Lesesonntag im Februar

Februar 17, 2019 at 10:30 (Aktionen)

Zeit für den Lesesonntag bei Konstanze – es ist der dritte Sonntag des Monats 🙂 In den letzten Wochen war es ganz schön ruhig hier. Das liegt daran, dass ich das Praxissemester beendet habe und zurück in der Theorie bin, was den üblichen organisatorischen Aufwand mit sich brachte. In den nächsten Monaten ist außerdem so nebenbei eine recht aufwendige Projektarbeit zu bewältigen (unsere Gruppe macht Wahlanalyse, es kommt also viel Statistik auf uns zu), für die wir schon die ersten Besprechungen hatten.

Heute werde ich wahrscheinlich auch wenigstens ein bisschen Stoff in einem Lehrbuch nachlesen müssen (von Wiederholung hält man hier nichts – wir werden mit „alles aus den letzten Semestern haben Sie bitte auch im Kopf“ abgefrühstückt, was toll ist, da die Pflichtveranstaltungen bereits eine 40h-Woche darstellen), aber zwischendurch werde ich sicherlich auch ein bisschen zum Vergnügen lesen. Gestern angefangen habe ich „Über das Strafen“ von Thomas Fischer. Es liest sich gut, richtet sich ja auch an ein breites Publikum. Außerdem liegt es mir, weil der Autor nicht nur juristisch, sondern auch sozialwissenschaftlich ausgebildet ist (wie ich). Ich bin momentan im zweiten Teil, „Strafrecht und Kommunikation“, und darin im Kapitel „Grenzüberschreitungen – Agenturen zwischen Wirklichkeit und Wahrheit“.

Neben dem Lesen haben wir zu dritt vor, eine Führung für Familien in der Oper mitzumachen. Mal sehen, wie das klappt – vermutlich ist unsere Tochter dafür eigentlich noch zu klein, aber sie hört ihre Soundbücher mit Opernmusik so gerne, dass sie ganz neugierig auf das Gebäude ist. Also werden wir es einfach probieren und ihr die Führung eben mal zutrauen.

Abends gehen mein Mann und ich dann tanzen. Den Kurs werden wir heute allerdings kündigen. Der andere Kurs, den wir besuchen und der sich auf intensives Techniktraining für Standardtänze fokussiert, fordert uns mehr und macht daher wesentlich mehr Spaß, außerdem werden wir, wenn alles gut geht, ab März auch wieder Tango Argentino tanzen, und für drei Kurse fehlen uns Zeit und Geld.

Wir machen uns jetzt langsam auf den Weg zur Oper, ich melde mich später wieder.

14:00

Die Führung durch die Oper haben wir ganz gut gemeistert. Spontan hat sich noch eine befreundete Familie mit zwei Kleinkindern angeschlossen. Die Kinder haben ganz unterschiedlich reagiert – der einjährige Junge verschlief alles, der fast Dreijährige war so erschlagen, dass er die ganze Zeit still bei seiner Mutter saß; unsere Tochter, die vor kurzem drei geworden ist, ging auf Entdeckungsreise, sodass immer einer von uns mit ihr unterwegs war, während der andere der Führung zuhören konnte 😉 Uns war aber auch vorher klar, dass die Führung selbst für Dreijährige noch nicht interessant ist; uns ging es eher darum, gemeinsam die schönen Säle anzuschauen. Das hat, denke ich, geklappt.

Positiver Nebeneffekt des Vormittags war, dass sie zu Hause schnell eingeschlafen ist (Mittagsschlaf ist hier nur noch optional). Ich hatte Zeit, den zweiten Teil in „Über das Strafen“ zu beenden. Während der erste Teil auf viele geisteswissenschaftliche Grundlagen zurückgreift, geht es in diesem Part vor allem um das nicht immer harmonische Verhältnis von Journalismus und Justiz. Das meiste von dem, was der Autor anspricht, ist nicht neu für mich, wird hier aber gut und eher knapp dargestellt, was ich nicht schlecht finde – ich langweile mich eher, wenn längst klare Punkte auf zehn verschiedene Weisen wiedergekäut werden, um Seiten zu füllen.

Der nächste Part ist „Strafrecht und Gerechtigkeit“. Bevor ich mich dem widmen kann, sollte ich aber noch ein bisschen fleißig sein…

18:00

lesesonntag7

Das Lernen gestaltet sich eher schwierig (erst war ich müde, dann war das kleine Mädchen grantig, weil ich jetzt wieder so wenig Zeit für sie habe), aber ein paar Seiten habe ich geschafft. Immerhin wurde mir das Umweltrecht ein bisschen versüßt – mein Mann hat für eine Verabredung morgen gebacken, und ich habe etwas stibitzt.

Ich melde mich dann später nach dem Tanzen nochmal. Vielleicht ist noch Raum für ein nettes kleines Abendbuch 🙂

 

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