Kelley Armstrong: Darkest Powers

August 25, 2011 at 13:10 (gelesen)

Die Trilogie „Darkest Powers“ besteht aus den Einzelbänden „The Summoning“, „The Awakening“ und „The Reckoning“. Die Autorin ist besonders durch ihre Reihe „Women of the Otherworld“ bekannt. Während diese sich auch an erwachsene Lese richtet, lassen sich die „Darkest Powers“-Bände eher als Jugendbücher qualifizieren.

Für mich war die Trilogie mein erster Versuch mit Kelley Armstrong. Die Welt, die sie in „Darkest Powers“ vorstellt, hat mir aber so gut gefallen, daß ich unbedingt noch mehr darüber erfahren will – praktisch also, daß „Women of the Otherworld“ vor dem gleichen Hintergrund spielt!

Um nicht zu viel vom Inhalt zu verraten, hier mal der Klappentext von „The Summoning“:

„All Chloe Saunders wants is a life like any normal teenager – the chance to get through school, make friends, and maybe meet a boy.  But when she starts seeing ghosts, she knows that like will never be the same again.

Soon the ghosts are everywhere, demanding her attention.  When Chloe finally breaks down, she’s admitted to a group home for disturbed kids.  At first Lyle House seems okay, but as she gets to know the other patients – charming Simon and his ominous, unsmiling brother Derek; obnoxious Tori; and Rae, who has a ‘thing’ for fire – Chloe begins to realise that something strange and sinister binds them all together, and it isn’t your usual ‘problem kid’ behaviour.

And they’re about to discover that Lyle House is not your usual group home, either…“

Die Charakterisierungen sämtlicher Figuren sind Kelley Armstrong wirklich gut gelungen. Ich-Erzählerin Chloe lernt man zwangsläufig am besten kennen, aber auch von ihren Freunden hatte ich sehr plastische Bilder im Kopf. Jeder hat seine Eigenheiten und ist auf seine Weise interessant. Vieles ist in dieser Geschichte nicht so, wie es scheint, und auch viele der auftauchenden Personen sind für die eine oder andere Überraschung gut. Immer wieder zeigt sich, daß die Gruppe niemandem vertrauen kann. Besonders Chloe, Derek und Tori machen eine merkliche Entwicklung durch, Simon gerät in den späteren Bänden etwas in den Hintergrund (und ist eine etwas blasse Figur, bei der das Potential möglicherweise nicht ganz ausgereizt wurde).

Obwohl Fantasy-Elemente vorkommen (übernatürliche Wesen), ging mein Lesegefühl eher in Richtung unheimlich, was nicht zuletzt an den unkontrollierbaren Geistererscheinungen liegt. Der zweite und dritte Teil sind hinsichtlich der Handlung stark von Verfolgung und Weglaufen geprägt, was auf Dauer langweilig sein könnte, es aber nicht ist. Hier ist merkbar, daß die Autorin über Erfahrung verfügt und ihr Handwerk versteht. Der Schreibstil ist unkompliziert, aber nicht simpel. Sehr dialoglastig, aber das paßt zur Perspektive. Gemeinsam mit Chloe und ihren Freunden erfährt man mehr und mehr darüber, wer sie sind und was in ihrer Vergangenheit geschah. Durch die Schwierigkeiten, die alle mit ihren Kräften haben, wirkt niemand übermächtig – stattdessen entwickelt sich alles sehr nachvollziehbar. Der Hintergrund ist ausgefeilt (was kein Wunder ist angesichts mehr als 10 Bänden „Women of the Otherworld“) und man merkt, daß es noch deutlich mehr Material gibt als in der Trilogie erwähnt wird.

Ergänzt wird das Ganze durch das Aufgreifen diverser Teenager-Themen. Die obligatorische (?) Liebesgeschichte gibt es, aber sie steht wirklich im Hintergrund und hat mich nicht gestört.

Die „Darkest Powers“-Reihe ist eigentlich von Beginn bis Ende spannend und schwer aus der Hand zu legen. Man sollte vielleicht den jeweils nächsten Band bereits in der Nähe haben, denn es gibt Cliffhanger. Für meine Verhältnisse habe ich die Trilogie daher ziemlich schnell gelesen. Ich fand den zweiten Band etwas schwächer als die anderen beiden (der typische Mittelband eben), aber insgesamt ist „Darkest Powers“ sehr empfehlenswert.

