin, wird von den meisten Magiern eher abfällig beäugt und hat sehr gemischte Gefühle dabei, dass Zauberei für ihren dreijährigen Sohn ganz normal zu sein scheint. Ich habe nicht mehr alles aus dem ersten Band präsent, aber es kommt langsam wieder.

19:45

Seit dem letzten Update haben wir gegessen, gebadet und mit „Das Märchen der zwei Hexen“ einen kurzen Film auf Disney+ geschaut, der zu Halloween passt und den wir zusammen mit unserer Tochter schauen konnten. Dazu gab es blaues Monster-Popcorn (mit Blaubeergeschmack) – verdächtiges Zeug, aber die Oma hat es im Ostsee-Urlaub gekauft und nun war es einmal da *seufz* Wenigstens hat es heute thematisch gepasst…

Ich habe, angefixt durch Konstanze, das erste Hellboy-Kompendium aus dem Regal gezogen und die Einleitung sowie die ersten Seiten gelesen. Die Einleitung von Robert Bloch fand ich allerdings nicht besonders aufschlussreich. Ansonsten zieht gerade ein Neun-Kräuter-Tee für mich – ich bin heute nicht mit dem abendlichen Vorlesen an der Reihe und plane, es mir jetzt mit dem Tee und einem Buch gemütlich zu machen.

21:30

Das ist mein letztes Update für heute. Vielleicht werde ich morgen noch ein wenig ergänzen, denn für mich ist morgen ein Feiertag.

Ich habe es noch zu einer unheimlichen Kurzgeschichte geschafft – spontan habe ich „Bloodsuckers ~ The Vampire Archives Vol. 1“, herausgegeben von Otto Penzler, aus dem Regal gezogen. Die drei Bände habe ich schon lange, aber ich stecke noch im ersten Band. Heute habe ich Bram Stokers „Dracula’s Guest“ gelesen, was wohl einmal als erstes Kapitel zu „Dracula“ geplant war.

Jetzt werde ich den Laptop schließen und wohl noch auf einige Seiten in die Magpie Lodge zurückkehren, und dann ist auch bald Schlafenszeit. Es war wieder ein schöner Herbstlesemonat mit euch!

Montag, 18:45

Happy Halloween!

Wir haben heute einen gemütlichen Tag zu dritt verbracht, da der angekündigte Besuch doch ausfiel. Den geplanten Kürbiskuchen gab es aber trotzdem! Meine Tochter und ich haben mit Playmobil einen Halloween-Freizeitpark gebaut. Während ihrer Ruhestunde konnte ich bei Dreamlight Valley Halloween-Bonbons an die Bewohner verteilen. Im Verlauf der letzten Stunde haben wir einige spukige Gäste mit fledermausförmigen Süßwaren versorgt und gemeinsam eine Folge „Scooby Doo ~ Mystery Inc.“ geschaut (gerade läuft ein Monster-Marathon bei Youtube – sehr praktisch, meine Scooby Doo-DVDs sind nämlich alle auf Englisch und somit nicht für’s Kind geeignet).

Was das Lesen angeht, bin ich bei „Der Code der Pandora“ geblieben. Ich hatte nicht besonders viel Zeit zum Lesen, aber ich bin insgesamt inzwischen fast bei Seite 100 angekommen. Derzeit werden gefälschte und echte Schlüssel untersucht. Ansonsten werde ich jetzt weiter Harry Potter vorlesen gehen (Auftritt Hagrid mit Geburtstagskuchen für Harry!) und dann mal in den Newsletter von Darcy Coates hineinschauen, der heute kam und einige Mini-Kurzgeschichten beinhaltet.

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[Herbstlesen im Oktober 2022] Wochenende 4

Oktober 22, 2022 at 08:42 (Aktionen)

Das vierte Herbstlesen-Wochenende diesen Jahres bei Konstanze und ich habe keinerlei Verpflichtungen. Draußen ist es nieselig und angemessen herbstlich. Wir lassen es heute zu zweit ganz ruhig angehen. Eventuell besorgen wir uns zum Abend hin Popcorn und schauen (zu Hause) einen Film.

Gestern Abend haben wir das vorletzte Szenario in unserer Arkham Horror-Dunwich-Kampagne gespielt. Jedes Szenario funktioniert etwas anders und muss mit einer anderen Strategie gelöst werden – die sollte man zügig erarbeiten, denn die Uhr tickt. Diesmal mussten wir den Sentinel Hill erklimmen, wobei die jeweils nächste Höhenstufe nicht ohne Weiteres erreichbar ist. Wir haben verzweigte und veränderte Wege aufgedeckt und erst mit genügend Hinweisen ging es weiter. Diesmal hatten wir Glück und auch durch die vorherigen Szenarienabschlüsse eine einigermaßen günstige Ausgangsposition. So haben wir das Szenario ausnahmsweise recht bequem geschafft. Die Konsequenzen bei Misslingen wären aber auch gravierend gewesen, denn wir hätten die Kampagne an dieser Stelle verlieren können. Nun sind wir durch einen Dimensionsriss getreten und sind im nächsten und letzten Szenario „Verloren in Zeit und Raum“.

Lesen möchte ich auf jeden Fall die letzten 40 Seiten von „Die Seele eines Spukhauses“, das mich über die Woche begleitet hat. Dank der Leserunde habe ich versucht, einigermaßen bei der Stange zu bleiben. Ich habe immer noch den Eindruck, dass hier ein gutes Lektorat geholfen hätte, die Geschichte spannender aufzubauen. Der psychotherapeutische Ansatz, um sich dem Spukhaus zu nähern, gefällt mir immer noch gut, und auch die Steampunk-Anklänge mag ich – sie sind nicht wahnsinnig originell, aber im Gruselsetting gibt es sie immerhin nicht so oft. Die Charaktere bleiben für mich hölzern. Im Buch bin ich nun so weit, dass die meisten der zahlreichen düsteren Geheimnisse von Shaw Manor gelüftet sind. Es geht inzwischen actionreicher zur Sache.

