Lesesonntag im Februar

Februar 19, 2023 at 10:13 (Aktionen) ()

Ich habe gerade festgestellt, dass mein letzter Lesesonntag mit Konstanze bereits im November war, aber das ist wohl bei genauerem Hinsehen doch nicht so überraschend – Dezember- und Januarwochenenden sind durch Weihnachten und den Geburtstag meiner Tochter doch schnell voll. Dafür habe ich es geschafft, nach langer Stille wieder einmal zwei andere Beiträge zu schreiben. Vielleicht gibt es ja wieder einmal einen. Ich habe schon vor Monaten Bücher aus der nordeuropäischen Phantastik zusammengesucht.

Heute bin ich jedenfalls wieder dabei und habe passend auch eine Neuerscheinung dabei, die im Original dänisch ist, nämlich „Rosen & Violen“ von Gry Kappel Jensen. Ich finde diesen reduzierten Stil, den ich normalerweise nicht sehr schätze, bei aus den nordischen Sprachen übersetzten Büchern ziemlich typisch und passend. Ich fühle mich Dark Academia sehr verbunden und freue mich, dass momentan so viele daran angelehnte Bücher erscheinen (genug, damit ich mir daraus die Bücher heraussuchen kann, die mir dann auch tatsächlich gefallen). „Rosen & Violen“ ist ein Jugendbuch und erinnert mich in Stil und Figuren sehr an die Engelsfors-Trilogie; verbunden mit typischen Dark Academia-Elementen wie einem geheimnisvollen Internat, einem Mord usw. Ohne dass der Bestandteil „Academia“ nun besonders betont würde, gefällt es mir trotzdem bisher ziemlich gut.

Gestern haben wir den ersten Kinobesuch unserer Tochter (anlässlich des ersten Halbjahreszeugnisses) nachgeholt, heute haben wir nichts Besonderes vor – sie bekommt Besuch von einer Freundin, was mir hoffentlich ein wenig zusätzliche Lesezeit verschafft. Die Bedingungen sind also gut, zumal mein Laptop „Hogwarts Legacy“ nicht mehr schafft, was mich also (leider) nicht ablenken kann.

11:30

Inzwischen haben wir Frühstück gegessen, ich habe mich kurz in Dreamlight Valley herumgetrieben (nach etwa sechswöchiger Pause – es gibt nämlich ein neues Update) und ein paar Bücher bestellt („Camp Creepy“ von Kiersten White und „Cruise of Shadows“ sowie „Malpertuis“ von Jean Ray). Zwischendurch schaue ich immer mal nach meiner Tochter, die vor dem Besuch noch ihr Zimmer aufräumen muss. Sie liest inzwischen übrigens auch schon Bücher allein, zum Beispiel die „Flüsterwald“- oder die „Glücksbäckerei“-Reihe.

Gelesen habe ich auch schon einige Seiten, aber noch nicht viel. In „Rosen & Violen“ findet das Julfest statt. Die Schulleiterin besteht auf einer traditionellen Veranstaltung, die in einem großen Zelt stattfindet. Es gibt einen Kessel mit Jultrank, Feuer und Fackeln. Ohne explizit auf nordischer Mythologie und Religion zu basieren finden sich einige Einflüsse wie Runen, nordische Götter oder Opfergaben. Jeder der drei Bände (ich hoffe, dass auch alle übersetzt werden, aber die letzten Male hat das beim Arctis Verlag ganz gut geklappt) behandelt ein Schuljahr – ich nähere mich jetzt der Hälfte und nehme an, dass es während des Fests noch einige Entwicklungen geben wird. Die Mädchen hoffen, Hinweise auf das ermordete Mädchen zu finden, dessen Tod sie aufzuklären versuchen.

16:30

Den Nachmittag habe ich sehr entspannt verbracht. Die Mädels haben Waffeln mit Blaubeercreme gegessen (mein Mann und ich natürlich auch 🙂 ) und spielen im Kinderzimmer. In „Rosen & Violen“ habe ich noch eine Weile weitergelesen, wollte aber irgendwann das Buch wechseln und habe mich seitdem von verschiedenen Seiten inspirieren lassen. Ich mag diesen Aspekt der Lesesonntage.

Ich habe, gefunden bei Konstanze, ein halbes Video zu Cozy Fantasy-Empfehlungen angeschaut und mir zur späteren Inspektion einige Leseproben heruntergeladen. Dann habe ich mich von Anette anschubsen lassen, mit „Lockwood & Co“ auf Netflix zu beginnenn (ich habe Stand jetzt die ersten 10 Minuten geschaut, aber der Tab ist noch offen für später). Bei Instagram bin ich über eine Cozy Mystery-Reihe gestolpert, die nett klingt – sie heißt „Beanstock“ und ein Butler ermittelt. Den Prolog habe ich gelesen. Beim Lesen konnte ich mich insgesamt nicht recht zu etwas durchringen; ich habe ein paar Seiten in „The Lord of Stariel“ gelesen (gefällt mir gut), ein paar in „Queen of the Wicked“ (ich mag die Giftpflanzen, aber die Liebesgeschichte ist doof) und ein paar in „A Phantom Lover“ (dafür brauche ich Konzentration, deshalb nur ein paar). Bereitgelegt habe ich mir auch „The Clacketty“, ein Middle Grade-Buch, aber noch nicht begonnen.