‚“Can’t you see him?“ I shouted. „He’s right there. Please. Please, please, please. Get him away from me. Get him away!“ They wouldn’t listen. I continued to struggle, to argue, but they held me still as the burned man taunted me. Finally, two men in uniforms hurried through the door. One helped the teachers restrain me while the other moved behind, out of my sight. Fingers tightened on my forearm. Then a needle prick. Ice slid through my veins. The room started to sway.

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Neuzugänge # 3

August 22, 2011 at 13:09 (gekauft)

In den letzten Wochen sind wieder einige neue Bücher in mein Regal gewandert:

William Shakespeare: Macbeth

Das ist leider nicht mit auf dem Bild, es ist aber die zweisprachige Ausgabe von dtv. Die Übersetzung bemüht sich um Reim, wo er auch im Original ist (anders als etwa die Reclam-Ausgaben, die vor allem auf wortgetreue Übertragung Wert legen).

Charlaine Harris: Dead in the Family (Sookie Stackhouse 10)

Nur weil man erst den sechsten Teil liest, heißt das nicht, daß man nicht auch den zehnten schon haben kann. Ansonsten ist zur Kaufmotivation bei einem Reihentitel wohl wenig zu sagen 🙂

Jim Butcher: White Night (Dresden Files 9)

Hier gilt das Gleiche, nur daß ich erst im vierten Band bin.

Chris Riddell: Ottoline und die gelbe Katze

Weil’s so schön war, wollte ich es unbedingt auch selbst haben. Es gibt auch einen zweiten Teil, „Ottoline und das Schulgespenst“, der nächstes Jahr als Taschenbuch erhältlich sein wird. Wenn die Zeichnungen genauso schön sind, werde ich den auch kaufen.

Holly Webb: Rose and the Lost Princess (Rose 2)

Der erste Teil gefiel mir, weil er irgendwie charmant ist. Weiter geht’s also.

Jim Butcher: Side Jobs (Dresden Files – Kurzgeschichten)

Eigentlich der gleiche Verlag, trotzdem ist das Format größer als bei meinen anderen Harry-Dresden-Bänden. Gefällt mir nicht so gut, aber da es sozusagen ein Teil außerhalb der Reihe ist, ist die optische Abweichung nicht so schlimm. Die erste Geschichte habe ich gelesen, für alle anderen bin ich in der Hauptstory noch nicht weit genug (es steht immer dabei, zwischen welchen Teilen die Kurzgeschichten spielen, was ganz praktisch ist).

James A. Owen: Here, there be Dragons (Imaginarium Geographica 1)

Ich habe das eine Weile im Blick gehabt und war mir nicht sicher, ob das etwas für mich ist. Jetzt war es an der Zeit, den Versuch zu machen, und bisher bin ich zufrieden. Zuerst sind mir beim Durchblättern die sehr schönen Zeichnungen an jedem Kapitelanfang aufgefallen. Viele bekannte Autoren sowie mythologische Aspekte sollen ja eine Rolle spielen; ich bin gespannt, wie dem Autor die Verknüpfung gelingt.

William Goldman: Die Brautprinzessin

Lag sehr lange auf meiner Wunschliste, weil mich der Preis etwas abschreckte. Zwar gibt es ältere Ausgaben, aber diese hier hat eine geniale Farbe, weshalb ich mich am Ende doch dafür entschieden habe.

Robin Hobb: The Inheritance

Robin Hobb ist von den Autoren, die ich im letzten Jahr entdeckt habe, wahrscheinlich die (ganz subjektiv) beste. Ich habe den Eindruck, bedenkenlos alles von ihr kaufen zu können. „The Inheritance“ sammelt Kurzgeschichten nicht nur von Robin Hobb, sondern auch von Megan Lindholm (das erste Pseudonym der Autorin, unter dem Bücher etwas anderer Art erschienen sind). Besonders auf diese Geschichten bin ich gespannt, weil ich mir darunter noch wenig vorstellen kann.