Außerdem im Laufe gelesen habe ich in Rachel Harrisons „Cackle“, das gut in den Herbst passt, und in meinem Neuzugang von Nina Blazon, „Banshee Blues„, das in Helsinki spielt. Ansonsten gab es ein größeres Update für Dreamlight Valley, mit dem unter anderem Scar einführt wurde; ich habe mich inzwischen an die zuvor verbuggten Quests gemacht und komme in angenehmem Tempo voran.

14:00

Ich habe mich eine ganze Weile in Dreamlight Valley herumgetrieben (und werde gleich noch einmal kurz reinschauen, um zu sehen, ob es regnet, damit ich einen bestimmten Fisch für eine Quest angeln kann…), dann aber aufgehört und brav mein Leserundenbuch beendet. Mein Fazit dazu habe ich auch schon bei der Leserunde hinterlassen. Insgesamt ist es für mich ein mittelmäßiges Buch, bei dem ich die Grundidee und die Stimmung am Anfang mochte, dass aber Schwächen bei den Figuren und beim Pacing hat (mal zu schnell, mal zu langsam) und am Ende zu versöhnlich schließt. Ich werde es nicht behalten, aber es tut mir auch nicht leid, es gelesen zu haben (da ich so viele Bücher habe, fällt es mir nicht allzu schwer, Bücher, die mich nicht überzeugt haben, direkt wieder abzugeben).

Dieser Oktober steht offenbar im Zeichen der Häuser – die drei bisher beendeten Bücher sind (alle im Verlauf der letzten Wochenenden hier erwähnt) „Das verlassene Haus“, „Haus der Wiederkehr“ und nun „Die Seele eines Spukhauses“ 🙂 Tatsächlich bin ich immer noch in Spukhauslaune, Folgekandidaten sind „Gallant“ (V.E. Schwab), „The Haunting of Ashburn House“ (Darcy Coates), „Die raunende Maske“ (Jonathan Stroud) und „Der Besucher“ (Sarah Waters), die letzten beiden bereits vor *hust* langer Zeit begonnen.

22:00

Hat doch ein Weilchen gedauert, bis ich mich wieder zu Wort melde, aber wir haben bis gerade eben „Trick ‚r Treat“ und danach noch die deleted scenes sowie ein halbstündiges Special zu „The Lore and Legends of Halloween“, das auf der DVD enthalten war, geschaut. Ein perfekt zu Halloween passender, interessant gemachter Horrorfilm, der uns insgesamt wirklich gefallen hat, vor allem wegen der Verbindungen zwischen den einzelnen Episoden und den Comic-Einflüssen. Ich mag es zwar lieber unheimlich als blutig, aber hier stimmte das Verhältnis für mich gerade noch so 😉

Gelesen habe ich insofern nicht allzu viel, aber ich bin in „Cackle“ ein Stückchen weitergekommen. Während es zuvor vor allem kleine Seltsamkeiten waren, die Protagonistin Annie in der hübschen Kleinstadt Rowan auffielen, wird das nun bei einem Vorfall in der Klasse, die Annie unterrichtet, expliziter. Ein erster Wendepunkt, auch wenn das Wort Hexe bisher keiner in den Mund genommen hat. Für mich wird bei dem Buch viel von dem Charakter Sophie abhängen, der noch sehr geheimnisvoll ist. Ich kann immerhin sagen, dass sich das Buch angenehm liest, auch wenn Annie die Sorte weinerliche Protagonistin ist, die einem manchmal auf die Nerven geht.

So weit noch ein Einblick in meinen Abend. Ich melde mich dann morgen wieder – wir werden sehen, mit welchem Buch.

Sonntag, 11:45

Ich habe noch nicht viel Spannendes zu berichten, denn der Vormittag lief sehr gemächlich. Ich habe relativ lange geschlafen, ausgiebig gefrühstückt, eine Runde in Dreamlight Valley gedreht, für die letzten Monate meinen SuB aktualisiert, habe dabei Youtube-Videos laufen lassen und alles in allem noch nicht viel gelesen.

In „Cackle“ habe ich jetzt Seite 136 erreicht und nähere mich langsam der Hälfte. Bisher ist Annie sehr passiv und recht unsympathisch. Obwohl es keine Liebesgeschichte ist, ist es gestaltet, als würde man Sophie dabei zusehen, wie sie eine typische Loverboy-Masche abzieht und Annie dabei, ihr auf den Leim zu gehen. Mich irritiert auch, dass problematische Mengen Alkohol getrunken werden und das eher mit Glamour und Gesellschaft verknüpft als problematisiert wird – ich trinke selbst gar keinen Alkohol, dadurch fällt es mir vielleicht mehr auf. Auf der Positivseite des Buches ist sicherlich, dass der Schreibstil angenehm ist und dass Spannung dadurch entsteht, dass man von Anfang an wissen möchte, wie das Ganze wohl ausgehen wird und was es sowohl mit Sophie als auch mit Annie auf sich hat. Oh, und Sophies Anwesen im Wald ist natürlich auch ziemlich toll.

15:45

Ich komme voran, habe die Mitte des Buches überschritten und Seite 178 erreicht. Das neue Kapitel heißt „Hope is Stupid“. Die Kapitelüberschriften sind immer mit einer kleinen Spinne verziert und auch im Buch tauchen immer wieder kleine (und größere Spinnen) auf. Ich kann nicht viel Neues sagen. Im Moment würde ich sagen, dass es sich etwas zieht (wahrscheinlich, weil wir uns gerade mehr mit Annies Liebesleben, insbesondere ihrem Exfreund, beschäftigen als mit Sophie), aber die Neugier darauf, wie es weitergeht, ist immer noch da.

22:00

Der Abend und auch das Wochenende nähern sich dem Ende, das wird mein letztes Update. Nach dem letzten Update gab es eine längere Leseunterbrechung; unsere Tochter kam von ihrer Ostseewoche wieder, ich habe sie ins Bett gebracht (wir haben das zweite Kapitel in Harry Potter begonnen), etwas gegessen und dann noch eine Weile mit meiner Mutter telefoniert, um die zweite Schulferienwoche zu planen.

