Lesesonntag im April

April 21, 2024 at 09:50 (Aktionen) ()

Es ist der vierte Lesesonntag des Jahres bei Konstanze, und anstelle von warmem Frühlingswetter ist es kühl, windig, regnerisch bei uns – ich mag das ja sehr gerne, und zum Lesen passt es auch gut. Für den Moment lasse ich erst einmal ein „Guten Morgen“ hier, widme mich meinem Kräutertee und melde mich später, irgendwann nach dem Frühstück, wieder. Vielleicht habe ich dann auch schon einige Seiten in „The Girl who Speaks Bear“ gelesen. Die letzten zwei Wochen über war ich in Stimmung für slawische Folklore und habe unter anderem zu diesem Buch gegriffen, das schon lange angelesen herumlag, Mir fehlen noch knapp 100 Seiten, also habe ich durchaus Hoffnung, es tatsächlich zeitnah zu beenden.

16:15

Ich bin etwas später dran mit dem Update, aber der Zeitpunkt ist jetzt günstig, denn ich habe mein Buch gerade beendet. Es ist nach „The House with Chicken Legs“ mein zweites Buch von Sophie Anderson; nun steht nur noch „The Castle of Tangled Magic“ ungelesen im Regal. Alle drei Bücher haben Bezüge zu slawischen Märchen, die auf ihre eigene Art interpretiert und der Geschichte angepasst werden. Neben Baba Yaga, Zmey und Koschei gibt es zum Beispiel eine Festivität, die mich an das Verbrennen von Marena/Marzanna erinnert hat.

Mich hat es besonders gefreut, in „The Girl who Speaks Bear“ wieder auf ein Yaga-Haus zu treffen und damit zeitweilig unterwegs zu sein. Sehr gelungen sind auch die kurzen, miteinander verwobenen Märchen, die zwischendurch erzählt werden und Einblicke in das Geheimnis um Yankas Bärenerbe geben. Ich bin Yanka gerne auf ihrer Reise zu sich selbst gefolgt, und wenn mir ihre Erkenntnisse wieder einmal zu deutlich und häufig ausbuchstabiert wurden, schiebe ich das darauf, dass ich nun einmal nicht mehr zur Middle-Grade-Zielgruppe gehöre. Die Geschichte spielt zu Beginn des Frühlings, gerade als das Eis des Flusses aufbricht, passt insofern sogar noch halbwegs zur Jahreszeit, auch wenn der Wald noch verschneit ist.

Vom Lesen ablenken ließ ich mich übrigens von dem PC-Spiel Foundation, in das ich heute etwas Zeit investiert habe. Ich werde mich jetzt noch bei den Frühlingsbüchern umsehen, die ich für den letzten Beitrag herausgesucht habe, und dort eines auswählen. Außerdem wollen wir heute Abend noch einen Film schauen – mal sehen, ob die Zeit dafür noch reicht (unsere Tochter ist mit Verspätung gerade erst wieder eingetrudelt und hat noch kein Mittag gegessen)…

20:30

Die letzten Stunden sind fix vergangen. Ich war in der Badewanne und habe „Spring“ mitgenommen, eines von vier Büchern zu den Jahreszeiten („An Anthology for the changing seasons“) von Melissa Harrison. Darin sind viele kürzere Texte zur Natur im Frühling gesammelt, von älteren und jüngeren Autoren. Kann man sicherlich auch gut immer mal wieder vornehmen und einen Text lesen, besonders schön vielleicht, wenn man draußen sitzen kann. Ich habe heute die einleitenden Worte und den ersten Text von Annie Worsley aus dem Jahr 2016 gelesen. Melissa Harrison hat viel über die Natur geschrieben. Ich besitze ihr Buch „By Ash, Oak and Thorn“, eine Art Homage an oder Fortsetzung von „The Little Grey Men“ von BB.