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[Challenge] Sookie-Stackhouse-Challenge

August 18, 2011 at 08:48 (Challenges)

Ich werde mich nun auch mal an einer Challenge versuchen – meiner ersten 🙂

Die Sookie-Stackhouse-Challenge von Bücher über alles (dort sind auch die Teilnahmeregeln zu finden) läuft schon seit einer Weile, nämlich seit Anfang Januar, aber ich schaue mal, ob ich auch als Späteinsteiger noch ein paar Bücher schaffe.

Zu lesen sind die Sookie-Stackhouse-Bücher von Charlaine Harris, und das bis zum 31. Dezember 2011. Da ich schon die ersten durch habe, mache ich mit den Teilen 6-9 mit und schaue mal, wie weit ich komme.

Im Einzelnen sind das folgende Titel:

6. Definitely Dead

7. All Together Dead

8. From Dead To Worse

9. Dead and Gone

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Rhetorik-Seminar-Literatur

August 15, 2011 at 10:06 (gelesen)

Über das Wochenende war ich bei einem zweitägigen Pflicht-Rhetorikseminar. Zu dem Thema gibt es ganz schön viele Bücher, die man mit mehr oder weniger Gewinn lesen kann. Wie man auf dem Bild sehen kann, habe ich mir zur Vorbereitung auch einiges vorgenommen.

Zunächst mal war da natürlich mein Skript, hier sieht man eins zum Thema Vertragsgestaltung, was zwar Thema der schriftlichen Unterlagen ist, aber nicht zum Seminar gehörte. Insgesamt füllen die Skripte einen Ordner ziemlich gut.

Die (zum Glück alle kleinformatigen) Bücher sind von links nach rechts:

* Arthur Schopenhauer: Eristische Dialektik oder Die Kunst, Recht zu behalten

Wer Schopenhauer kennt, weiß, daß dies eine vergnügliche Lektüre ist. „In achtunddreißig Kunstgriffen zeigt Arthur Schopenhauer, wie man gegenüber seinen Widersachern mit dialektischen Kniffen Recht behält, ohne Recht haben zu müsen.“

* Verhandlungstipps für Dummies

Aufgemacht wie alle „… für Dummies“-Bücher und insofern eher unterhaltend als tiefgehend. Hier kannte ich vieles schon aus meinem Skript, aber wer noch wenig über das Thema weiß, kann bestimmt einiges mitnehmen. Läßt sich wie der Schopenhauer in kürzester Zeit lesen. Themen sind zum Beispiel Körpersprache, Umgang mit schwierigen Menschen und Situationen sowie Verhandlungsfallen.

* Walter Schafarschik: Herrschaft durch Sprache. Politische Reden

Das ist eine Sammlung politischer Reden, zu deren Analyse nur am Ende kurz ein paar Hinweise gegeben werden, ansonsten wirken die Reden auch für sich. Kurzanalysen hätte ich trotzdem nett gefunden. Der Schwerpunkt liegt auf dem 20. Jahrhundert.

* Aristoteles: Rhetorik

Auch kein besonders dickes Buch, aber es wird mich länger beschäftigen als die anderen genannten, auch weil die Gestaltung leider sehr unübersichtlich ist. Immer noch eines der wichtigsten Bücher zum Thema und umfaßt verschiedene Redearten, Redeaufbau, Stilmittel (insbesondere Pathos, Logos, Ethos), Enthymem als wichtige Rede-Schlußform etc.

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[Ich lese] Charlaine Harris: Dead As A Doornail

August 9, 2011 at 10:36 (Challenges, Ich lese)

Gerade schaue ich die dritte True Blood-Staffel auf DVD. In der Serie weicht die Handlung zunehmend von Charlaine Harris‘ Buchvorlagen ab, und ich bin dann normalerweise motiviert, auch weiterzulesen, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu entdecken.

Es gibt von den englischen Ausgaben einen hübschen Schuber, in dem die ersten acht Bände enthalten sind (leider nicht alle mit diesen im typischen Stil gezeichneten Covern, die ich sehr mag – die ersten beiden haben Seriencover), und schön langsam lese ich mich da durch. We man sieht, bin ich aktuell im fünften Teil „Dead As A Doornail“ angekommen.