Erst danach bin ich in die Badewanne gegangen und habe weitergelesen. Ich bin auf Seite 215, habe noch ungefähr 100 Seiten vor mir und den Eindruck, einen weiteren Meilenstein erreicht zu haben (das passiert zum Glück meist, wenn ich den Eindruck habe, dass es so langsam wirklich mal wieder vorangehen könnte). Ab und an gibt es unerwartet schräge Szenen – in der letzten spielten ein deutsches Restaurant komplett mit Bratwurst, Bretzel und Bier-Käse-Dip, Blut, Knochen und Toilettensprüche eine entscheidende Rolle. Wir sehen das Geschehen aus Annies Perspektive und ich frage mich zunehmend, wie sich die Geschichte wohl von außen betrachtet darstellen würde. Beim Lesen habe ich mich spontan auch an „Lolly Willowes“ von Sylvia Townsend Warner erinnert, das als Buch ganz anders ist, aber ein ähnliches Thema behandelt.

Schade, dass ich heute noch kein abschließendes Urteil abgeben kann (außer zu „Lolly Willowes“ – ich denke, Sylvia Townsend Warner ist eine Empfehlung wert), aber es ist bei „Cackle“ wie bei einem Krimi: wenn die Auflösung am Ende enttäuscht, wertet sie den ganzen Aufbau ab.

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[Herbstlesen im Oktober 2022] Wochenende 3

Oktober 15, 2022 at 10:45 (Aktionen)

Ohne die Erinnerung im Smartphone hätte ich heute glatt vergessen, dass schon wieder Herbstlesen bei Konstanze ist. Wir bringen heute unsere Tochter zu ihrer Oma, mit der sie eine Woche Ostsee-Urlaub vor sich hat. Ich habe also vor allem daran gedacht und daran, dass mich morgen Nachmittag meine Freundin besucht – insofern war ich dankbar für den digitalen Hinweis.

Ich werde mich trotzdem erst heute Abend wieder melden, weil wir gerade gefrühstückt haben und gleich aufbrechen. Wir bleiben dann für diverse Mahlzeiten und fahren erst nach dem Abendessen zurück nach Hause. Ich nehme aber ein oder zwei Bücher für die Fahrt mit und werde unterwegs bestimmt ein bisschen lesen können.

Gestern habe ich mich einer Leserunde angeschlossen, in der passend zum Oktober „Die Seele eines Spukhauses“ von Helena Gäßler gelesen wird. Das liegt seit Erscheinen im letzten Jahr auf meinem SuB und passt gerade gut zu meiner Lesestimmung. Leider erscheinen insgesamt im Drachenmond Verlag nicht mehr viele Bücher für meinen Geschmack. Man hat sich da inzwischen sehr an die Romance-Fanbase angedient, außerdem sind die Bücher für mich oft hit or miss; einige mochte ich wirklich, aber ich habe auch verhältnismäßig viele abgebrochen oder nach dem Lesen aussortiert. Ich hoffe, dass „Die Seele eines Spukhauses“ eines wird, das mir zusagt.

Im Laufe der Woche habe ich in „Quendel ~ Windzeit, Wolfszeit“ von Caroline Ronnefeldt weitergelesen, eine sehr atmosphärische Reihe, die ich sehr mag und deren abschließender Band endlich erschienen ist. Da das Buch sehr wuchtig sind und ich zum Lesen wegen der blumigen Sprache auch Ruhe brauche, werde ich es aber nicht mitnehmen. Stattdessen wandert eventuell ein Arkham Horror-Roman mit ins Auto („The Last Ritual“ liegt bereits angefangen hier). Ich habe diese Woche den Hintergrundband „The Investigators of Arkham Horror“ bekommen und gerade sehr viel Lust auf das Setting.

20:30

Zu zweit sind wir gut wieder zu Hause angekommen, während unsere Tochter jetzt bei der Oma hoffentlich schon schläft. Wir hatten ungefähr eine Stunde Autofahrt und haben uns dann den Nachmittag über bei der Uroma unserer Tochter aufgehalten. Im Auto habe ich in Mark Fishers „Das Seltsame und das Gespenstische“ weitergelesen, lustigerweise habe ich gerade das Lovecraft-Kapitel erwischt, das ich sehr interessant fand. Als nächstes wird darin „Das Seltsame gegen das Weltliche – H.G. Wells“ folgen.

Ich konnte außerdem in „Die Seele eines Spukhauses“ den ersten Abschnitt (Prolog bis Kapitel 2) für die Leserunde beenden – die hübsche Seitengestaltung seht ihr auf dem Bild. Bisher liest sich das Buch angenehm, es gibt ein dezentes Steampunksetting mit Automaten und Lufthäfen, dazu ein Spukhaus, dessen Geister die Protagonistin austreiben soll, nachdem ihr Kollege seinen Versuch bereits mit dem Leben bezahlte.

Später am Nachmittag gab es Tee und Kuchen. Auf dem Bild darüber hinaus zu sehen:

(1) der erwähnte Arkham Horror-Roman – da gibt es übrigens inzwischen etwa ein Dutzend erschienene oder angekündigte Bücher, die aber unabhängig voneinander gelesen werden können: sie erweitern die Spielwelt der Spiele „Arkham Horror“, „Arkham Horror LCG“, „Eldritch Horror“, „Elder Signs“, „Mansions of Madness“ und wahrscheinlich noch diverser anderer, die alle auf Lovecrafts Cthulhu-Mythos basieren – in „The Last Ritual“ habe ich heute zwischendurch so ungefähr fünf Seiten weitergelesen

(2) ein thematisch verwandtes Hörspiel aus deutscher Produktion, nämlich „Howard Phillips Lovecraft Chroniken des Grauens ~ Akte 4: Die Musik des Erich Zann“, Abschluss der ersten Staffel; die CD haben wir auf der Rückfahrt im Auto gehört (ohne Kind) – sehr gelungene Staffel, falls jemand rein hören will, gibt es hier bei Youtube den ersten Part kostenlos)

Auf dem Rückfahrt haben wir noch kurz beim Asiaten angehalten und zu Hause gebackenes Huhn mit Reis (ich) bzw. Nudeln (er) gegessen. Dann habe ich mir sehnsuchtsvoll Instagram-Stories von den Vermont-Urlauben zweier Personen angeschaut und anschließend die beiden Büchersendungen ausgepackt, die mich heute erreicht haben. Auf dem folgenden Bild seht ihr, was mich erreicht hat. Ein weiteres Arkham Horror-Buch ist dabei, diesmal eine Sammlung von früher separat erschienenen Novellen zu einzelnen Ermittlern, außerdem zwei Virago-Bücher (die Ghost Stories leider als Taschenbuch mit Amazon-Papier, warum auch immer, aber das Hardcover habe ich nicht mehr bekommen), eine Sherlock Holmes-Anthologie, zu der ich mich recht spontan entschlossen habe, ein neues Buch von Nina Blazon und als Nachwirkung von „Dornröschen“ der zu diesen Jahrzehnten gehörende Band von „The Drew as They Pleased“.

