Lesesonntag im Februar

Februar 18, 2024 at 12:09 (Aktionen) ()

Heute passt der Lesesonntag für mich hervorragend, denn unsere Tochter ist bei ihren Großeltern und wir haben auch keine Verabredung, haben also den ganzen Tag zur freien Verfügung. Ich habe auch schon gut vorgelegt und gelesen, seit ich gegen halb acht aufgestanden bin. Neben Diana Wynne Jones‘ „The Dark Lord of Derkholm“ lese ich gerade „Das entfesselte Jahrzehnt“ von Jens Balzer.

Nachdem ich gestern viel über Hippies, Charles Manson, den Herrn der Ringe und die Mondlandung gelesen habe, befinde ich mich heute in Teil II, „Das Private ist politisch, und das Politische ist privat: Die Entfesselung der Sexualität und der Verhältnisse (1970-1972)“. Das ist für mich ein bisschen weniger spannend als der erste Teil, aber auch hier gibt es interessante Erkenntnisse, zum Beispiel zur Entwicklung der Comics. Mein aktuelles Kapitel behandelt Frisuren und beginnt mit David Bowie.

Das Buch ist ein interessantes Kaleidoskop und bietet, jedenfalls für mich, viel Anreiz zum Weiterlesen an anderer Stelle. Ich mag es, aus kulturwissenschaftlicher Perspektive auf das Jahrzehnt zu schauen. Gleichzeitig sollte man sich bewusst sein, dass zum einen Musik einen Schwerpunkt bildet und zum anderen Gewichtigung und Auswahl der Themen durchaus subjektiv sind und vielleicht nicht jeden Geschmack treffen.

Ich bin also bisher ganz gut vorangekommen, habe aber gerade gefrühstückt und dabei ein bisschen weiter „Mind over Magic“ gespielt, also könnte es sein, dass ich jetzt erst einmal eine Lesepause einlege.

16:00

Ich habe dann tatsächlich noch eine Weile meine Zauberschule weiter ausgebaut, die vom Spiel den schönen Namen „Onyxgate Academy“ verpasst bekam. Das Spiel unterhält mich im Moment gut, aber ich vermute, dass ich es nach einmaligem Durchspielen auch gut beiseite legen kann, bis es mit weiteren Inhalten gefüllt wird – es ist noch relativ frisch im Early Access.

Versuchsweise habe ich mich auch „The Dark Lord of Derkholm“ gewidmet, aber ich bin nicht richtig reingekommen und habe nur wenige Seiten gelesen. Stattdessen habe ich dann doch weiter in „Das entfesselte Jahrzehnt“ gelesen – nach dem Frisurenkapitel ging es dann um Pril-Blumen, Aufkleber und Buttons.

Gerade haben wir auch noch ein bisschen Sauerstoff getankt und uns zu einem einstündigen Spaziergang aufgerafft. Wir sind ein paar Minuten mit dem Auto Richtung Stadtgrenze gefahren und haben von dort aus einen Weg erkundet, den wir noch nicht kannten. Ich mache das gerne, weil man so immer etwas Neues entdeckt, in diesem Fall ein eigenartiges Wäldchen, in dem uns nur wenige Wanderer begegneten.

19:30

Seit dem letzten Update habe ich noch ein bisschen Zeit mit „Mind over Magic“ verdaddelt, Mittag gegessen (Paprikahuhn), war in der Badewanne und bin jetzt mit gewaschenen Haaren bereit für einen Schmökerabend. Zum Essen habe ich eine Podcast-Folge über Vecna aus D&D gehört (ich habe nie D&D gespielt, aber durch Baldur’s Gate 3 habe ich gerade die Lore des Rollenspiels für mich entdeckt). Mein Sachbuch habe ich erst einmal beiseite gelegt, abends mag ich oft Fiktion lieber, je später, desto gemütlicher 🙂

Gelesen habe ich auch etwas. In „The Dark Lord of Derkholm“ ist Derks Familie unterwegs, um eine erste Gästegruppe durch das Land zu scheuchen – eine ganz schöne Chaostruppe! In die Badewanne wollte ich dann gern etwas anderes mitnehmen und habe nun zwei Bücher angelesen, die lustigerweise beide einer Katherine als Protagonistin haben, auch wenn die eine Lundy genannt wird und die andere Sweeney. Es handelt sich um „In An Absent Dream“, Band 4 der Wayward Children von Seanan McGuire (lange habe ich dafür gebraucht, aber ich habe Band 3 kürzlich beendet) und „Die Mondgöttin erwacht“ von Elizabeth Hand (ich habe im letzten Jahr „Tam Lin“ von Pamela Dean so gemocht und hoffe, dass es in eine ähnliche Richtung geht).

Übrigens habe ich vorhin unterschlagen, dass wir im Auto auch einer Geschichte gelauscht haben: mein Mann und ich hören im Moment „Die Weiden“ von Algernon Blackwood, vertont in Titanias Gruselkabinett-Reihe. Wir sind noch nicht ganz durch damit, aber es ist ein interessantes Hörspiel, das fast vollständig von Atmosphäre lebt. Die Geschichten von Algernon Blackwood, Arthur Machen und ähnlichen Autoren habe ich schon vor Jahren sehr gerne gelesen. Am Freitag haben wir mit Freunden das RPG Vaesen begonnen und ich finde, dass Geschichten wie „Die Weiden“ dafür eine schöne Inspiration darstellen können.

22:15

Es wird Zeit, zu Bett zu gehen. Immerhin: ich habe das erste Kapitel in „Die Mondgöttin erwacht“ gelesen („Waking the Moon“ heißt es übrigens auf Englisch etwas eleganter). Es dreht sich um Engel, Mythen, Geheimgesellschaften, um Washington, D.C. und Sweeneys Studium an der dortigen Universität – ich bin gespannt, könnte gut und etwas abgedreht werden.

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