Darum geht’s diesmal: „Small-town cocktail waitress Sookie Stackhouse has had more than her share of experience with the supernatural – but now it’s really hitting close to home. When Sookie sees her brother Jasons’s eyes start to change, she knows he’s about to turn into a werepanther for the first time – a transformation he embraces more readily than most shape-shifters she knows. But her concern becomes cold fear when a sniper sets his deadly sights on the local changeling population, and Jason’s new panther brethren suspect he may be the shooter. Now, Sookie has until the next full moon to find out who’s behind the attacks – unless the killer decides to find her first…“

Ich finde den Charakter der gedankenlesenden Kellnerin Sookie (darauf muß man als Autor ja erstmal kommen…) immer noch sehr sympathisch und erfrischend. Beim Fortschreiten der Reihe muß man sich aber offenbar darauf einstellen, daß der Titel „Southern Vampire Series“, den man gelegentlich liest, eigentlich nicht ganz treffend ist: zahlreiche weitere übernatürliche Wesen bevölkern Bon Temps und Umgebung (ich kenne inzwischen Werwölfe, Hexen und Fairies – wohnen hier eigentlich auch Menschen?), deren Verflechtungen und Politik immer wichtiger werden. Mir gefällt das ganz gut bisher. Weniger gefällt mir der Aspekt, daß Sookie auf jeden Mann fliegt, den sie trifft (Küssen gehört hier scheinbar zur Kennenlern-Etikette ;-)), aber ich versuche das zu ignorieren – ansonsten ist die Lektüre nämlich wie üblich amüsant und entspannt.

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Im Herbst bei Diogenes

August 7, 2011 at 12:42 (gefunden)

Beim Diogenes-Verlag erscheinen im Herbst ein paar sehr ansehnliche Ausgaben, bei denen ich schwach werden könnte. Hier mal die Bilder:

Von Egon Friedell erscheinen sowohl die „Kulturgeschichte des Altertums“ als auch die „Kulturgeschichte der Neuzeit“ in einem Schuber. Ich habe beide noch nicht gelesen, insofern wäre das ein Fall für Weihnachten bei dem Preis von 48 € (den ich bei dem Gegenwert aber in Ordnung finde).

 

In vergleichbarer Aufmachung erscheint der Essayband „Vom Schaltwerk der Gedanken“, und dessen Anschaffung ist für mich noch eher fraglich, weil ich ihn bereits in der momentan erhältlichen – auch sehr schönen – Taschenbuchausgabe habe.

Beides ist für den September angekündigt.

 

 

Weiterhin habe ich schon seit einer Weile mal wieder Dürrenmatt lesen wollen. „Justiz“ hatte ich in der Bibliothek entdeckt, werde ich aber jetzt wohl ungelesen zurücktragen und lieber auf die im Oktober erscheinende Ausgabe „Die Kriminalromane“ warten. Es scheint, als ob folgende Romane enthalten sind: „Der Richter und sein Henker“, „Der Verdacht“, „Das Versprechen“, „Justiz“, „Der Pensionierte“ – genau das Richtige also für mich!

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H. P. Lovecraft: Der Schatten aus der Zeit

August 4, 2011 at 13:17 (gelesen)

Drei Schattenbücher waren Bestandteil meiner letzten Amazon-Lieferung: „Der Schattenfürst“ (Bernard Cornwell), „Der Schatten des Windes“ (Carlos Ruiz Zafón) und eben „Der Schatten aus der Zeit“ (H. P. Lovecraft). Letzteres ist mit wenig mehr als 100 Seiten am schnellsten gelesen, folgerichtig habe ich es auch zuerst beendet.

Meine Lovecraft-Sammlung ist ziemlich groß, die letzte Lektüre liegt trotzdem schon mehrere Jahre zurück. Vor kurzem habe ich festgestellt, daß es noch einige Bücher gibt, die mir fehlen, also habe ich eines bestellt. Es hat Spaß gemacht, mal wieder in Lovecrafts Welt einzutauchen.

Ich-Erzähler Professor Peaslee hat während einer mehrere Jahre währenden Amnesie äußerst merkwürdige Verhaltensweisen gezeigt. Träume und Visionen lassen ihn auch, nachdem er wieder er selbst ist, nicht los. Er recherchiert daher in alten Aufzeichnungen und mythologischen Texten und entdeckt zahlreiche Übereinstimmungen mit seinen Traumerlebnissen…

Stilistisch erwartet den Leser der übliche Adjektivschwall.