Da es alles in allem heute doch recht spät geworden ist, spare ich mir die große Blogrunde wohl für morgen auf. Ich werde noch ein wenig in den Neuzugängen blättern, ein paar Seiten lesen (theoretisch sollte ich mit dem zweiten Abschnitt des Leserundenbuches beginnen – mal sehen) und dann schlafen gehen.

Sonntag, 11:15

Guten Morgen! Wir haben dafür, dass wir ausschlafen konnten, gar nicht allzu lange geschlafen (dafür bräuchte man doch immer einige Tage länger frei). Ich habe schon ein bisschen Zeit in „Dreamlight Valley“ verbracht, sammle aber momentan vor allem Ressourcen zusammen – ich bin immer noch in Wartestellung wegen des in drei Tagen erscheinenden Updates. Andererseits mag ich es auch, Spiele langsam zu erkunden und mir mit den Quests Zeit zu lassen, um nicht zu schnell keine Aufgaben mehr übrig zu haben.

Gestern Abend und heute früh habe ich noch einige Seiten in „Die Seele eines Spukhauses“ gelesen, weil ich versuchen möchte, am Leserunden-Pensum dran zu bleiben. Ich nähere mich dem Ende des dritten Kapitels, weiter geht es dann mit „Das Schlafgemach“ (die Kapitel sind überwiegend nach den Räumen benannt, einerseits ganz nett, andererseits auch etwas langweilig mit der Zeit). Es liest sich weiterhin gut, aber bisher schreitet es ohne besondere Wendungen und Überraschungen ziemlich geradlinig voran. Ich bin neugierig, ob sich da noch etwas tun wird. Magnolia, die „Häuserflüsterin“, erkundet, wie es die Kapitelüberschriften ahnen lassen, einen Raum nach dem anderen, gerät dabei auch in Gefahr und erfährt nach und nach mehr über die Geschichte und die Geheimnisse des Hauses. Soweit, so nett, aber wie gesagt – bisher fehlt mir eine zusätzliche Dimension, etwas, was das Buch erzählerisch spannender machen würde.

13:30

Wir haben in der Wohnung ein wenig aufgeräumt, um uns auf den Besuch vorzubereiten. Gelesen habe ich wenig: den Abschluss des Kapitels in „Die Seele eines Spukhauses“ und das recht kurze Kapitel zu H.G. Wells in „Das Seltsame und das Gespenstische“. Es geht darin um eine Kurzgeschichte namens „Die Tür in der Mauer“, die ich bereits aus dem Penguin Little Black Classic „A Slip under the Microscope“ kenne. Unter anderem ist sie auch in Band 29 von Borges‘ wunderbarer „Bibliothek von Babel“ enthalten, der auch „Plattners Geschichte“, „Die Geschichte des verstorbenen Mr. Elvesham“, „Das Kristall-Ei“ und „Der Zauberladen“ enthält. Mark Fisher vergleicht das Seltsame bei Lovecraft und bei Wells, es geht um Schwellen, das Dazwischen und auch die Unterschiede zwischen beiden.

Soweit ein kurzer Stand der Dinge – ich melde mich wahrscheinlich erst abends wieder.

19:30

Wir hatten einen angenehmen Nachmittag (meine Freundin hat zur Unterstützung des Wohlbefindens Muffins mitgebracht) und haben unter anderem auch über „Die Seele eines Spukhauses“ gesprochen, weil wir es zufälligerweise gerade beide lesen. In dem Buch gibt es immer wieder Auszüge aus Magnolias Logbuch und auch aus dem Logbuch ihres Vorgängers – ich frage mich, ob die Geschichte nicht einen stärkeren Effekt erzielen könnte, wenn sie ganz in Tagebuchform geschrieben wäre, versehen vielleicht mit einem kleinen Rahmen, zumal durch die Einschübe sowohl Wiederholungen als auch Unterbrechungen entstehen. Ich werde gleich noch ein wenig darin weiterlesen. Noch lässt es sich nicht so gut beurteilen, weil ich ja erst einen Teil hinter mir habe.

Oben erwähnte Wells-Geschichte hat mich dann zu „A Slip under the Microscope“ greifen lassen, in dem ich die zweite und titelgebende Geschichte noch nicht beendet hatte. Das habe ich gerade nachgeholt. Es ist immer wieder spannend festzustellen, wie reduziert und auch distanzierter ältere Texten oft geschrieben sind. Allein ein solcher Satz: „In the subsequent six weeks Hill experienced some very rapid und curiously complex emotional developments.“ Wundervoll. Es ist wahrscheinlich eine sonderbare Assoziation, aber die letzten Szenen ließen mich irgendwie an Kafka denken.

21:30

Ich werde den Abend hier schon abschließen, werde dann aber – wenn die technischen Geräte ausgeschaltet sind – noch das vierte Kapitel in „Die Seele eines Spukhauses“ beenden. Magnolia hat ihren Vorgänger begraben und das Schlafgemach erkundet. Es gibt immer wieder stimmungsvolle Elemente, Szenen, die ich mir auch gut vorstellen kann, aber das geschilderte Problem bleibt – der Aufbau ist (bisher) nicht interessant genug, und das gilt auch für die Figuren, die überwiegend funktional sind. Meine Freundin meinte, es liest sich ein bisschen wie ein PC-Adventure („verbinde x mit y, dann gehe nach B – z fehlt, suche es in C und kehre nach B zurück“) und da ist was dran.