Danach haben wir den Film „Mavka – Hüterin des Waldes“ geschaut, der uns allen gut gefallen hat. Es ist ein ukrainischer Animationsfilm, der mir untergekommen ist, weil er einige Wesen aus der ukrainischen Folklore aufgenommen hat (auch wenn diese in der Mythologie um einiges düsterer daherkommen). Mein Mann wiederum hat festgestellt, dass die Dorfbewohner Trachten aus ganz verschiedenen Teilen der Ukraine tragen. Solche Details sind schön zu entdecken und etwas, was man nicht so häufig in Filmen findet.

Jetzt werde ich den Abend einläuten und noch ein wenig lesen. Wenn ich mich nachher noch einmal melde, kann ich euch auch verraten, was es geworden ist.

Hier ist übrigens ein Interview mit Sophie Anderson, in dem sie auch einige Inspirationen für „The Girl who speaks Bear“ nennt 🙂

22:15

Tja, ich wäre gern noch beim Thema des Tages und somit in den slawischen Wäldern geblieben, aber für Naomi Noviks „Uprooted“ fehlt mir jetzt doch schon langsam die Konzentration. Ich lese immer mal wieder ein Stück darin weiter, und inzwischen fehlen mir nur noch etwa 120 Seiten.

Stattdessen lasse ich den Abend nun mit „Ivy und die Magie des Poison Garden“ von Gesa Schwartz ausklingen, das ebenfalls Teil meiner Frühlingsauswahl ist. Die Kapitelanfänge sind wirklich schön gestaltet, in der Leseprobe könnt ihr die ersten beiden sehen. Ich befinde mich im 6. Kapitel und zusammen mit Ivy in der Bibliothek von Carlton Manor, die nicht nur voller Fachbücher zum Thema Pflanzenkunde, Toxikologie und Gartenarchitektur ist, sondern auch Literatur zu Mythen und Legenden bietet. Haus und Garten verbergen einige Geheimnisse, so viel habe ich schon mitbekommen (genügend, um eine Fortsetzung zu rechtfertigen, die im September erscheinen und in einen nordischen Giftgarten führen wird, was ziemlich spannend klingt).

Mit dem Buch werde ich mich nun also zurückziehen und noch einige Seiten lesen, bevor das Bett ruft… Wir lesen uns beim nächsten Lesesonntag!

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[Empfehlungen] Frühlingsbücher

April 4, 2024 at 20:33 (gelesen, Lesen durch das Jahr, vorgestellt)

Mir macht es Spaß, Lesestapel für verschiedene Jahreszeiten zusammenzustellen (einige der Bücher lese ich dann vielleicht sogar). Auf dem Blog sind sie schon länger nicht mehr erschienen, stattdessen gibt es heute spontan ausgewählte Vorschläge für verschiedene Genres, zu denen ich im Frühling manchmal eher greife als sonst.

Das war für mich lange nicht ganz so leicht wie im Herbst und Winter, aber in den letzten Jahren habe ich den Frühling nach und nach Gärten und Kräutern, der Regency-Zeit, anthropomorphen Tieren und Hexen zugeordnet. Wenn ich in passender Stimmung für saisonales Lesen bin, suche ich gerne online nach Ideen – warum also nicht selbst welche teilen? Deutsche und englische Bücher sind wie auch in meinem Regal bunt gemischt.

Klassiker

Hier wird oft Jane Austen genannt. Nicht nur bei Kinderbuchklassikern wie Anne of Green Gables werden Überschneidungen zu Cottagecore deutlich – viele Empfehlungen für diese Ästhetik passen auch zum Frühling.

Garden Stories (Everyman’s Library Pocket Classics) * Elizabeth von Arnim: Enchanted April, Elizabeth and her German Garden * Jane Austen: Emma, Pride and Prejudice * F.H. Burnett: The Secret Garden * George Eliot: Middlemarch * Kenneth Grahame: Wind in the Willows * L.M. Montgomery: Anne of Green Gables * Henry T. Thoreau: Walden

Kinderbücher

Der Übergang von Kinderbuchklassikern zu sonstigen Kinderbüchern ist vage und meine Zuordnung recht willkürlich, deshalb folgen die Kinderbücher nun direkt auf die Klassiker.