„Und muß auch von nun an auf der Hut sein vor einer besonderen, geheimnisvollen Gefahr, die, wenn sie auch nie die ganze Rasse verschlingen wird, doch zumindest fürchterliche, ungeahnte Schrecken über einige ihrer wagemutigsten Mitglieder bringen könnte.“

„Mit bis zum Äußersten angespannten Nerven und von jenem unerklärlichen, mit Furcht vermischten, dämonischen Impuls in nordöstliche Richtung getrieben, stolperte ich unter dem bösartigen, brennenden Mond dahin.“

Wenn man dem gar nichts abgewinnen kann, sollte man den Autor meiden. Natürlich ist das nicht die höchste Schreibkunst und ich muß beim Lesen auch immer ein wenig darüber lächeln, aber ich habe jedenfalls Kopfkino und komme daher damit sehr gut zurecht. Die neue Übersetzung vom Festa Verlag versucht, näher am Originaltext zu sein, erkauft dies meiner Meinung nach aber mit Stimmungsverlust. Welche Übersetzung oder ob das Original – da kann sich ja jeder für seine bevorzugte Variante entscheiden.

Gegenüber anderen Lovevcraft-Büchern ist dieses gar nicht besonders unheimlich und hat auch einige Science Fiction-Anteile. Die Beschreibung der Lebenswelt der Großen Rasse ist nicht uninteressant (auch wenn die kegelförmigen Wesen optisch etwas sonderbar anmuten) – gerade in diesen Passagen liest sich „Der Schatten aus der Zeit“ für mich fast utopisch, manchmal habe ich tatsächlich ein bißchen an H. G. Wells „Die Zeitmaschine“ gedacht:

„Dann hatte die Große Rasse die Eingänge versiegelt und sie ihrem Schicksal überlassen; später hatte sie dann die meisten ihrer großen Städte besetzt und einzelne bedeutende Bauwerke stehenlassen, aus Gründen, die mehr mit Aberglauben als mit Gleichgültigkeit, Mut oder wissenschaftlichem und historischem Interesse zu tun hatten. Aber als die Äonen vergingen, tauchten undeutliche, schlimme Anzeichen dafür auf, daß die älteren Wesen im Innern der Erde stark wurden und sich vermehrten.“

Der Horror steckt diesmal vielleicht besonders in der Determiniertheit, in der Unausweichlichkeit des Schicksals Peaslees, der, ausgewählt von der Großen Rasse, mit seinen Erfahrungen zu leben hat. Gegen Ende kommt mit Ausgrabungen alter Ruinen ein typisches Thema Lovecrafts zum Tragen. Die Schlußpointe ist allerdings in anderen seiner Bücher besser geglückt: durch lange Vorbereitung ist sie hier keine Überraschung mehr.

Lovecraft ist ein Stück Geschichte der phantastischen Literatur. In dieser Funktion sollte man ihn auch zur Kenntnis nehmen. Für Einsteiger finde ich trotzdem „Die Traumsuche nach dem unbekannten Kadath“ oder „Berge des Wahnsinns“ (ersteres eher für Fantasy-, zweiteres eher für Horrorleser) empfehlenswerter.

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[Test] Arvelle-Onlineshop

August 3, 2011 at 12:42 (gekauft, vorgestellt)

Arvelle ist ein Onlineshop für Mängelexemplare und Restposten. Ab und an habe ich dort schon reingeschaut, aber nichts für mich entdeckt. Vor kurzem gab es aber doch ein paar interessante Angebote und ich habe zwei Bestellungen aufgegeben, die ich inzwischen auch erhalten habe.

Es folgen also meine Erfahrungen mit Arvelle für alle, die sich noch unsicher sind, ob der Shop sich als Bezugsquelle lohnt.

Angebot und Website

Auf der Homepage findet man sich schnell zurecht, die Suche funktioniert problemlos und liefert als Ergebnis auch das, wonach man fragt. Naturgemäß ist allerdings die Auswahl begrenzt und wechselt häufig. Auf der Homepage selbst kann man dafür auch eine Begründung lesen. Ich habe einige Titel meiner Wunschliste eingegeben und hatte nicht sofort Erfolg, aber mehrfaches Reinschauen lohnt sich.