Und weil das Wells-Kapitel so nett war, habe ich auch in „Das Seltsame und das Gespenstische“ noch ein wenig gelesen. Das nächste Kapitel behandelte das Groteske bei der Postpunk-Band The Fall. Ein unerwartetes, aber durchaus faszinierendes Thema – ich vermute trotzdem, das mir das nächste Kapitel, in dem es um Tim Powers geht, mehr liegen wird (ich habe „Die Tore zu Anubis‘ Reich“ und „On Stranger Tides“ auf dem SuB; vielleicht ergeht es ihnen wie dem Wells und ich bekomme durch das Kapitel hinreichend Anreiz, mir eines der beiden vorzunehmen).

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[Herbstlesen im Oktober 2022] Wochenende 2

Oktober 8, 2022 at 09:27 (Aktionen)

Guten Morgen zum zweiten Lesewochenende bei Konstanze. Ich bin mit meiner Tochter allein, aber die Nacht hat sie bei ihrer Oma verbracht, sodass ich bis um acht Uhr schlafen konnte und den Vormittag flexibler gestalten kann als erwartet. Heute Nachmittag habe ich für uns Plätze im Café reserviert, weil wir Waffeln essen wollen, und später planen wir uns den ersten Teil von „Dornröschen“ anzuschauen (weil Malefiz beim Disney Bösewichte Top Trumps immer alle schlägt).

Im Lauf der Woche habe ich etwas die Hälfte von „Haus der Wiederkehr“ von Barbara Michaels gelesen (Originaltitel: „Ammie, come home“). Das habe ich wahrscheinlich in der gleichen Gebraucht-Bestellung gekauft wie den ersten Louise Penny-Band, den ich hier gelesen hatte, ist also seit 2013 auf meinem SuB. Jetzt ist die Zeit dafür gekommen, denn ich beschäftige mich im Moment ein bisschen mit Gothic Romance als Genre und lese unter anderem das sehr interessante E-Book „The Gothic Romance Wave ~ A Critical History of the Mass Market Novels, 1960-1993“ von Lori A. Paige. Barbara Michaels ist eine der Autorinnen dieser Zeit, „Ammie, come home“ erschien 1986 und ist eine hübsch altmodische Spukhausgeschichte, bei der mir besonders das Flair des historischen Georgetown mit seiner Civil War-Vergangenheit in Verbindung mit der seinerzeit aktuellen, für heutige Leser wunderbaren Retro-Stimmung der 80er Jahre gefällt. Da werde ich heute sicherlich ein bisschen weiterlesen und ansonsten schauen, was sich ergibt.

13:30

Ich habe einen sehr entspannten Vormittag verbracht, in Ruhe gefrühstückt, gelesen (die Gruppe will in der nächsten Nacht das Haus verlassen, außerdem werden neue Rechercheergebnisse geteilt), gespielt (ich bin immer noch in Dreamlight Valley unterwegs, gerade aber etwas weniger, weil ich den Star Path beendet habe und einige Quests aufschiebe, bis Mitte Oktober der nächste große Patch kommt; außerdem habe ich etwas Zeit mit Cozy Grove verbracht, weil ich das noch nie im Herbst gesehen hatte) und Geld ausgegeben (ich habe ein Buch zu Arkham Horror und eines zum Rollenspiel Hexxen 1733 bestellt, außerdem die Buchheim Vorzugsausgabe zu Thomas Finns „Weißer Schrecken“, weil ich die Krampusgeschichte sehr gerne gelesen habe, aber nur ein gebrauchtes Taschenbuch davon besitze).

Jetzt warte ich auf meine Tochter und mache ich dann mit ihr auf den Weg ins Café.

20:30

Wir hatten eine schöne Zeit im Café. Meine Waffel war sehr dekadent und hat mich ziemlich gut gesättigt. Das gemütliche Sitzen und sich Zeit nehmen vor und nach dem Essen ist wahrscheinlich alterstypisch allerdings noch nicht so die Sache meiner Tochter – sie wollte, als sie satt war, zügig nach Hause, weshalb der Abschluss für meinen Geschmack etwas hektisch geriet 😉

Zu Hause haben wir es uns dann mit „Dornröschen“ gemütlich gemacht. Ich glaube, ich kenne den Film selbst noch nicht (ebensowenig wie die neueren Maleficent-Filme), oder wenn ich ihn gesehen haben sollte, ist es sehr lange her. Mir gefällt der Stil der Hintergrundbilder sehr gut, und Malefiz kam gut genug an, dass meine Tochter sich beim anschließenden Nudelsuppen-Abendessen in Malefiz verwandelte, die die Getränke schwarz zauberte und die Kerzen mit grünen Flammen versah. Die Hälfte des Films haben wir heute geschaut, die andere Hälfte wollen wir morgen sehen (soweit jedenfalls der Plan).

Meine Tochter schläft jetzt und ich werde mich für den Rest des Abends weiter „Haus der Wiederkehr“ widmen (oder einem anderen Buch, das meinen Weg kreuzt). Das Buch ist insgesamt nicht besonders lang, inzwischen fehlen mir noch etwa 90 Seiten. Ich amüsiere mich weiterhin beim Lesen – manchmal stolpert man über Stellen wie „In einem der Bäume hielten die Stare eine ihrer geheimnisvollen Konferenzen ab. Ihr Kreischen klang wie eine Versammlung der Vereinten Nationen in der Chruschtschow-Ära.“ Aktualisieren werde ich heute Abend wohl nicht mehr – ich möchte den Laptop lieber ausschalten, werde aber vorher noch eine kleine Runde bei den Mitlesern drehen.

