[Review] Gelesen im Mai

Juni 13, 2018 at 20:15 (Review)

Ich lese weiterhin verstärkt Bücher, die ich mitnehmen kann, was bedauerlich für all die umfangreichen Hardcover ist, die zu Hause in den Regalen auf mich warten (immerhin habe ich mit „Nevermoor“ ein HC beendet), aber deren Zeit wird noch kommen. Meinen noch recht neuen Kindle Paperwhite nehme ich im Zug auch häufiger zur Hand, wie man sieht. Den Gegebenheiten angepasst lese ich momentan auch viel auf Deutsch, weil ich mich unterwegs nicht so gut auf englische Lektüre, vor allem wenn die Sprache komplexer ist, konzentrieren kann.

1. Maja Köllinger: Madness ~ Das Land der tickenden Herzen

So eine steampunkig angehauchte Alice-Adaption, die auch noch so ein schönes Cover hat, sollte mir doch eigentlich gefallen… Tja, tat sie leider nicht wirklich, und ich habe das Buch auch bereits aussortiert. Zwar mochte ich einige Details der Welt, aber das hat in diesem Fall nicht gereicht. Figuren und Handlung blieben oberflächlich und für mich wenig interessant, aber vor allem hat mich die Angewohnheit der Autorin gestört, unglaublich umständlich, häufig wiederholt, auf ungeschickte Weise und übertrieben sämtliche Gefühlsregungen zu schildern, die auch nicht immer ein einheitliches Bild ergaben. Schade.

2. Jessica Townsend: Nevermoor

„Nevermoor“ dagegen gefiel mir gut. Ich habe sehr enthusiastische Harry Potter-Vergleiche gelesen und mir beim Lesen auch selbst darüber Gedanken gemacht. Für mich lag der Reiz vor allem in all den bunten Ideen, die Jessica Townsend hat. Der Auftakt ist mühelos angenehm geschrieben und unterhaltsam; ich werde auch die Fortsetzung lesen. Anders als bei Harry Potter hat „Nevermoor“ aber überhaupt kein britisches Flair, und eine entsprechende Atmosphäre hat mir irgendwie gefehlt. Auch die Figuren sind zwar eigentlich nicht uninteressant, haben mich aber zu keiner Zeit berührt.

3. Stanislaw Lem: Der futurologische Kongress

Es war ein Genuss, wieder einmal Stanislaw Lem zu lesen. Zu Beginn habe ich mich an Evelyn Waughs „Scoop“ erinnert gefühlt und viel gelacht – später blieb mir das Lachen ein wenig im Halse stecken. Ein sehr empfehlenswerter SF-Roman, der trotz seiner fast 50 Jahre heute problemlos gelesen werden kann. Einzig beim Ende hatte ich ein wenig den Eindruck, dass Lem es sich zu leicht gemacht hat.

4. Halo Summer: Froschröschen [ebook]

Es ist noch nicht lange her, dass ich „Aschenkindel“ gelesen habe. „Froschröschen“ ist umfangreicher und hat mir noch etwas besser gefallen, aber es geht in eine ähnliche Richtung. Wie schon bei „Aschenkindel“ muss ich sagen, dass ich die Sumpfloch-Welt und alle Bezüge zu ihr einfach mochte. Es bleibt aber dabei, dass die Figuren mir generischer vorkommen als die aus der Saga bekannten. Wahrscheinlich brauchen sie mehrere Bände, um zu wachsen – vielleicht erhält „Froschröschen“ ja noch eine Fortsetzung?

5. Janina Venn-Rosky: Sehnsucht nach Teeküssen [ebook]

Dritter und wenn ich mich nicht täusche letzter Teil von leichten, kurzen Romanen um drei Freundinnen, das Teegeschäft „Tea Time“, Kuchen, Jane Austen, restaurierte Möbel und andere schöne Dinge. All das fand ich wieder sehr gemütlich und hervorragend geeignet als Zuglektüre, auch wenn man natürlich damit rechnen muss, dass es hin und wieder kitschig wird. Ich habe wieder einiges über Tee gelernt und nun Lust bekommen, einmalDarjeeling zu bereisen.

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