Bestellung und Zahlung

Meine erste Bestellung habe ich als Gast aufgegeben und dafür auch einen 10%-Gutschein im Internet gefunden. Natürlich kann man sich auch ein Konto anlegen. Das habe ich für die zweite Bestellung gemacht und dafür ebenfalls einen Gutschein erhalten (einen weiteren kann man sich durch Bestellen des Newsletters sichern).

Zahlungsweise war bei mir Vorkasse und hat gut funktioniert. Nach ca. 2 Werktagen war das Geld bei Arvelle angekommen, die Ware wurde dann sofort versandt und war am folgenden Tag bei mir. Die Bestellung als Gast kam hierbei genauso schnell wie die als Kontoinhaber, allerdings kann man mit einem Konto den Gang der Bestellung besser verfolgen. Eine Versandmail gibt’s trotzdem in jedem Fall.

Ab 15 € ist die Bestellung versandkostenfrei.

Preis und Leistung

Arvelle bietet Mängelexemplare etwa zum halben bis zu einem Drittel des Preises an. Durch die Gutscheine wurde es nochmals günstiger und ich würde sagen, daß ich insgesamt bei allen Artikeln knapp ein Drittel des Neupreises bezahlt habe. Die Ware war sicher verpackt und kam mit GLS.

Die Bücher (auch andere Medien kann man über Arvelle beziehen, da es bei mir aber nur Bücher waren, sage ich nur zu diesen etwas) werden auf der Homepage mit 1-5 Sternen bewertet, welche den Zustand anzeigen. Das durchschnittliche Mängelexemplar hat 3 Sterne.

Im einzelnen habe ich folgendes bestellt:

Angie Sage: Septimus Heap 1-4 Boxed Set (Bestellung 1)

Der Schuber war noch eingeschweißt, also neuwertig. Ich habe mich gefreut, ihn (insbesondere zu einem unschlagbaren Preis) zu bekommen, weil es ihn neu sonst nicht mehr zu kaufen gibt. Fällt also unter Restposten.

Cynthia Barcomi: Kochbuch für Feste (Bestellung 1)

Das ist als Mängelexemplar gekennzeichnet, die unteren Ecken sind etwas abgestoßen und am Rücken ein leichter Kratzer (eher fühl- als sichtbar). Ich hätte mir das zum vollen Preis nicht gekauft, so reicht es mir völlig aus.

 

Tommy Krappweis: Mara und der Feuerbringer (Bestellung 2)

Ebenfalls als Mängelexemplar gekennzeichnet. Die Buchdeckel sind unten leicht angestoßen, oben sind die Seiten nachgedunkelt.

Maxime Chattam: Alterra – Die Gemeinschaft der Drei (Bestellung 2)

Hatte ich mal aus der Bibliothek und wollte ich ganz gerne haben, aber nicht zum vollen Preis 😉 Kennzeichnung als Mängelexemplar, Buchdeckel unten leicht angestoßen.

Holly Black: White Cat (Bestellung 2)

Ebenfalls schon mal gelesen und sollte noch in die Sammlung. Kostete als Restexemplar gerade mal 3 € und ist sonst wesentlich teurer. Von allen bestellten Büchern war dies als einziges mit 4 Sternen ausgezeichnet (sonst waren es 3), ich kann aber keinerlei Beschädigung finden.

Fazit

Ich bin absolut zufrieden und werde, wenn es passende Angebote gibt, ganz sicher wieder dort bestellen. Für Bücher, die mir im Laden zu teuer sind, ist Arvelle eine gute Anlaufstelle. Die Beschädigungen sind zumindest bei 3 Sternen sehr dezent und würden teilweise ohne den Mängelexemplar-Stempel gar nicht weiter auffallen. Die englischen Bücher waren neu und in hervorragendem Zustand. Auch mit der Bestellung und Lieferung gab es keine Probleme – sofern man beim Angebot fündig wird also auf ganzer Linie empfehlenswert!

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Review: Juli-Lektüre

August 1, 2011 at 17:43 (Review)

Folgende Bücher habe ich im vergangenen Monat gelesen:

1. Agatha Christie: Hallowe’en Party

Seit langem mal wieder ein Christie-Roman, wird aber nicht der letzte sein. Meinen nächsten Versuch mache ich allerdings mit Miss Marple!