Sonntag, 10:00

Guten Morgen zum Sonntag. Heute werde ich tagsüber möglicherweise nicht viel Zeit zum Lesen haben. Leider muss ich am Nachmittag nun auch als zweite Begleitperson für eine Kinder-Zaubershow einspringen, weil die eigentlich geplante Person krank geworden ist. Für meine Tochter wird es sicher schön, aber ich bin für Zaubershows nicht so sehr zu haben und hätte stattdessen lieber die ungestörte Lesezeit genommen 😉

Wir zwei haben jetzt gefrühstückt und werden wohl ein paar Minuten zusammen lesen – ich in meinem Buch, sie im ersten Band der „Glücksbäckerei“. Das wird aber wahrscheinlich nicht allzu lange gehen, dann wird meine Tochter wieder aufspringen und eine neue Idee haben. In „Haus der Wiederkehr“ bin ich seit gestern Abend vielleicht 20-30 Seiten weitergekommen. Mir fällt auf, dass die Protagonisten viel diskutieren, viel recherchieren, es aber momentan wenig Aktion gibt. Hin und wieder kommen die unheimlichen Erscheinungen wieder und sorgen für neue Erkenntnisse. Allzu raffiniert geplottet ist das Ganze nicht, aber ich lese es trotzdem ganz gern. Die Figuren sind lebendig, das Setting ist mal etwas anderes und ich finde es (ähnlich wie bei Agatha Christie) immer interessant, einen Blick in die Auffassungen früherer Jahrzehnte zu werfen. Ein Romantikanteil ist zwar vorhanden, aber er beherrscht nicht alles, und die Geschichte ist auch nicht romantisch erzählt, sondern eher sachlich. Das finde ich wohltuend, gerade weil viele Nachwuchs-Autorinnen heute beim Schreiben extremes Gewicht auf Emotionen legen, manchmal so lächerlich, dass jede kleinste Gefühlsregung noch benannt werden muss, am liebsten alle paar Zeilen. Die inzwischen im Genrebereich bevorzugte Ich-Perspektive leistet dem leider noch Vorschub (ich weiß, es gibt auch genug anderes, was man lesen könnte).

11:00

Die Lesezeit ist vorerst beendet. Meine Tochter wünscht sich jetzt eine Runde Disney Bösewichte Top Trumps, und ich nehme an, dass wir danach direkt zur zweiten Hälfte von „Dornröschen“ übergehen werden. Mittags wollen wir schauen, ob wir beim nahen Italiener ein Plätzchen finden, alternativ hatten wir einen Spaziergang und kochen zu Hause.

Übrigens ist die Gruppe in meinem Buch kurios, weil sie altersgemischt ist und. Es sind vier Personen, die vertraulicher miteinander umgehen, als man es vielleicht in neueren Büchern angesichts der Altersdifferenzen schildern würde: Ruth Bennet, Mitte 40, im Landwirtschaftsministerium beschäftigt, hat vor einiger Zeit das Haus geerbt, in dem die Erscheinungen auftreten; ihre Nichte Sara, 20, Studentin am Institut für den Botschafts- und Konsulatsdienst mit kurzen Röcken und langen Haaren; Saras Freund Bruce, ebenfalls Student, debattierfreudig und eine Art 80er Jahre-Dandy; Saras Professor Pat MacDougal, Anfang 50, Anthropologe und Bücherwurm irischer Abstammung, in der Rolle des Skeptikers.

20:00

Wir haben einen Tisch beim Italiener ergattert, haben Pizza gegessen und sind danach zur Zaubershow gefahren. Joa, für die Kinder war es recht schön, mein Ding ist es wie gesagt nicht so. Meine Tochter war eines von drei Kindern, die zwischendurch auf die Bühne durften, und ich – hurra (nicht) war die einzige Erwachsene, die aufgerufen wurde. Als hätte ich es geahnt.

Aber auch das habe ich überstanden, und jetzt schläft meine Tochter. Wir haben den ersten Band von „Ruby Fairygale“ beendet und schon einmal die ersten Seiten des ersten „Harry Potter“-Bandes begonnen, den wir in der nächsten Zeit vorlesen werden.

Übrigens verwandelte sich meine Tochter nach dem Ende von „Dornröschen“ natürlich wieder in Malefiz, also haben wir auf dem Weg zum Italiener und während des Essens unsere eigene Geschichte daraus gesponnen – da hatte die Fee Malefiz mit dem Hexer Malus die Hexenfee-Tochter Malicia, die gerade böse Feenzauber lernt, und gemeinsam brachten sie die grüne Fee Fauna auf ihre Seite, da diese ebensogern grün mag wie Malefiz und mit einem grünflammigen Kuchen in die Burg gelockt werden konnte.

Mein eigenes Buch hat noch 40 Seiten, also ist es nicht ganz unrealistisch, dass ich es heute fertig lese.

Nachtrag vom Montag:

Ich habe das Buch am Sonntag noch beendet 🙂 Zum Ende hin geschieht doch noch einiges, was aber für routiniertere Leser nicht übermäßig überraschend kommt. Ich mochte es insgesamt trotzdem gerne aus den schon erwähnten Gründen. Heute im Bus hat mich dann „A Sprinkle of Sorcery“ begleitet.

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[Herbstlesen im Oktober 2022] Wochenende 1

Oktober 1, 2022 at 10:49 (Aktionen)

Heute ist der erste Oktober und damit Zeit für das jährlich wiederkehrende Herbstlesen bei Konstanze! Im letzten Jahr konnte ich aus Zeitgründen nicht teilnehmen. Dieses Jahr sollte es besser passen, wobei das vor allem für die zweite Monatshälfte gilt. Ich plane auch an diesem und am nächsten Wochenende einen Beitrag, aber die könnten ein bisschen knapp ausfallen. Heute haben wir einen ruhigen Tag, aber morgen ist Familienfeier und am Montag feiert mein Mann seinen runden Geburtstag in größerer Runde. Die drei Tage werden also etwas trubelig. Nächstes Wochenende bin ich dann mit meiner Tochter allein, da schauen wir spontan, wie viel Lesezeit sich einrichten lässt. Am Monatsende veranstaltet eine Freundin wahrscheinlich wieder eine Halloweenfeier, was ein schöner Abschluss des Monats wäre.