B.B.: The Little Grey Men * Jill Barklem: Brombeerhag im Frühling * Cornelia Funke: Das grüne Königreich, Zwei wilde kleine Hexen * Melissa Harrison: By Ash, Oak & Thorn * Tove Jansson: Die Mumims ~ Eine drollige Gesellschaft * Beatrix Potter: The Tale of Peter Rabbit * Gesa Schwartz: Ivy und die Magie des Poison Garden * P.L. Travers: Mary Poppins in the Park * Augustin Wibbelt: In der Waldklause (Frühlings-Kapitel)

Krimis

Ich halte im Frühling vor allem Ausschau nach Cozy Mysteries. Da gibt es mittlerweile für jeden Anlass und jedes kreative Hobby eine große Auswahl.

Nancy Atherton: Aunt Dimity-Reihe (z.B. Aunt Dimity: Detective) * Juneau Black: Shady Hollow-Reihe (v.a. Twilight Falls) * Bailey Cattrell: Enchanted Garden Mysteries (z.B. Daisies for Innocence) * Agatha Christie: Sinister Spring * Jill Johnson: Devil’s Breath

Nonfiction

Mir fallen hier Bücher ein, die sich mit der Natur, Pflanzen, Blumen beschäftigen, aber auch mit Gärten, weil ich deren historische Entwicklung spannend finde.

Jakob Augstein: Die Tage des Gärtners * Anja Birne: Romantische Gartenreisen in England * Sonja Greimel: Raus in die Botanik ~ Das Wildpflanzen-Handbuch * Melissa Harrison: Spring ~ An Anthology for the Changing Seasons * Claudia Lanfranconi: Die Damen mit dem grünen Daumen, Ladys in Gummistiefeln * Sandra Lawrence: Kew ~ Witch’s Garden * Edain McCoy: Ostara * Marta McDowell: Beatrix Potter’s Gardening Life * Hans Sarkowicz: Die Geschichte der Gärten und Parks

Liebesgeschichten und Fantasy

Seit dem Erfolg von Bridgerton sind die Frühlingsmonate für viele Leserinnen Regency-Zeit. Dazu passen nicht nur historische Liebesromane, sondern auch Fantasy of Manners oder Regency Fantasy.

Sarah Addison Allen: Mein zauberhafter Garten * Olivia Atwater: Half a Soul * India Holton: The Wisteria Society of Lady Scoundrels * Julia Kelly: Das Geheimnis des Wintergartens * TJ Klune: The House in the Cerulean Sea * Jen DeLuca: Well Met * Julia Quinn: Bridgerton-Reihe

Sammelsurium

Für diese Bücher habe ich keine passende Kategorie gefunden. Hakumei & Mikochi ist ein warmherziger Manga über winzige Wesen und Tiere und ihre Waldabenteuer, die anderen beiden Bücher geben Ideen, was man in dieser Jahreszeit unternehmen könnte.

Takuto Kashiki: Hakumei & Mikochi ~ Tiny Little Life in the Woods * Lea Melcher: Frühlingsliebe * Alex Quick: 102 Things to do in Spring

Malbücher

Malbücher passen vielleicht nicht ganz zum Rest, aber ich habe sie mir für die nächsten Monate aus dem Regal gezogen, also füge ich sie mit hinzu. Fun Fact, der mir bei der Zusammenstellung auffiel: Jeder der Künstler lebt in einem anderen Land.

Rita Berman: Mein Frühlingsspaziergang * Tatiana Bogema: Nice Little Town (z.B. Valentine’s Day) * R.J. Hampson: A Frog’s Tale * Chiaki Inoue: Post Card Book (森の少女の物語) * Morgan O’Brien: Matchstick Mouse ~ A Floral Coloring Book * Ludovic Salle: The Jane Austen Coloring Book

Lest ihr (manchmal) saisonal? Welche Bücher passen für euch gut zum Frühling?

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