Kurz, ich bin den Nachmittag über hin- und hergeflattert, mal schauen, wo ich zum Abend hin bleibe.

22:00

Die Mädels haben sich vor dem Abendessen gegenseitig codierte Nachrichten geschrieben und sie dann zusammen gelöst, was ich ziemlich cool fand, weil sie wirklich konzentriert bei der Sache waren. Nach dem gemeinsamen Essen wurde die Freundin abgeholt und für unsere Tochter wurde es langsam Zeit für’s Bett.

Ich habe seit dem letzten Update weiter in „Rosen & Violen“ gelesen, und zwar bis zum Beginn des Teils „Frühling“. Damit habe ich etwa zwei Drittel hinter mir. Ein paar Seiten sind auch in „The Lord of Stariel“ noch dazugekommen. Außerdem habe ich die erste Lockwood & Co-Episode zu Ende geschaut und fand sie gar nicht schlecht. Die Geistererscheinungen finde ich ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber die Figuren finde ich gelungen besetzt, und der Soundtrack ist auch nicht uninteressant.

Danach habe ich mir dann „Die raunende Maske“, Band 3 der Buchvorlage, herauszgezogen. Vielleicht klappt es ja diesmal, mit ein bisschen Extraschub durch die Serie – Band 2 habe ich 2015 (!) gelesen und seitdem bin ich in Band 3 nicht richtig vorwärts gekommen. Allerdings ist es mir auch mit Band 2 so ergangen, dass ich einige Anläufe gebraucht habe, bis ich in der Geschichte wirklich angekommen war. Ich lese die ersten 50 Seiten jetzt noch einmal, ich habe den Anfang ja doch nicht mehr präsent. Ich mag die Reihe im Grund recht gern, ich weiß auch nicht, woran es hapert.

Hier werde ich jetzt den Vorhang schließen, das Wochenende ist leider schon fast wieder vorüber. Bis zum nächsten Lesesonntag!

16 Kommentare

  1. Lese-Sonntag im Februar 2023 – ALLES AUẞER LYRIK said,

    […] Kiya […]

  2. Konstanze said,

    Deine Tochter bekommt schon Halbjahreszeugnisse?! Wo ist die Zeit nur hin? Oo

    Bei „Rosen & Violen“ musste ich mir gerade mal den Klappentext (und ein paar Rezensionen) anschauen – es klingt interessant, aber ich weiß nicht, ob das was für mich wäre. Ich bin also gespannt, was du im Laufe des Tages darüber so zu erzählen hast.

    Ich hoffe, du kannst dir wirklich etwas Zeit zum Lesen nehmen und den Tag insgesamt genießen. 🙂

    • Kiya said,

      Ich würde sagen, es passt, wenn man „Engelsfors“ mochte, liest sich schon ähnlich, auch wenn die Bücher nicht so umfangreich sind. Trotz der Kürze (die Monate vergehen reichtlich schnell) sind die Figuren aber klar charakterisiert. Ich kann interessanten Schulsettings generell nur schwer widerstehen, fürchte ich.

      • Konstanze said,

        „Engelsfors“ mochte ich definitiv und denke bis heute immer mal wieder an die Romane – dann halte ich „Rosen & Violen“ mal im Auge. 🙂

        Schön, dass deine Tochter so viel Freude am Lesen hat, dass sie schon selbständig damit anfängt.

        Gemütlich frühstücken und eine Mischung aus Lesen und „Dreamlight Valley“ klingt nach einem sehr guten Sonntagvormittag! Ich hoffe, du kannst den restlichen Tag weiterhin so entspannt verbringen.

  3. natira said,

    Was habt Ihr gemeinsam mit Eurer Tochter geschaut?

    • Kiya said,

      Die drei ??? und das Erbe des Drachen. Hat uns allen gut gefallen – obwohl es ein deutscher Film ist, kommt er ohne dümmlichen Humor aus und ist insofern für Siebenjährige geeignet, aber auch für die Begleitpersonen angenehm 🙂

  4. Neyasha said,

    Schön, dass du gerade das richtige Buch für dich gefunden hast! Dark Academia ist nicht so wirklich mein Fall (auch wenn ich vor Jahren „Die geheime Geschichte“ von Donna Tartt toll fand). Schade, dass es diesen Trend nicht schon in meiner Teenagerzeit gab – damals hätte ich mich darauf gestürzt, glaube ich.
    Auf einen etwaigen Beitrag zu nordeuropäischer Phantastik wäre ich sehr gespannt.