2. Patricia C. Wrede/Caroline Stevermer: Sorcery & Cecelia

Eine wunderbar leichte, magische Lektüre, die zum Glück zwei Fortsetzungen hat…

3. Patricia C. Wrede: Book of Enchantments

Und so lange diese Fortsetzungen noch auf sich warten ließen, habe ich mir mit diesem Kurzgeschichtenband einen Eindruck vom sonstigen Schaffen der Autorin verschafft. Bei Kurzgeschichtensammlungen gefallen üblicherweise nicht alle gleich gut, aber insgesamt sehr schön (wenn ich das Buch so schnell durchlese, kann es gar nicht so schlecht sein 🙂 ).

4. Carlos Ruiz Zafón: Der Fürst des Nebels

Mir hat „Der dunkle Wächter“ noch ein klein wenig besser gefallen, aber erneut gelingt es Zafón, eine ganz besondere Stimmung zu erzeugen. Bei beiden Büchern empfand ich allerdings das Ende als etwas schwächer gegenüber dem Anfang.

5. Kerstin Pflieger: Die Alchemie der Unsterblichkeit

Stilistisch noch nicht vollständig ausgereift, aber empfehlenswert, wenn man Gefallen an dieser Art Geschichte findet… oder „Sleepy Hollow“ mag 😉

6. Jenny-Mai Nuyen: Nocturna

Besonders in einigen Dialogen ist die Jugend der Autorin unverkennbar. Trotzdem war „Nocturna“ sehr schön zu lesen, gerade für Beschreibungen hat Nuyen ein Händchen. Insgesamt habe ich mich auch mit den Personen wohlgefühlt, nur bei einer Hauptperson hatte ich zwischendurch Schwierigkeiten, die Motivation nachzuvollziehen.

7. Garth Nix: Listiger Freitag (Die Schlüssel zum Königreich 5)

Die ganze Reihe ist enorm einfallsreich und interessant. So langsam geht es merklich auf das Ende zu,und ich bin gespannt, was „Mächtiger Samstag“ und „Goldener Sonntag“ noch zu bieten haben.

 

 

 

8. Melanie Grundmann: Der Dandy

Als Sachbuch eingeschränkt empfehlenswert. Ich würde es eher zu Recherchezwecken verwenden, zur vergnüglichen Lektüre zwar geeignet, aber auf Dauer zu abwechslungsarm.

9. Jim Butcher: Die Elementare von Calderon (Codex Alera 1)

Die Reihe ist nicht so innovativ wie die „Dresden Files“, aber sehr solide Kost. Zum Glück mag ich Elementarmagie. Bei den Charakteren gibt es noch etwas Entwicklungspotential, aber da die nächsten Bände noch besser werden sollen, bin ich dahingehend zuversichtlich.

10. Jim Butcher: Grave Peril (Dresden Files 3)

Durchgedrehte Geister machen Harry Dresden diesmal das Leben schwer. Damit hat mir dieser Teil eher gelegen als der zweite, denn ich habe für Werwölfe nicht so viel übrig. Langsam freunde ich mich auch mit Harrys Begleiterin Susan mehr an, zumal hier einiges geschieht, was künftig wohl noch für interessante Entwicklungen sorgen wird…

11. Maryrose Wood: The Poison Diaries

In mancherlei Hinsicht ist dieses Buch mal etwas anderes. Nicht ganz überzeugend, aber einen Blick wert. Die zweite Hälfte fand ich reizvoller, man sollte dabei aber auf Skurrilitäten gefaßt sein.

12. Jill Murphy: The Worst Witch

Hübsches, schnell gelesenes Kinderbuch mit schönen Zeichnungen. Ja, ich mag Zauberschulen! Buchvorlage der Serie „Eine lausige Hexe“.

13. Chris Riddell: Ottoline und die gelbe Katze

Bibliotheksbuch, das mir so gut gefallen hat, daß es sicherlich noch bei mir einziehen wird. Der Autor ist dem einen oder anderen vielleicht durch die Klippenland-Chroniken oder die Barnaby-Grimes-Bücher bekannt (nicht? – dann unbedingt mal reinschauen!). Ottoline hat vergleichsweise wenig Text, dafür umso mehr Bilder in Riddells typischem Zeichenstil. Sehr charmant.

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