Aber wir werden ja nicht nur lesen, sondern es uns auch anderweitig gemütlich machen. Heute morgen habe ich eine Geschichte im LTB Halloween (schon das achte und eine meiner Oktobertraditionen) gelesen. Außerdem muss ich euch meine neueste Tassen-Errungenschaft zeigen. Ist zufällig noch ein 90er-Kind hier, das „Grusel, Grauen, Gänsehaut“ („Are you afraid of the Dark?“) geliebt hat?

Nachher werde ich hoffentlich noch ein bisschen im Disneyversum bleiben und mich bei „Dreamlight Valley“ umtun können. Ich komme langsam, aber stetig in dem Spiel voran und habe gestern Moanas Boot und WALL-Es Garten renoviert, die mir hoffentlich künftig Ressourcen anbieten. Mother Gothel ist inzwischen auch in mein Dorf gezogen. In etwa zwei Wochen gibt es dann das erste große Update, mit dem auch Scar kommen wird.

Die Villains sind hier nicht allzu garstig, sondern sind vor allem durch ihre spitzen Bemerkungen eine spaßige Ergänzung zu den guten Figuren. Eine gute Motivation, mal einen der Villains-Romane vom SuB zu ziehen. „Fairest of All“ war das in meinem Fall – eine der Leseoptionen für dieses Wochenende. Außerdem stecke ich noch im dritten Band der „Inspector Gamache“-Reihe von Louise Penny, der auch ganz gut in den Oktober passt, obwohl er zu Ostern spielt, da der Todesfall diesmal während einer Séance in einem bereits aus früheren Bänden bekannten unheimlichen Haus stattfindet. Und dann habe ich in den letzten Tagen noch den zweiten Band der „Keeper of the Lost Cities“-Reihe weitergelesen, noch eine der zahlreichen Optionen.

16:30

Schon wieder so spät geworden… Meine Tochter und ich haben gebadet und zusammen ein bisschen ausgemalt (leider bleibt davon auf Photos nicht viel übrig, daher lohnt sich das Zeigen nicht wirklich), während mein Mann einkaufen war. Dann gab es Mittagessen und jetzt habe ich Lesezeit. Ich bin bei „Das verlassene Haus“ geblieben und ungefähr auf Seite 350 von 480. Ich habe gehört, dass der 6. Band einen wichtigen Einschnitt in der Reihe darstellt, finde es aber auch jetzt schon sinnvoll, die Reihenfolge einzuhalten, weil neben der eigentlichen Krimihandlung die kleineren und größeren Geschichten der verschiedenen Charaktere eine große, wahrscheinlich die größere Rolle spielen. Wichtiger wird in diesem Band auch eine Intrige gegen den Chief Inspector, die vor Band 1 begann und sich noch etwas hinziehen könnte. Armand Gamache selbst erinnert mich immer noch an Vargas‘ Adamsberg.

Für mich fühlt sich die ganze Atmosphäre des Ortes mit seinen Bewohnern immer noch sehr nach Cozy an. Den Krimiaspekt selbst fand ich in den ersten beiden Bänden gar nicht so überzeugend – im ersten habe ich den Täter sehr früh (ungefähr nach 20 Seiten) erahnt, der zweite war schon ziemlich konstruiert und der dritte scheint es ebenso zu sein. Allzu sehr stört mich das aber nicht – auch das ist letztlich ähnlich wie bei einem Cozy Mystery. Ich mag das ganze Nebenbei, das leckere Essen, den Umstand, dass so viele Figuren unsympathische Züge haben und die Nebenschauplätze von Bogenschießen über Poesie bis Curling. Ein bisschen ungewöhnlich finde ich die Perspektivwechsel; man schaut überraschend vielen Figuren in den Kopf, wenn es passt.

Später möchte ich noch das Buch wechseln und eventuell auch ein paar der Leseproben lesen, die sich so auf dem Kindle angesammelt haben.

21:15

Noch eine letzte Aktualisierung für heute, dann mache ich den Laptop aus. Ich habe meiner Tochter zum Einschlafen noch ein Kapitel aus „Ruby Fairygale“ vorgelesen (es ist gerade wirklich spannend), und in „Das verlassene Haus“ habe ich auch weitergelesen. Ich bin auf Seite 382. Übrigens mag ich die Titel der Neuauflagen nicht besonders; der Originaltitel lautet „The Cruelest Month“ in Anlehnung an T.S. Eliot (der im Buch auch erwähnt wird). Die deutsche Erstausgabe 2009 hieß immerhin „Der grausame Monat“. „Das verlassene Haus“ ist schon sehr generisch im Vergleich. Warum machen das deutsche Verlage so gern?

Das Gebäck vom Photo gab es heute Nachmittag, mein Mann hat es vom Einkaufen mitgebracht und wir haben alles mehr oder weniger redlich geteilt und dann um die Einzelteile gefeilscht.

Sonntag, 11:00

Guten Morgen zusammen! Bei uns gab es Frühstück und ich habe kurz eine Runde in Dreamlight Valley gedreht, während meine Tochter via YouTube Sport mit Alba Berlin gemacht hat. Am Nachmittag geht es dann für uns zwei zur Familienfeier, während mein Mann Kuchen für seinen Geburtstag morgen vorbereitet, deshalb werde ich mich wahrscheinlich erst heute Abend wieder melden können.

Mein Buch habe ich gestern Abend noch beendet. Bisher habe ich in jedem Band auf den richtigen Täter getippt, aber das scheint wie gesagt auch nicht der entscheidende Faktor bei den Büchern zu sein. Heute morgen war ich schon auf der Suche nach einem Buch für diesen Tag (vielleicht habe ich ja auf der Autofahrt nachher etwas Gelegenheit?), aber ich bin noch nicht recht fündig geworden. Mit der Krimireihe möchte ich eigentlich nicht direkt weitermachen.

20:55

Wie immer ist es später geworden als geplant, aber jetzt sind wir gut wieder zu Hause angekommen. Es war schön, alle wiederzusehen, die man eben nur einmal im Jahr sieht, es gab leckeren Kuchen und auch zum Abendessen eine große Auswahl, die Kinder konnten auf einem Pony reiten und zwischendurch durch die Pfützen springen.