    • Kiya said,

      „Die geheime Geschichte“ habe ich auch schon vor Jahren gelesen und mochte das Buch sehr gern. Kurz danach habe ich dann von Tana French „Totengleich“ gelesen, was einen interessanten Vergleich ermöglicht.

      Einige Bücher, die ich mochte und schon vor Jahren gelesen habe, haben Elemente, die man jetzt Dark Academia zuordnet (Carol Goodmans „Das Gesicht unter dem Eis“ zum Beispiel), insofern freue ich mich, dass da gerade so viel Nachschub kommt. Natürlich bringt die Popularität auch viele flache Nachahmungen mit sich, die sich das Etikett anheften, obwohl es einfach nur eine Liebesgeschichte unter Studenten ist, aber die muss ich ja nicht lesen 🙂

      Wenn du noch ein paar Empfehlungen für nordeuropäische Phantastik hast, nehme ich die gerne.

      • Neyasha said,

        Ich bin mir nicht mehr sicher, ob du die schon gelesen hast, aber die „Rabenringe“-Trilogie von Siri Pettersen fällt mir gleich mal bei nordeuropäischer Phantastik ein. Und im Kinderbuchbereich das ganz wunderbare „Siri und die Eismeerpiraten“ von Frida Nilsson. Gar so viel habe ich aber in dem Bereich noch nicht gelesen, daher wäre ich auch auf deinen Beitrag bzw. deine Empfehlungen gespannt. 🙂

        • Kiya said,

          Danke, die Rabenringe liegen hier auf jeden Fall bereit 🙂

  5. nettebuecherkiste said,

    Moin Kiya! Ich finde Dark Academia ja von der Ästhetik her ansprechend, lesetechnisch zögere ich aber, mal etwas aus dem Genre zu lesen. Wobei ich The Secret History von Donna Tartt schon ewig auf der Wunschliste habe. Hast du das gelesen?

    • Kiya said,

      Ja, das habe ich gelesen, ist schon mehrere Jahre her. (… kurze Suche später…) Hier habe ich 2016 einen kurzen Eindruck hinterlassen: https://kiyaliest.wordpress.com/2016/07/04/review-juni-lektuere/ Ich fand es spannend, kurz danach „Totengleich“ von Tana French zu lesen.

      Wenn es dich grundsätzlich interessiert, wären vielleicht Leseproben geeignet, um zu schauen, was dir vom Stil zusagt. Ich mag zum Beispiel gerne viel akademisches Flair, Gothic und übernatürliche Elemente, Thriller- und Liebeselemente sind mir nicht so wichtig – wobei es am Ende immer davon abhängt, was der Autor daraus macht.
      Ich nutze für Leseproben sehr gerne meinen Kindle 🙂

      • nettebuecherkiste said,

        Ah, Totengleich hab ich auch gelesen, Tana French ist ja eine der wenigen Krimiautor*innen, die ich lese. Stimmt, Leseproben sind eine Idee, danke!

  6. Konstanze said,

    Die Waffel sieht gut aus! Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal welche gegessen habe …

    So von Seite zu Seite zu flattern kann wunderbar entspannend sein! „Lord of Stariel“ mochte ich sehr gern! Die Fortsetzung habe ich noch auf dem eReader, aber noch gar nicht angefangen. Oh, ich glaube, die sollte ich mir mal vornehmen, wenn ich „Court of Tricksters“ beendet habe (was ich auf gar keinen Fall unterbrechen sollte, weil ich es dann vermutlich nicht beenden werde, weil es nett, aber nicht wirklich gut ist).

    • Kiya said,

      Ich finde, dann solltest du Waffeln unbedingt mal wieder einplanen 🙂 Sie waren lecker – und es sind sogar noch drei oder vier übrig…

      Ich lese Stariel als Paperback und habe die nächsten Fortsetzungen auch schon hier (natürlich) – nur bei Band 5 bin ich nicht sicher, ob der etwas für mich ist, darüber entscheide ich also erst später. Ich mag Häuser mit Bewusstsein in Büchern ja sehr, und obwohl das Element in Stariel gar nicht so zentral ist, gefällt es mir trotzdem gut.

      • Konstanze said,

        Dummerweise habe ich kein Waffeleisen und bin darauf angewiesen, dass ich ein Café finde, das welche anbietet, und da fühle ich mich momentan bei all den rotzenden und hustenden Personen um uns herum nicht besonders wohl – aber ich halte es für den Sommer im Hinterkopf. 🙂

        Ich hatte mir die Bücher als eBooks geholt, weil der Preisunterschied doch deutlich spürbar war. Überhaupt muss ich zugeben, dass die Preisunterschiede mich immer mehr zum eBook greifen lassen, während ich auf der anderen Seite immer radikaler meinen Bücherbestand ausmiste. Ich bin sehr gespannt, wo das noch hinführt …

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