[Erfahrungsbericht] Büchergilde – Kündigung & Fazit
Nachdem ich bereits zwei Mal über meine Erfahrungen mit der Büchergilde-Mitgliedschaft berichtet habe, habe ich nun – mit dem Ende des 5. Quartals – gekündigt, und da gerade bei solchen Buchclubs die Kündigungsmodalitäten für viele von Interesse sind, möchte ich darauf in einem Abschlußbericht eingehen (meine bisherigen Beiträge zum Thema gibt’s hier und hier).
Meine Mitgliedschaft war von Anfang an nicht auf Dauer angelegt, da ich vor allem die gesamte Reihe der „Bibliothek von Babel“ erwerben wollte. Insofern hat meine Kündigung auch keine Unzufriedenheit zur Ursache.
Die Kündigung der Mitgliedschaft ist nach einem Jahr – der Mindestmitgliedschaft – innerhalb von 14 Tagen zum Monatsende möglich (das läßt sich auch in den AGB nachlesen). Diese Regelung finde ich fair und gemeinen Verträgen à la „drei Monate vor Schluß kündigen, sonst Verlängerung um ein Jahr“ deutlich vorzuziehen.
Anfang diesen Jahres habe ich dann meine letzte Bestellung getätigt und nach Erhalt der Ware die Kündigung verschickt. 5 Tage später erhielt ich die Bestätigung – die Kündigung wird unproblematisch gemäß der AGB-Bestimmungen wirksam (in meinem Fall zu Ende Februar).
Zusätzlich wird ein alternatives Angebot gemacht: wenn ich mich doch für ein weiteres Jahr der Mitgliedschaft entscheide, kann ich die vier Artikel beliebig über das Jahr verteilt kaufen, bin also nicht an das Quartal beim Kauf gebunden. Verlängere ich innerhalb von vier Wochen, gibt es dazu noch einen 10 €-Gutschein.
Insgesamt läuft die Kündigung also erfreulicherweise ohne Fallstricke und doppelte Böden ab.
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Ein Einblick in die Bücher, die ich im Laufe meiner Zeit bei der Büchergilde erworben habe, und allgemeine Anmerkungen zum Programm:
Die 30 Bände der „Bibliothek von Babel“ gefallen mir „live“ besser als auf den Bildern, die ich vorher im Internet gesehen hatte. Ich habe mir in jedem Quartal eine Staffel, also 6 Bände à 77,40 €, liefern lassen – das sog. Schritt-für-Schritt-Abonnement. Angekündigt waren sie für die jeweils ersten 14 Tage des Quartals. Das hat nicht immer ganz funktioniert, man sollte eher mit den ersten 21 Tagen rechnen 😉 Davon abgesehen gab die Lieferung keinen Grund zur Beanstandung. Als ich beim ersten Mal deshalb den Kundenservice konsultierte, erhielt ich sehr schnell eine Antwort, was ja bei Problemen durchaus wichtig ist. Die Bücher sind hochwertig gestaltet (Leineneinband + Schutzumschlag), haben ein interessantes Format (relativ hoch und schmal) und kamen immer in Folie und ordentlich verpackt. So eine Reihe ist natürlich insgesamt ein teures Vergnügen, aber 12,90 € pro Hardcover sind letztlich nicht zu viel.
Das sind die weiteren Quartalskäufe (die „Bibliothek von Babel“ wird nur im ersten Quartal des Bezugs angerechnet). Außerdem habe ich Rezeptboxen bestellt („Kulinarische Weltreise“ und „Suppenzauber“), die nicht mehr auf das Bild paßten… Meist bin ich bei zwei Bücher pro Quartal geblieben, damit ich im Onlineshop keinen Versand zahlen mußte.
Die Bücher sind immer hochwertig, haben allerdings ihren Preis. Besonders die englischen Prachtausgaben von der Folio Society sind teuer („Irish Myths and Legends“ kostet etwa 59 €); bei den deutschen Büchern liegt der Büchergilde-Preis normalerweise um einige Euro unter dem Verlagspreis des Hardcovers – teilweise gibt es aber auch schon günstigere Taschenbücher im Handel, das hat mich etwa vom Kauf von David Simons „Homicide“ abgehalten. Problematisch sind auch einzelne Bücher im Büchergilde-Design, wenn man sich gerne mehrere Titel eines Autors ins Regal stellen möchte, die möglichst einheitlich aussehen sollen – von John Irving gibt es etwa nur „Garp und wie er die Welt sah“, von Martin Suter nur „Die Zeit, die Zeit“.
Das Programm ist abwechslungsreich, legt allerdings einen gewissen Fokus auf Klassiker. Es gibt aber auch immer wieder Sach- oder Jugendbücher, die einen Blick wert sind. Auch Krimis sind im Programm, die mich jedoch weniger angesprochen haben, zumal mir kaum einer der Autoren etwas sagte. Die Titel, die ich gerne haben wollte, sind nun erst einmal in meinem Besitz; wenn nach einigen Jahren wieder zahlreiche neue Bücher dazugekommen sind, schließe ich auch nicht aus, wieder für einige Zeit Mitglied in der Büchergilde zu werden – für eine langfristige Dauermitgliedschaft finde ich aber nicht genug (bzw. kann ich mir nicht dauernd die Folio-Titel leisten ;-)). Es gibt auch viele illustrierte Ausgaben, die aber einen speziellen Stil haben und häufig nicht so recht meinem Geschmack entsprachen. – Ansonsten kann man sich unverbindlich einen Katalog schicken lassen oder im Online-Shop stöbern, um zu sehen, wieviel Passendes dabei ist.
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Fazit: Ich bin mit Modalitäten und Bestellungsabwicklung bei der Büchergilde sehr zufrieden gewesen und kann die Mitgliedschaft nur empfehlen, sofern man im Programm genügend Titel findet, die subjektiv von Interesse sind. Einstieg wie Kündigung sind problemlos. Ich habe immer über den Online-Shop bestellt, ein Bonus sind aber sicherlich noch die Geschäfte vor Ort, die es in vielen größeren Städten gibt (bei mir auch, ich war auch mal stöbern – gekauft habe ich dort aber nicht).
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