Gelesen habe ich am Ende nichts – nur in zwei Leseproben habe ich einen Blick geworfen, nämlich in „Shades of Rust & Ruin“ von A.G. Howard und in „Temple Alley Summer“ von Sachiko Kashiwaba, die beide nicht uninteressant zu sein scheinen. Jetzt werde ich mir, denke ich, einen Kräutertee machen (in der Wohnung kommt es mir kühl vor) und die Geschenke für meinen Mann einpacken. Tja, und dann wird heute vielleicht doch noch kurz gelesen.

Montag, 10:15

Da heute Feiertag ist, führe ich den Beitrag heute noch ein kleines bisschen fort. Durch die Geburtstagsfeier wird heute zwar auch nicht allzu viel Lesezeit vorhanden sein, aber ich kann immerhin vermelden, dass ich gestern das LTB Halloween fertiggelesen habe. Für mehr war ich nach der Familienfeier und einer kleinen Kommentarrunde nicht mehr wach genug. Heute schaue ich mir weiter Leseproben an, denke ich. Ich habe zwei Titel angelesen: „Mary“ von Anne Eekhout und „Ash und die Welt der Schatten“ von Gesa Schwartz.

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Lesesonntag im September

September 18, 2022 at 10:52 (Aktionen)

Wir haben gerade gefrühstückt, es ist der erste Herbstlesesonntag des Jahres bei Konstanze, und diesmal klinke ich mich wieder ein, auch wenn ich noch nicht so sicher bin, wieviel Zeit ich haben werde. Es gibt die Ruhestunde meiner Tochter und den Abend, aber das Lesen hat heute Konkurrenz durch Disney Dreamlight Valley, in dem ich bereits einige Spielstunden angesammelt habe. Zwischendurch planen wir einen Waldspaziergang (der war eigentlich für gestern geplant, aber dann waren wir so spät dran, dass wir es nach dem Buchladenbesuch nicht mehr geschafft haben…) und wollen „Vaiana“ fertig schauen, das wir gestern zu dritt begonnen haben.

Im Moment lese ich (unter anderem) „Denn alle tragen Schuld“ von Louise Penny, Auftakt einer kanadischen Krimireihe. Auf meinem SuB liegt es seit 2013 (damals habe ich es gebraucht erworben) und inzwischen gibt es eine Neuauflage, die hübscher ist und „Das Dorf in den roten Wäldern“ heißt. Da ich weder gestern Abend noch heute Vormittag so richtig Gelegenheit hatte, konzentriert zu lesen, habe ich allerdings erst ungefähr zehn Seiten geschafft. Bisher scheint es aber hervorragend zur Jahreszeit zu passen. Vor unserem Fenster steht eine wunderbare amerikanische Kastanie, die bereits fast vollständig rote Blätter trägt und die auch sehr schön zur Stimmung beiträgt.

Wir brechen jetzt erst einmal auf, damit wir heute auch möglichst den Wald erreichen. Ich melde mich am Nachmittag wieder.

15:15

Draußen war es regnerisch und schön herbstlich. Wir sind zurück vom Spaziergang (es war schön, zumal wir in diesem Jahr seltsamerweise insgesamt wenig Zeit für Waldbesuche gefunden haben), aber am Ende war ich maulig, weil mir kalt wurde. Jetzt habe ich mich in der Badewanne aufgewärmt und demnächst gibt es Mittagessen.

Im Auto und in der Badewanne habe ich in „Denn alle tragen Schuld“ weitergelesen und bin jetzt knapp bei Seite 60. Am Anfang werden sehr viele Personen vorgestellt und ich habe manchmal zurückgeblättert, um mich zu orientieren, wer wer war. Inzwischen komme ich zurecht und finde es angenehm zu lesen. Es erinnert mich, vielleicht durch das kleinstädtische Setting und die etwas überzeichnete Art der Figurenzeichnung, ein bisschen an einen Cozy Mystery. Inspector Gamache ist beim Tatort angekommen und spricht mit den Zeugen. Die Reihe hat inzwischen offenbar 15 Bände. Ich frage mich, warum Krimireihen immer so lang werden – eine Trilogie wäre doch auch mal nett.

19:30

Zwischenstand: meine Tochter liegt im Bett (und schläft hoffentlich auch bald), ich habe mich ein Weilchen bei Dreamlight Valley herumgetrieben. Man muss es langsam angehen und sich nicht von den Aufgaben hetzen lassen, zumal die ein oder andere Quest noch Bugs hat. Early Access halt. Quests, bei denen ich vorab größere Probleme mitbekam, habe ich aufgeschoben und dadurch bisher noch keine Schwierigkeiten gehabt. Heute habe ich Ursulas Haus fertig erbaut und später schaue ich vielleicht noch einmal rein, um zu schauen, ob der gepflanzte Mais gewachsen ist…

Vorerst werde ich aber eine Pause machen und mich noch ein bisschen „Denn alle tragen Schuld“ widmen. Oder vielleicht auch einem anderen Buch, aber im Augenblick bin ich geneigt, noch bei dem Krimi zu bleiben. Der Ermittler erkundet derzeit das Dorf und beobachtet seine Bewohner. Ich weiß nicht recht warum, aber in einigen Zügen erinnert er mich an Kommissar Adamsberg von Fred Vargas – womöglich wegen der bedächtigen, nicht rein vernunftbetonten Arbeitsweise, aber vielleicht zieht mein Kopf die Verbindung auch nur aufgrund der französischen Einflüsse. Ich sagte schon, dass ich das Setting mag – dazu gehören auch die Einblicke in die englisch-französischen Spannungen innerhalb der Bevölkerung. Ich habe noch nicht viele Bücher aus Kanada gelesen, insofern ist das für mich sehr interessant.

21:30

Ich habe den Mais im Spiel geerntet, bei den Mitlesern vorbeigeschaut, aber auch ein paar Seiten gelesen. Viel Neues kann ich noch nicht berichten, und das wird sich wohl in den nächsten Minuten auch nicht mehr ändern. Insofern schließe ich den Beitrag für heute ab und wünsche euch schon einmal eine gute Nacht. Ich werde jetzt die technischen Geräte abschalten und noch ein Stündchen lesen.

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